Holzbau Kaspar will neue Halle bauen
Die Zimmerei Kaspar an der Bundesstraße platzt aus allen Nähten. Für die geplante neue Halle sind bereits ELR-Mittel bewilligt, der Baubeginn verzögert sich aber, weil das Landratsamt zunächst einen Bebauungsplan verlangt.
Schon im Januar hatte die Zimmerei Kaspar den Bauantrag für eine neue Halle eingereicht, der zunächst auch ohne Probleme den Gemeinderat passierte. Doch der Kreis legte die Latte höher: Da das Gebiet an der Schreinergasse gegenüber dem Freilichtmuseum im Flächennutzungsplan als Mischgebiet ausgewiesen ist und mit der Zimmerei dann mit zwei großen Hallen eher die Struktur eines Gewerbegebiets aufweist, verlangt das Landratsamt die Aufstellung eines Bebauungsplans.
Ralf Burkart vom Planungsbüro Fischer erläuterte dem Gemeinderat am Mittwochabend den Bebauungsplanentwurf. Das Gebiet soll nun als »beschränktes Gewerbegebiet« ausgewiesen werden. Beschränkt vor allem in Sachen Lärmimmission. Gutachter hätten die Lärmwerte für das Mischgebiet festgelegt, die auch nach dem Bau der Halle nicht überschritten werden dürfen. Die Halle muss an drei Seiten geschlossen, nur das Tor zur B33 hin darf geöffnet sein.
Stalhbau ausgliedern
Burkart zeigte auch die Dimensionen der Halle im Vergleich zur übrigen Bebauung und schlug vor, die zulässigen Firsthöhen für die Halle und die Wohnbebauung getrennt festzulegen.
Die Zimmerei hat gerade den Haus- und Objektbau in Stahl- und Holzkonstruktion in der vergangenen Zeit wesentlich weiterentwickelt. Die bestehende Halle sei längst viel zu klein geworden – der Stahlbau, die Oberflächentechnik und die Endmontage müssten dringend in eine zweite Halle ausgelagert werden, erläuterte Zimmermeister Jürgen Kaspar, der als Zuschauer die Sitzung verfolgte, im Gespräch mit dem Offenburger Tageblatt.
Sicherung von 22 Arbeitsplätzen
Damit würden in der Zukunft die Nachbarn eher mit weniger Geräuschen rechnen müssen, denn aktuell müsse wegen des Platzmangels schon ab und zu mal draußen geflext werden – was danach in der zur Wohnbebauung hin geschlossenen Halle stattfinden könne.
Die Halle werde etwa so groß sein wie die bereits bestehende. Die Erweiterung diene nicht nur der Sicherung der 22 Arbeitsplätze, sondern mit der Investition von rund 1,6 Millionen Euro würden auch etwa drei zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen. Die ELR-Mittel seien bereits bewilligt. Doch hier liegt der Hase im Pfeffer: Das Verfahren hat die Sache nun ziemlich verzögert, und die Zimmerei muss im März mit dem Bau beginnen können, damit der Zuschuss nicht verfällt.
Einstimmiger Beschluss
»Normalerweise reicht das für ein beschleunigtes Bebauungsplanverfahren gut«, sagte gestern Hauptamtsleiter Fritz Ruf auf OT-Anfrage. Es komme aber immer darauf an, ob Einsprüche eingereicht werden und wie schnell diese abgearbeitet werden könnten.
Der Gemeinderat beschloss einstimmig die Aufstellung des Bebauungsplans »Schreinergasse«. »Schließlich sichern solche Investitionen die Arbeits- und Ausbildungsplätze am Ort«, betonte Bürgermeister Siegfried Eckert.