Hausach

Trauer um Eiscafé-Venezia-Betreiber Francesco Colle

Claudia Ramsteiner
Lesezeit 3 Minuten
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22. Februar 2015

Francesco Colle, der das echte italienische Speiseeis ins Kinzigtal brachte, ist am vergangenen Mittwoch gestorben. ©Claudia Ramsteiner

Am vergangenen Mittwoch starb im Alter von 76 Jahren Francesco Colle, der mit seinem Eiscafé Venezia in Hausach weit über die Region bekannt und beliebt war.

Francesco Colle lebt nicht mehr. Er erlag am Mittwoch im Alter von 76 Jahren seiner schweren Krankheit. Viele werden den freundlichen Italiener mit dem knitzen Humor, der immer zu einer netten Plauderei aufgelegt war, vermissen. »Des sind keine Kugle, des sind Bolle«, sagte verschmitzt, wenn man zwei Kugeln Eis bei ihm bestellte. Francesco Colle ist durch und durch Hausacher geworden und doch durch und durch Italiener geblieben. Er sah Generationen von Schülern heranwachsen – bis sie später ihren eigenen Enkeln bei ihm einen »Bolle Eis« kauften.

Francesco Colle brachte das italienische Speiseeis vor 42 Jahren ins Kinzigtal. Nachdem er schon als 16-Jähriger im Eiscafé seines Vaters in Gronau und später bei einem Onkel in Waldkirch arbeitete, machte er sich 1973 in Hausach mit dem »Venezia« selbstständig und zog mit der ganzen Familie ins Streit-Gebäude. Stolz zeigte er immer die Urkunde seiner Majestät Umberto I, die bewies, dass sein Großvater Francesco bereits 1899 das erste Eis von den Dolomiten nach Deutschland gebracht hatte.

Francesco Colle wurde 1938 als ältester Sohn eines Speiseeisherstellers in einem kleinen Bergdorf in den Dolomiten geboren. Wie sein Vater lernte auch er neben dem Eismachen auch das Schreinern – schließlich musste man auch im Winter leben. Früher arbeitete er oft in den Wintermonaten in seiner Heimat als Schreiner. Dort lernte er auch Gabriella, die Tochter eines Kunstschreiners kennen und lieben, die ihm nach Deutschland folgte.

Vor zehn Jahren hat Francesco Colle das Eiscafé »Venezia« an seinen Sohn Damiano übergeben. Damit zog er sich jedoch nicht aufs Altenteil zurück, sondern reduzierte lediglich seine Arbeitszeit. Noch lang stand er täglich früh morgens im Keller, um das Eis herzustellen – wie seit über 50 Jahren ausschließlich mit natürlichen Rohstoffen, so wie er es von seinem Vater und Großvater gelernt hatte.

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Aussegnung heute

Francesco Colle ist tot. Das Familienrezept, das schon über 100 Jahre existiert und von Generation zu Generation weitervererbt wird, wird weiterleben. Es wird vielen, die dort künftig ein Eis genießen, ein strahlendes Lächeln ins Gesicht zaubern in dem Gedanken an den freundlichen, humorvollen Italiener – und das würde ihm sicher gefallen. Er brachte schon zu Lebzeiten die Menschen gern zum Strahlen.

Das Mitgefühl gilt seiner Frau Gabriella, seinen Kindern Damiano, Roberta und Michela und seinen Enkeln Carmelo und Samuele, die ihren lieben Opa schmerzlich vermissen werden.

Die Aussegnung ist heute, Montag, um 14.30 Uhr in der Friedhofshalle. Francesco Colle wird auf eigenen Wunsch in seiner Heimat in Valle die Cadore beigesetzt.

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