Großer Andrang zu Vernissage in Parkinson-Klinik
Mit einer ebenso feierlichen wie gut besuchten Vernissage wurde am Sonntag eine Kunstausstellung von Wolfgang Stert im Atrium der Parkinson-Klinik Wolfach eröffnet. Die 23 bemerkenswerten Gemälde sind bis Februar für alle Interessenten zu sehen.
Viele waren am Sonntag in die Parkinson-Klinik gekommen, um in der Ausstellung »Viva la vida« die Bilder von Wolfgang Stert zu bewundern. An die 50 Besucher begrüßte Bernd Wolk, Vorsitzender des Fördervereins Parkinsonhilfe, zur Vernissage.
Die musikalische Umrahmung der farbensprühenden Bilderschau gab die Bundessiegerin von »Jugend musiziert« 2015 auf dem Marimbaphon, Tabea Ratzel, am Cajón begleitet von Friedemann Stert, dem Sohn des Malers. Den für diese Instrumente adaptierten »Libertango« von Astor Piazzolla spielten die beiden, dazu Maikel van den Boomens »Viva la vida«, ein Stück, das der Ausstellung ihren Namen gab.
Wolk schilderte, wie es zur Ausstellung – der ersten, die der Förderverein organisiert – kam: Er habe im Frühjahr einen Anruf des ihm bis dahin völlig unbekannten Künstlers Wolfgang Stert erhalten, ob die Klinik ihm ein Podium für eine Kunstausstellung bieten könnte. Da das Atrium ein ganz ausgezeichnetes Ambiente für ein solches Vorhaben bilde, habe er mit Zustimmung der Klinikleitung sofort zugesagt.
Künstlerische Sicht erweitert Blick des Betrachters
»Wolfgang Stert: Seine ganze Vita ist durchdrungen von Musik und Malerei«, erklärte Arno Landerer in seiner Laudatio. In seinem Refugium in den Vogesen seien beide Künste vorzüglich gediehen. Stert sei ein Suchender. Die Umformung von Erstarrtem sei sein Thema, seine künstlerische Sicht erweitere den Blick des Betrachters. Und der Künstler empfehle, zunächst die Bilder zu betrachten, erst dann den Titel.
Tatsächlich sind die Titel wie etwa »Postludium«, »Aus dem Serail« und »Überhorizont« oder bei den Zeichnungen »Der Frosch« oder »Ekstase« erst im Verlauf des Arbeitens entstanden. Es sind vor Farben geradezu sprühende Bilder in Öl oder Acryl auf Leinwand sowie in ihrer Dreidimensionalität bewundernswerte Zeichnungen. Dabei lässt sich die Entwicklung von angedeuteter Gegenständlichkeit bis hin zur völligen, farblich brillanten Abstraktion deutlich verfolgen. Ein gewisser Einfluss der Anthroposophie und, ganz deutlich, von Emil Nolde, ist beim Betrachten der Werke nicht zu übersehen.
INFO: Die Ausstellung läuft bis Ende Februar, der Eintritt ist frei.