Die Bahn modernisiert das Kinzigtal
Die Deutsche Bahn wird ab heute die Bahnhöfe in Alpirsbach und Schiltach, sowie die Bahnübergänge Vor Kuhbach, Am Hirschen und Vor Heubach modernisieren. Die Anlagen werden an ein neues elektronisches Stellwerk angeschlossen.
Heute Abend um 22.11 Uhr passiert die Ortenauer S-Bahn von Freudenstadt in Richtung Hausach den Bahnhof Schiltach. Ein letztes Mal werden die Signale und die Schranken von Hand an den Bahnübergängen Vor Kuhbach, Am Hirschen und im Heubach betätigt. Dann beginnt die Streckensperrung der Linie bis zum Sonntag, 14. September und die Fahrgäste müssen den Schienenersatzverkehr benutzen. Die Fahrpläne hängen bereits an den Bahnhöfen aus. Die angekündigten Bauarbeiten auf der Kinzigtalbahn in den Bahnhöfen Alpirsbach und Schiltach beginnen.
Die Deutsche Bahn hat ihr Bauhauptquartier im alten Gasthaus »Linde« in Alpirsbach bezogen. Hier sind die Büros der Bauleitung für die Bauzeit eingerichtet und die Zimmer von den Arbeitern bezogen. »Luxuriös – wir schlafen mal nicht in Containern«, freut sich der Olaf Obert von der Bauaufsicht.
»Freudenstädter Stern«
Bereits 2004 hätte die Bahn begonnen, die manuellen Stellwerke Hochdorf, Schopfloch, im Nagoldtal und in Richtung Pforzheim im »Freudenstädter Stern« zusammenzufassen. Nun kommt die Kinzigtalbahn bis Hausach dazu. Von Freudenstadt aus werden künftig die elektronischen Stellwerke (EStw) überwacht. Im Zusammenhang mit dieser Neuerung wird der Schiltacher Bahnhof modernisiert. Der Bahnsteig von 1976 wird zwischen den Gleisen abgerissen und durch einen kürzeren, dem OSB-Verkehr angepassten, ersetzt. Der Zugang zu den Zügen wird rund 20 Zentimeter angehoben und barrierefrei. Außerdem werden neue Wartehäuschen, eine Funkuhr und eine Beleuchtung installiert.
Der Fahrkartenautomat steht während der Umbauphase vor dem Bahnhofs-Empfangshaus, soll später jedoch auf den Bahnsteig verlegt werden. Das dunkle Pflaster der Bahnsteige mit eingelassenen taktilen Warnstreifen geben den Reisenden mehr Sicherheit. Auch die Gleise werden in diesem Bereich erneuert. Dazu wird die geräuschdämmende und abgenutzte Schotterschicht darunter bis zu einem Meter tief abgetragen und ersetzt. »Das gibt einige Lastwagenfuhren«, so Olbert. Der Fußweg zum Bahnsteig über Gleis eins wird bleiben, bekommt jedoch ein neues Signal. Künftig hält der Zug vor dem Überweg, so dass der Lokführer die querenden Fußgänger im Blick hat.
Bahnübergänge neu
Die Bahnübergänge Vor Heubach, Am Hirschen und Vor Kuhbach werden technisch ebenfalls modernisiert. Auch der, an der Gerberei Trautwein soll erneuert werden, jedoch erst in einem späteren Bauabschnitt. Die Gleise im Kreuzungsbereich werden in ein Bett aus Hartgummimodulen gelegt. Das ist wartungsfreudlicher, das Wasser läuft besser ab und der Straßenverkehr im Kreuzungsbereich ist sicherer, beispielsweise beim Abbremsen. Die bisher durchgängigen Schranken werden durch zwei jeweils 2,50 Meter lange Halbschranken ersetzt, so dass Autofahrer immer die Möglichkeit haben, den Kreuzungsbereich zu räumen.
Der Übergang Am Hirschen muss deshalb verbreitert werden. Dazu wird ein Stück des dortigen Felsen abgetragen und die Straße dem verbreiterten Übergang angepasst. In die gegenüberliegende Mauer zur Kinzig wird eine Konsole für den Schrankenantrieb eingebaut. Im Zuge dieser Baumaßnahmen werden entlang der Schiltacher Bahnstrecke landschaftspflegende Maßnahmen durchgeführt.