Heubachbrücken-Sanierung wieder teurer als vorab erwartet
Die erste Ausgabe für 2017 machte der Wolfacher Gemeinderat am Mittwoch schon vor der Haushaltsberatung fix: der Auftrag für die Brückensanierung im Heubachtal ist im zweiten Anlauf vergeben. Trotz neuer Ausschreibung aber teurer als geplant.
Die Brückensanierung im Heubachtal soll 2017 nach langem Hin und Her tatsächlich umgesetzt werden: Am Mittwoch vergab der Wolfacher Gemeinderat einstimmig, aber teils zähneknirschend, den Auftrag für das Gemeinschaftsprojekt mit Schenkenzell. Die Gesamtkosten belaufen sich auf 205 477 Euro – macht unterm Strich 102 738 Euro pro Kommune.
Baukosten über Schätzung
Groß ist die Brücke im Heubachtal nicht, dafür schon lange ein erklärter Sanierungsfall: Schon 2014 wurde über die Sanierung des Bauwerks, das für den Verkehr im Heubachtal von zentraler Bedeutung ist, gesprochen. Allerdings bremste die Kostenentwicklung das Projekt immer wieder aus. Seit März ist eine Sanierung mit einer Wellstahl-Konstruktion im Brückenbogen geplant. Die erste Ausschreibung dafür wurde aber im Juli aufgehoben, weil die Angebote fast doppelt so hoch ausgefallen waren wie die Kostenberechnung.
Im gesteckten Rahmen blieb nun auch die zweite Ausschreibung nicht: 132 000 Euro brutto betrug die Baukostenschätzung des Ingenieurbüros Breinlinger vom 4. Juli laut Sachbearbeiter Josef Vetterer. Das günstigste von acht Angeboten reichte die Firma Bühler aus Alpirsbach mit 152 922 Euro ein, die damit auch den Zuschlag erhielt. Zu den Baukosten kommen aber noch die Planungskosten in Höhe von 52 554 Euro hinzu, sodass die Gesamtkosten für das Projekt auf rund 205 477 Euro klettern.
Ingenieurbüro in der Kritik
»Was einem sehr bitter aufstößt ist die Vorkalkulation des Planansatzes«, monierte Ernst Lange (FWV). Dass die Planungskosten ein Viertel der Kosten am Gesamtprojekt ausmachten, »das tut dann schon arg weh«. Mit allem Wohlwollen sei das nicht nachvollziehbar. Bruno Heil (SPD) legte nach: »Wir reden wirklich über ein Brückchen.« Warum die Planungskosten so hoch ausfielen, »das ist mir schon ein bisschen rätselhaft«. Er regte an, bei solchen Projekten verwaltungsintern vorzuplanen. »Das Ausschreibungsergebnis zeigt die Qualität des Büros.«
Start für Februar/März erhofft
Der Frust sei verständlich, sagte Bürgermeister Thomas Geppert. Aber das mit den Planungskosten, »das ist halt so«. Wolle man mehr Aufgaben in der Verwaltung wahrnehmen, sei das an anderer Stelle eine Personalfrage. Für Wolfachs Haushaltsplanung 2017 bedeutet das Ausschreibungsergebnis weitere Ausgaben von 60 000 statt der zunächst veranschlagten 20 000 Euro. Zusammen mit dem Haushaltsrest über 50 000 Euro aus dem Haushalt 2015 habe man so insgesamt 110 000 Euro für die Brücke bereitstehen.
Der Rat stimmte der Vergabe und der Erhöhung des Haushaltsansatzes einstimmig zu. Geppert kündigte an, noch im Lauf dieser Woche mit seinem Schenkenzeller Amtskollegen Thomas Schenk Kontakt aufzunehmen. Umgesetzt werden soll die Sanierung laut Geppert bereits im Februar/März.