»Herz des Urenkopfs« operiert
Die Rudolfuskapelle erstrahlt im neuen Glanz. Die Sanierung ermöglichten fleißige Handwerker und Spender, allen voran das Ehepaar Ditter. Am Donnerstag gab es nun ein kleines Fest.
Die Rudolfuskapelle am Heiligen Brunnen ist in ihrer schlichten Schönheit in gerade einmal sieben Monaten wiedererstanden. Im kleinen Rahmen hat sich Bürgermeister Heinz Winkler am Donnerstag bei den »großzügigen Spendern«, den fleißigen Handwerkern und den städtischen Mitarbeitern bedankt.
Marode Substanz
Über die Sanierungs- beziehungsweise Erneuerungsarbeiten berichtete Zimmerermeister Norbert Hauer. Zunächst habe es nur geheißen, dass man ein Brett auswechseln müsse. Doch dabei blieb es bei weitem nicht. Denn durch die Kapelle sei Wasser gelaufen und der Boden dadurch ganz mürbe gewesen. Bei den Wänden sei es auch nicht besser gewesen. »Hinter der Farbe war nichts mehr da«, sagte Hauer. Unterhalb der Dachrinne habe man die Kapelle praktisch komplett erneuern müssen.
Da Alois Krafczyk, der für die Sanierung des »Wunderschönen Kleinods« (Winkler) die Werbetrommel gerührt und auch selbst gespendet hatte, wegen eines anderen Termins verhindert war, berichtete Kulturamtsleiter Martin Schwendemann über die Historie der »Waldkapelle«.
Hansjakob einst Initiator
»Der heilige Brunnen und seine Kapelle ist vielleicht das Herz des Urenkopfmassivs, das an Sehenswertem ja so reich ist«, sagte er. Die ältesten schriftlichen Berichte über den heiligen Brunnen würden von Heinrich Hansjakob stammen. Als zweiter habe 1912 Johann Karl Kempf, der große Haslacher Historiker der Jahrhundertwende über »Haslach im Kinzigtal und den heiligen Brunnen« geschrieben. Der Erlös des Buchs sollte ausschließlich an die Waldkapellen-Stiftung gehen. »Wir hatten also um 1912 in Haslach eine Stiftung, deren Ziel es war den heiligen Brunnen mit einer Kapelle zu versehen«, sagte Schwendemann.
Einfache Holzkapelle
Als eigentlichen Kapelleninitiator machte Kempf wiederum Heinrich Hansjakob ausfindig. Kempf habe auch den Weg zum heiligen Brunnen durch einen mit vielen Tannen durchsetzten Buchenforst, Waldteufels Eich, das Kapellmeister Fischinger Denkmal, der Stationenweg, die Lourdesgrotte, die Bildstockquelle, der Kindlesbrunnen und die Sandhaasenhütte genau beschrieben. »Der Urenkopf hat fast alle seine heutigen Schätze bereits damals – nur eben keine Waldkapelle«, stellte Schwendemann fest. Erst 1936 habe ein Nachfolgehistoriker, der Haslacher Architekt Franz Schmieder, damals Baurat in Karlsruhe, die Rudolfkapelle, eine einfache Holzkapelle, bauen lassen.
Großzügige Spender
Die kleine Schrift von Karl Kempf sei spannend zu lesen, sagte Schwendemann und übergab als symbolisches Dankeschön eines der wenigen noch vorhandenen Originale an das Ehepaar Ditter. Bürgermeister Winkler berichtete, dass auch auch die Haslacher Hobykünstlerinnen mit einer Spende von rund 1300 Euro zur Sanierung beigetragen haben. »Die Spende von Brigitte und Rolf Peter Ditter hat mich fast umgehauen«, sagte er und lobte deren »vorbildliches Engagement« in dem die 35 000-Euro-Spende ein »weiterer Mosaikstein« sei.
Brigitte Ditter versprach, dass sie das Wirken von Brigitte und Manfred Sornik, die sich seit neun Jahren um die Blumen in der Kapellen kümmern, unterstützen möchte.