Haslach: Freie Dorfschule öffnet im September
Im neuen Schuljahr startet im Kinzigtal eine neue Schulform. Standort der Freien Dorfschule wird das Verwaltungsgebäude der ehemaligen Zündholzfabrik Bauer und Schönenberger im Haslacher Stadtteil Schnellingen sein.
Nach jahrzehntelanger Pause wird Haslachs kleinster Stadtteil ab September wieder eine eigene Schule haben. Am 12. September, dem landesweiten ersten Schultag nach den Sommerferien, beginnt für acht bis zwölf Grundschüler der Unterricht im ehemaligen Verwaltungsgebäude der einstigen Zündholzfabrik Bauer und Schönenberger. Die bürokratischen Hürden für den Schulstart sind inzwischen übersprungen, die Bauarbeiten im zuletzt leerstehenden Gebäude in vollem Gang, um zum Schulstart gerüstet zu sein.
Andrea Buchholz, die Vorsitzende des Trägervereins, gibt an, dass aktuell schon acht Schüler angemeldet sind. Weitere Kinder würden wohl noch folgen. Die Lehrer der Freien Dorfschule sind ebenfalls schon eingestellt, sodass dem Start auch pädagogisch nichts mehr im Wege steht.
Ohnehin besteht für interessierte Eltern, die ihren Nachwuchs dort anmelden wollen, die Möglichkeit zum Kennenlernen. So gibt es einen Infotag bei der Schule am Samstag, 20. August, ab 15 Uhr, es sind weitere Infonachmittage vor Schulstart in Planung. Zudem besteht ab 12. September bis Anfang Oktober die Möglichkeit, dass Kinder dort den Schulalltag unverbindlich kennenlernen. Seit Ende vergangenen Jahres, so Andrea Buchholz, die Vereinssprecherin des Trägervereins »Bildungsfunke«, laufen Gespräche mit den Schulbehörden, nachdem vor zwei Jahren der Versuch von Eltern im Kinzigtal gescheitert war, in Haslach eine Zweigstelle der Waldorfschule Offenburg einzurichten. Einige Eltern, die damals dann notgedrungen ihre Kinder nach Offenburg schickten, würden wohl nun ebenfalls das Angebot der Freien Dorfschule nutzen, schätzt Buchholz.
Bundesweit gibt es bislang nur wenige vergleichbare Schulen mit diesem Bildungsansatz. Im Bundesland selbst finden sich nur zwei, dazu kommen mehrere Schulen in der Schweiz.
Knapp 170 Euro pro Monat an Schulgeld werden fällig, könnten indes auch bei Härtefällen geringere Beiträge anfallen, gibt Andrea Buchholz an.