Wolfach

Im Wolfacher Stadtwald ist 2016 nicht viel zu holen

Tobias Lupfer
Lesezeit 3 Minuten
Jetzt Artikel teilen:
01. Dezember 2016

Die Forstarbeit beschäftigte den Gemeinderat Wolfach am Dienstag. Das Symbolfoto entstand in Oppenau. ©Simon Allgeier

Hoher Aufwand, kaum Ertrag: Für das Jahr 2016 hatte Forstamtsleiterin Silke Lanninger dem Gemeinderat Wolfach am Dienstag keine guten Zahlen mitgebracht. Gleichwohl seien die Arbeiten oberhalb der Bundesstraße 294 und des Herlinsbachs dringend nötig gewesen. Für 2017 stellte sie wieder einen höheren Ertrag in Aussicht – und ihren vorläufigen Abschied.

8600 Festmeter Holz sollten 2016 im Wolfacher Stadtwald laut Plan eingeschlagen werden, damit war ein Betriebsergebnis von 164 700 Euro prognostiziert. Der voraussichtliche Vollzug liege nach aktuellem Stand bei 7000 Festmetern Holzeinschlag, mit denen unterm Strich aber nur 60 900 Euro als Betriebsergebnis erwirtschaftet wurden.

Hauptgrund schwierige Verkehrssicherungshiebe

»Da bin ich selbst nicht so begeistert, was ich dieses Jahr präsentieren kann«, resümierte Lanninger. Die Frage dränge sich auf: »Wie kann man mit so viel Holz so wenig Geld verdienen?« Als Hauptgrund machte sie die schwierigen, aber nötigen Hiebe aus: Der Verkehrssicherungshieb oberhalb der Bundesstraße zwischen Wolfach und Hausach, die Arbeiten oberhalb des Herlinsbachs, ein »Entrümpelungshieb« am Similishof. »Sowas dauert relativ lange und ist gefährlich«, betonte Lanninger mit Blick auf die unrentablen Arbeiten an den Steilhängen, bei denen kaum verwertbares Holz zu holen war. Nötig sei der Einsatz gerade entlang der B 294 dennoch gewesen: »Das war eine tickende Zeitbombe.« Viele Stämme seien innen bereits faul gewesen. »Ich bin sehr zufrieden, wie’s gelaufen ist.« 

Buchen bringen deutlich weniger Erlös als erwartet

Ein weiterer Punkt fürs mäßige Ergebnis: der hohe Buchenanteil in der Ernte. Erlöse von 50 Euro je Festmeter waren dafür veranschlagt, gehandelt wurden sie am Markt aber nur für 35 Euro. Zum Zeitpunkt der Haushaltsplanung habe man das aber »nicht besser wissen können«.

- Anzeige -

Zum Ende des Jahres werde nun die Zeit für die städtische Forsttruppe knapp, ihr Pensum vollends zu erfüllen. Auch, weil sie statt geplanter 120 Stunden tatsächlich 400 Stunden in anderen Betriebsteilen eingespannt waren. Ob man das künftig wolle, oder lieber an anderer Stelle Personal aufstocke, um die Spezialisten für ihre eigentliche Aufgabe frei zu halten, müsse der Rat entscheiden. 1300 Festmeter des für 2016 geplanten Einschlags werden nun aufs kommende Jahr übertragen, circa 58 500 Euro sollen damit im Verkauf erzielt werden.

8300 Festmeter Holzeinschlag für 2017 geplant

Insgesamt sollen kommendes Jahr im Stadtwald 8300 Festmeter Holz auf einer Fläche von 99 Hektar geerntet werden. 3500 Festmeter davon soll die kommunale Forsttruppe abarbeiten, 4100 Festmeter werden von Unternehmern geerntet. 300 Festmeter sind als Brennholz in Selbstwerbung geplant, 400 Festmeter aus dem Gesamteinschlag sind als unverwertbares Holz eingeplant.

Zudem sollen auf 26 Hektar die Naturverjüngung gefördert und 1000 Lärchen und Douglasien gepflanzt werden. »Das ist für einen Betrieb ihrer Größe immer noch lächerlich«, relativierte Lanninger die für Laien hoch anmutende Zahl.

Betriebsergebnis soll sich wieder auf 160.200 Euro steigern

An reinen Holzerlösen plant Lanninger fürs nächste Jahr 578.200 Euro, die Einnahmen insgesamt summieren sich laut Plan auf 598.900 Euro. Abzüglich Ausgaben von 438.700 Euro sollen unterm Strich 160.200 Euro als Ergebnis bleiben.
Das Ergebnis sei respektabel, sagte Bürgermeister Thomas Geppert. Der Ertrag könne beim Wald nicht alles sein.

Stichwort

Neue Aufgabe

Im kommenden Jahr wird Silke Lanninger Wolfach verlassen: Mitte Januar werde sie an die Führungsakademie Forst Baden-Württemberg wechseln, kündigte sie am Dienstag im Rat an.

»Das fällt mir nicht so ganz leicht.« Sie habe in den vergangenen sechs Jahren sehr gerne in Wolfach gearbeitet. »Es hat mir immer viel Freude gemacht.« Es könne sein, dass sie später zurückkehre nach Wolfach – das sei aber nicht sicher.

Weitere Artikel aus der Kategorie: Kinzigtal

38 neue Arbeitsgeräte gibt's fürs Rathaus. 
vor 1 Stunde
Wolfach
Das digitale Arbeiten in Wolfachs Verwaltung soll zeitgemäßer werden. Der Technische Ausschuss vergab den Auftrag zum Kauf von 38 neuen Laptops.
Das Konzert der Blasmusik und Trachtenkapelle Bad Rippoldsau stand unverkennbar unter dem Motto Irland.
vor 4 Stunden
Bad Rippoldsau-Schapbach
Irland lautete das Motto des Jahreskonzertes der Blasmusik und Trachtenkapelle Bad Rippoldsau. Von traditionellen Weisen bis zum Popsong war allerhand geboten.
Xxxxxxxxx Foto: Xxxxxxxxx
vor 13 Stunden
Haslach im Kinzigtal
Die Freien Wähler im Wahlkreis Haslach/Zell haben ihre Kandidaten für die Kreistagswahl vorgestellt. Mühlenbachs früherer Bürgermeister Karl Burger tritt nach 30 Jahren nicht mehr an.
Der Roboter ist Geschichte: Josef Vetterer (von links), Oliver Kiefer, Michael Schönauer, Lucas Bächle und Bürgermeister Thomas Geppert stellten am Mittwoch den nagelneuen Grillo-Rasentraktor vor. Zum Entladen kann der den Fangbehälter in die Höhe recken. 
vor 13 Stunden
Wolfach - Halbmeil
Der Roboter ist Geschichte: Ein Aufsitz-Mäher soll die Pflege des Halbmeiler Sportplatzes effizienter machen und auch besser für den Rasen sein.
Zwischen Liebich-Villa und der Firma Brüstle ist genug Platz für gutes Wohnen, hat die provisorische Absteckung der Baugrenzen gezeigt. 
vor 19 Stunden
Gutach
Für alle Interessenten des genossenschaftlichen Bauens auf dem Liebich-Areal findet am Montag, 29. April ein erster Workshop statt, in dem die Ziele der Planungsgemeinschaft diskutiert werden.
Künftig erhalten die Feuerwehrleute für einen Einsatz 15 statt zwölf Euro.
vor 22 Stunden
Schenkenzell
Für Schenkenzells Feuerwehrleute gibt es künftig mehr Geld. Der Gemeinderat hat die Feuerwehr-Entschädigungssatzung angepasst. Die letzte Erhöung gab es 2013.
Die Pflege des Brauchtums ist eine der Aufgaben des Bundes Heimat und Volksleben. Regelmäßig werden daher Kreistrachtenfeste ausgerichtet, wie etwa 2016 in Ottenhöfen. 
28.03.2024
Oberwolfach
Der Oberwolfacher Martin Welle ist seit Kurzem Vorsitzender des Bundes Heimat und Volksleben, dem größten Trachtenverband Deutschlands. Er erzählt, wie es dazu kam und was er alles vor hat, um die Tradition aufrecht zu erhalten.
Im Dachgeschoss des gemeindeeigenen Gebäudes in der Straße Heilig Garten wird das Badezimmer für rund 20.000 Euro saniert. 
28.03.2024
Schenkenzell
Das Bad in einer gemeindeeigenen Schenkenzeller Wohnung ist in die Jahre gekommen und soll bis zum Sommer saniert werden. 20.000 Euro wird die Sanierung kosten.
Ehrung beim DRK-Ortsverein Bad Rippoldsau-Schapbach (von links): Stefan Günther (stellvertretender Präsident des DRK-Kreisverbands), Dietmar Rebell (zweiter Vorsitzender des Ortsvereins), Gisela Lobmiller (Kreisbereitschaftsleiterin), Erna und Ludwig Kern sowie Bürgermeister Bernhard Waidele.
28.03.2024
Bad Rippoldsau-Schapbach
In der Hauptversammlung des DRK-Ortsvereins Bad Rippoldsau-Schapbach wurde der Vorsitzende Ludwig Kern für 50-jährige Mitgliedschaft geehrt.
Der Jahresausflug der Hausacher Landfrauen führt am 21. September nach Heidelberg. 
28.03.2024
Kinzigtal
Der Landfrauenverein stellt sein abwechslungsreiches Programm vor, das allen Frauen offensteht. Schon am kommenden Dienstag geht es in die „Shower World“ nach Schiltach.
"Die ist voll flauschig", sagt die neunjährige Kim (rechts). Völlig angstfrei lassen die Kinder die Vogelspinne von Kevin Sperlich über ihre Hände krabbeln.
28.03.2024
Kinzigtal
Eine sehr große Resonanz erfuhr die Ausstellung "Die Welt der Riesenspinnen" am Sonntag im katholischen Pfarrheim. Viele Familien nutzen die Chance, sich die exotischen Tiere anzuschauen.
Der neue Vorstand des Verschönerungsvereins (sitzend, von links): Gabriele Haubner, Andrea Brucher, Alexandra Vollmer-Himmelsbach und Albert Lienhard. Hinten, von links: Bernhard Obert, Günther Benz, Klaus Matt, Thomas Obert und Bürgermeister Nicolai Bischler.
28.03.2024
Steinach
Der Verschönerungsverein Steinach hat den langjährigen Vorsitzenden Berthold Obert aus seinem Amt verabschiedet. Nun sind jüngere Mitglieder am Zug, die offen für neue Ideen seien.

Das könnte Sie auch interessieren

- Anzeige -
  • HYDRO liefert etwa Dreibockheber für die Flugzeugwartung. 
    26.03.2024
    HYDRO Systems KG und Rhinestahl fustionieren
    HYDRO Systems KG und Rhinestahl schließen sich zusammen. Mit diesem Schritt befinden sich die Kompetenzen in den Bereichen Ground Support Equipment (GSE) und Aircraft- & Engine Tooling unter einem Dach.
  • Alle Beauty-Dienstleistungen bietet die Kosmetik Lounge in Offenburg unter einem Dach.
    26.03.2024
    Kosmetik Lounge Offenburg: Da steckt alles unter einem Dach
    Mit einer pfiffigen Geschäftsidee lässt Elena Plett in Offenburg aufhorchen. Die staatlich geprüfte Kosmetikerin denkt "outside the box" und hat in ihrer Kosmetik Lounge ein außergewöhnliches Geschäftsmodell gestartet.
  • Konfetti, Flitter und Feuerwerk beschließen die große Preisverleihung im Forum-Kino in Offenburg. Die SHORTS feiern 2024 ihr 25. Jubiläum. 
    26.03.2024
    25 Jahre SHORTS – 25 Jahre Bühne für künftige Filmemacher
    Vom kleinen Screening in 25 Jahren zum gewachsenen Filmfestival: Die SHORTS der Hochschule Offenburg feiern Jubiläum. Von 9. bis 12. April dreht sich im Forum-Kino Offenburg alles um die Werke junger Filmemacher. Am 13. April wird das Jubiläum im "Kesselhaus" gefeiert.
  • Das LIBERTY-Team startet am Mittwoch, 27. März, in die Afterwork-Party-Saison. 2024 finden die Veranstaltungen in Kooperation mit reiff medien statt. 
    22.03.2024
    Businessaustausch jetzt in Kooperation mit reiff medien
    Das Offenburger LIBERTY startet mit Power in die Eventsaison: Am Mittwoch, 27. März, steigt die erste XXL-Afterwork-Party mit einem neuen Kooperationspartner. Das LIBERTY lädt zusammen mit reiff medien zum zwanglosen Feierabend-Businessaustausch ein.