Wolfach-Halbmeil

Halbmeils Hexen und Hansel feiern die 50

Tobias Lupfer
Lesezeit 3 Minuten
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21. Januar 2017

So klein und doch schon 50: Rindenhansel (links) und Pechbrennerhexen im Miniaturformat beim Halbmeiler Umzug zum 60-jährigen Bestehen der Narrenzunft 2014. Nächste Woche wird der runde Geburtstag der beiden Figuren gefeiert. ©Jasmin Sum

Die Narrenzunft Halbmeil feiert: Kommenden Samstag, 28. Januar, wird zum 50-Jährigen von Pechbrennerhexen und Rindenhansel in die Pausenhalle eingeladen.Vor dem Fest blicken wir heute zurück auf die Entstehung der Figuren.

Kurz und knapp »Jubiläumsball« hat die Narrenzunft Halbmeil den Abend getauft, mit dem sie am 28. Januar ab 19 Uhr in der Pausenhalle der Grundschule Halbmeil den 50. Geburtstag von Pechbrennerhexen und Rindenhansel feiern wird. Ihre Geburtsstunde hatten die beiden heute für Halbmeil typischen Narrenfiguren seinerzeit beim Preismaskenball.

Denn: Während heute beim Namen Narrenzunft Halbmeil quasi jeder automatisch an Hexen und Hansel denkt, hatte die Zunft in ihren Anfangsjahren noch kein eigenes Häs. 1954 wurde sie gegründet, vor drei Jahren wurde im ebenfalls kleineren Rahmen das 60-jährige Bestehen gefeiert. Beim Preismaskenball, bis heute eine feste Größe in der Halbmeiler Fasnet, wurde 1966 eine Sonderprämie auf den Vorschlag für eine Zunftmaske ausgesetzt. »Dieser Preis ging damals an die Waldgeister, eine in Eigenarbeit gefertigte Maske, die als Vorläufer der heutigen Pechbrennerhexe gilt«, berichtet Narrenrat Klaus Firner aus dem Zunftarchiv.

Walter Rauber greift Idee auf

Angeregt durch diese Idee, habe daraufhin Walter Rauber, der erste Hexenmeister der Zunft, nachgeforscht, welches typische Handwerk einst in Halbmeil und der Umgebung betrieben wurde. »Dabei stieß er auf die Pechbrennerei, die in Halbmeil in früheren Jahren praktiziert wurde.«

Kulturhistorische Recherchen hätten Belege erbracht, dass Baumharz von Fichten und Tannen im späten Mittelalter für die Herstellung von Abdichtungen, Klebern, Terpentin oder Seifen genutzt worden sei. Im verarbeiteten Zustand sei das Harz auch Pech genannt worden. »Manch armer Harzer wirtschaftete sich ein illegales Zubrot am Fürsten zu Fürstenberg vorbei in die eigene Tasche und lebte so in ständiger Angst vor Entdeckung«, erklärt Firner.

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Rindenhansel als Gegenpart

Die historischen Begebenheiten boten den Nährboden für Sagen und Geschichten über Waldgeister, die vermeintlich ihr Unwesen trieben. »So entstand in der Vorstellung von Walter Rauber das Bild der Pechbrennerhexen, die in ihrer arglistigen und tückischen Gestalt geboren wurde«, blickt Firner auf die Entstehung der Hexenfigur zurück. Doch seinerzeit waren sich die Halbmeiler sicher, dass es mit der Hexe allein nicht getan ist: »Knorrig und gefährlich aussehend, verlangte diese Figur geradezu nach einem Gegenpart, den sie im munteren und neckischen Rindenhansel fand.« Der damalige Narrenvater Klaus Golder entwarf die Rindenhansel ebenfalls noch 1966 – im Jahr darauf, vor nunmehr 50 Jahren, zogen beide erstmals zur Fasnet durch die Straßen.

Seit 1978 sind Pechbrennerhexen und Rindenhansel übrigens ganzjährig in Halbmeil zu bestaunen: Als lebensgroße Skulpturen zieren sie den Narrenbrunnen in Halbmeil.

www.narrenzunft-halbmeil.de

 

Stichwort

Jubiläen

Startschuss für den Jubiläumsball ist am 28. Januar um 19 Uhr, der Eintritt in die Pausenhalle kostet fünf Euro. Mit Bildern und Accessoires wird die Geschichte der beiden Masken dargestellt, für Musik sorgt die Band »Partykracher«.

Nach dem 60. Geburtstag der Zunft selbst vor drei Jahren ist der 50er von Hansel und Hexen das zweite Jubiläum in kurzer Zeit, das die Halbmeiler im kleinen Rahmen feiern. Das soll der Stimmung keinen Abbruch tun. Und vielleicht gibt es ja bald schon ein größeres Fest: 2020 steht das 66-jährige Bestehen der Zunft an.

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