Mühlenbach

Hof wird Raub der Flammen

Maria Benz und Tobias Lupfer
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14. Januar 2014
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Viele Meter hoch schlugen die Flammen am Montagabend aus dem Dach des Bührershofs. ©Udo Weppler

Ein Großbrand im Oberbüchern hielt am Montagabend die Feuerwehren von Mühlenbach, Haslach und Hausach in Atem. Als sie am Einsatzort ankamen, stand der Bührershof bereits voll in Flammen.

Mühlenbach. Gegen 21.20 Uhr heulte am Montagabend die Alarmsirene auf dem Mühlenbacher Rathaus auf – ein Vollbrand im Bücherntal.

Als die Feuerwehrleute im Oberbüchern eintrafen, stand der Bührershof bereits in Flammen. Einer der drei Hausbewohner hatte den Brand kurz nach 21 Uhr entdeckt, weil er seltsame Geräusche aus Richtung des Ökonomieteils wahrgenommen hatte – da brannte es aber bereits lichterloh. Nachdem er die Feuerwehr alarmiert und den beiden anderen Bewohnern geholfen hatte, das Gebäude zu verlassen, machte er die fünf Rinder im Stall los und brachte sie nach draußen.

Neben der Mühlenbacher Feuerwehr mit drei Fahrzeugen waren auch die Feuerwehren Hausach mit der Drehleiter und Haslach mit mehreren Wagen im Einsatz. Außerdem waren das DRK und das THW vor Ort.

Erschwert wurde der Einsatz durch eine Stromleitung. Das E-Werk musste die Stromversorgung unterbrechen, um eine Gefährdung der Helfer zu verhindern. Bedrohlich nah am Boden hing die Leitung zeitweise. Noch in der Nacht setzte das E-Werk die Versorgung für einen benachbarten Hof wieder in Gang. Der unterhalb gelegene Schwabenhof wurde gestern mit einem Notstromaggregat versorgt.

Für Kommandant Fritz Uhl war es der erste Brand dieses Ausmaßes in seiner bislang zweijährigen Amtszeit. Das Löschwasser pumpten die Wehrleute vom Anwesen Schwab aus dem angestauten Talbach hinauf zum Einsatzort. Im Gebälk des gut 120 Jahre alten Hofs, der Ende des 19. Jahrhunderts schon einmal ein Raub der Flammen wurde, hatte das Feuer rasch Nahrung gefunden.

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Gegen 22.45 Uhr war der Brand unter Kontrolle, und die Wehrleute machten sich mit Unterstützung der Hausacher Drehleiter daran, die verbliebenen Glutnester abzulöschen. Eine Aufgabe, die sich bis tief in die Nacht zog: Heu und Holz waren im Wirtschaftsteil eingelagert und mussten von den Rettern nach und nach aus dem Gebäude geschafft werden, um zu verhindern, dass sich das Feuer immer wieder von Neuem entfacht. »Es ist alles leicht entzündlich«, betonte Uhl.

Völlig durchnässt

Der gesamte Dachstuhl des Hofs brannte aus, und die Feuerwehr war die ganze Nacht im Einsatz, um die Glutnester unter Kontrolle zu halten. Immerhin konnten einige persönliche Dinge und Kleidungsstücke der Bewohner noch aus dem völlig durchnässten Wohnteil retten, der – abgesehen vom Wasserschaden – größtenteils unversehrt geblieben war. Untergekommen sind sie bei Verwandten im benachbarten Grießhaberhof. Bürgermeister Karl Burger hofft, dass für sie in den kommenden Tagen vielleicht eine Ferienwohnung aufgetrieben werden kann.

Mittlerweile ist der Brand vollständig gelöscht. Nach ersten Schätzungen liegt der Schaden bei weit über 100 000 Euro, teilte die Polizei gestern mit. Nach derzeitigen Erkenntnissen war die Ausbruchstelle des Feuers im hinteren Teil des Hofs, der als Ökonomiegebäude genutzt wurde. Zur Klärung der Brandursache wird diese Woche noch ein Sachverständiger hinzugezogen. Personen oder Tiere kamen bei dem Brand nicht zu Schaden.

»Die Feuerwehr hat sehr umsichtig gehandelt und auch mit den hinzugerufenen Wehren gut zusammengearbeitet«, lobte Burger, der ein Spendenkonto für die betroffene Familie Uhl eingerichtet hat. »Entscheidend ist, dass die Bewohner rechtzeitig rausgekommen sind«, sagte der Bürgermeister erleichtert.

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