Hausacher Burgfestspiele im Sommer mit Till Uhlenspiegel
Die Hausacher Burgfestspiele feiern in diesem Jahr ihren fünften Geburtstag. Am 15. Juli ist Premierre der poetisch-bissigen Komödie »Till Uhlenspiegel«, die dreimal in abgeänderter und gekürzter Version auch als »Till Eulenspiegels lustige Streiche« für Kinder auf die Bühne kommt.
Das Stück ist geschrieben, die Rollen verteilt, heute treffen sich die Schauspieler der Hausacher Burgfestspiele zu ihrer ersten Rollenlesung. Auf die Bühne kommt im Sommer, die Jürgen Clever 2012 aus der Taufe gehoben hat, die poetisch-bissige Komödie »Till Uhlenspiegel«.
Auf Wunsch der Stadt »sollte es in diesem Jahr ein Stück werden, das bekannt ist«, sagte Jürgen Clever gestern im Gespräch mit dem Offenburger Tageblatt. So sei ihm die Idee gekommen, »Till Eulenspiegel kennt ja nun wirklich jeder«. Er habe sich auf die Suche nach einem Stück gemacht, und habe ausschließlich Kinderstücke gefunden und kein einziges für Erwachsene, das sich für die Burgfestspiele geeignet hätte.
»Humor war vor einigen hundert Jahren noch ein ganz anderer«
Clever hat sich dann das Buch mit den 96 Streichen besorgt und war zunächst ernüchtert: Etwa 80 Prozent handelten von Fäkalien und anderen Obszönitäten. »Ich musste feststellen, dass der Humor vor einigen 100 Jahren noch ein ganz anderer war«. Er habe sich intensiv mit der Historie beschäftigt und erfahren, dass der Schalk Till Uhlenspiegel alles andere als witzig war »und auch keinerlei Rücksicht auf körperliche Unversehrtheit genommen hat«.
Er habe die Figur des Till Eulenspiegel dann so genommen, wie sie heute in aller Munde ist: einer, der schlau ist wie eine Eule und seinen Mitmenschen den Spiegel vorhält. Es sei nun ein modernes Stück vor historischem Hintergrund geworden.
Premiere am 15. Juli
Premiere wird am Samstag, 15. Juli, wieder vor der prächtigen Kulisse der Burg Husen sein. Es sind bis zum 29. Juli insgesamt sechs Aufführungen von »Till Uhlenspiegel« geplant. Zusätzlich gibt es in diesem Jahr erstmals aber auch drei Kindervorführungen des Stücks »Till Eulenspiegels lustige Streiche«. Clever hat dafür das Stück von knapp zwei Stunden auf eine Stunde gekürzt. Auch die Sprache sei kindgerechter, und Till Eulenspiegel bekommt die Eule Emma an seine Seite. »Zwei komplett verschiedene Produktionen hätten wir nicht geschafft«, so Clever, der heute mit 21 Schauspielern an die Arbeit geht.
Till Eulenspiegel-Uhlenspiegel
Eulenspiegel ist nicht als ausgewiesener Narr herumgezogen, tatsächlich war er seinen Mitmenschen an Geisteskraft, Durchblick und Witz überlegen. Eulenspiegels Streiche ergaben sich meist daraus, dass er eine bildliche Redewendung wörtlich nahm. Er verwendete dieses Wörtlichnehmen als ein Mittel, die Unzulänglichkeiten seiner Mitmenschen bloßzustellen und seinem Ärger über Missstände seiner Zeit Luft zu machen.
Er starb nach der gereimten mittelniederdeutschen Inschrift auf dem Gedenkstein aus der Mitte des 16. Jahrhunderts im Jahr 1350 in Mölln. Seit der Wiederentdeckung des Volksbuchs und dem Beginn einer Kinder- und Jugendbuchkultur im deutschen Verlagswesen gibt es wohl weit über hundert Adaptionen des Stoffs, die den Inhalt des Originals sprachlich modernisieren, inhaltlich kürzen und neu akzentuieren. Quelle: Wikipedia