Hilfsverein hofft auf Spenden
Das Team des Hilfsvereins Pwojè men kontre steht in Haiti weiter vor großen Aufgaben. In Deutschland wird die Arbeit auf mehr Schultern verteilt: In der Hauptversammlung am Samstag wurden zwei zusätzliche Beisitzer gewählt.
Auch fünf Jahre nach dem Erdbeben gibt es in Haiti noch viele Probleme zu lösen. Vorsitzende Anke Brügmann berichtete am Samstag in der Hauptversammlung des Hilfsvereins Pwojè men kontre im evangelischen Gemeindehaus Wolfach von den Entwicklungen vor Ort. Der Vorstand wurde in der Versammlung um Lutz Diedrichs (Wolfach) und Jörg Wulle (Tübingen) erweitert.
Insgesamt sieben Monate verbrachte Brügmann 2014 in Haiti und kümmerte sich um die Projekte des Vereins wie das Waisenhaus und die Schule mit aktuell rund 340 Kindern. Ein Neubau beider Institutionen soll wie mehrfach berichtet die beengte Wohnsituation verbessern. Der Hilfsverein »Ingenieure ohne Grenzen« kümmerte sich bereits um eine verbesserte Wasserversorgung in dem Viertel von Beaumont und übernehme jetzt die Bauaufsicht. Außerdem kümmern sich die Ingenieure um ein Regenauffangsystem, die Wasserspeicherung, die Statik und die Sanitäranlagen der neuen Gebäude, erläuterte Brügmann.
Die Fäden der Vereinsarbeit in Deutschland laufen bei Schriftführerin Ute Arndt zusammen. »Wir brauchen die regelmäßigen Spenden dringend, um dort alles am laufen zu halten«, sagte Arndt und dankte den vielen ehrenamtlichen Helfern in Deutschland für das Gestalten der Homepage, das Übersetzen der vielen Briefe und für die vielen Aktionen, die Geld in die Kasse gebracht hatten. Für den Neubau sollen jetzt verstärkt Spenden gesammelt werden.
Vor allem die instabile politische Lage, Naturkatastrophen und die extreme Trockenheit hemmten immer wieder die Arbeit des Hilfsvereins und die landwirtschaftliche Weiterentwicklung in Haiti, berichtete Brügmann. Darüber hinaus gehörten Infektionskrankheiten zum Alltag der Menschen. Kinderschwangerschaften, medizinische Notfälle, mangelnde Versorgung mit Nahrung und Wasser und der Ausbau der Nationalstraße direkt vor der Tür verlangten den Helfern viel ab. »Es ist schwer zu arbeiten, manchmal fliegen Steine und die Straßen sind gesperrt. Man kommt nicht zu den Geschäften, dauernd wird gesprengt und wir mussten evakuiert werden. Das macht uns ganz schön zu schaffen«, sagte die Vorsitzende.
Gerade aus Haiti zurückgekehrt berichtete Sonderschullehrer und Vorstandsmitglied Stefan Willeitner: »Das Beeindruckendste war für mich, mit wie wenig man Kinder begeistern konnte. Es war sehr schön, mit den Jugendlichen zu arbeiten.« Vorsitzende Anke Brügmann, ihre Stellvertreterin Sigrid Fridrich, Schriftführerin Ute Arndt, Kassenwart Gerd Brügmann und die Beisitzer Stefan Willeitner und Georg Lehmann wurden einstimmig wiedergewählt. Neue Beisitzer sind zudem Lutz Diedrichs und Jörg Wulle.