Improvisierte Lösungen nach Sturm »Matthew« in Haiti
Einen Monat nach dem Wirbelsturm »Matthew« gibt der Hilfsverein Pwojè men kontre in einer Pressemitteilung Infos zur aktuellen Lage in Haiti und speziell in Beaumont, wo Schule und Waisenhaus des Vereins beheimatet sind.
Die Vorsitzende Anke Brügmann sei weiter »unter sehr schwierigen Bedingungen« vor Ort und mit ihrem Helferteam in verschiedenen Bereichen aktiv. »Sie haben große Mengen von Lebensmittel-Kits an die Bevölkerung verteilt, die größtenteils von anderen Hilfsorganisationen gespendet wurden. Die Verhandlungen um weitere Lebensmittel sind im Gange«, heißt es in der Mitteilung. Teile des Waisenhauses, der Schule und der Sozialwohnungen von Men kontre habe man notdürftig repariert. Ein haitianisches Technikerteam habe dafür gesorgt, dass die Fotovoltaikanlage im alten Waisenhaus wieder funktioniert.
Noch keine Hilfe für Bevölkerung in der Stadt
In Beaumont sei die Lage weiter düster: »Leider ist noch immer keine Hilfe für die zerstörten Häuser der Bevölkerung in Aussicht. Viele große Organisationen haben sich mit dem Thema beschäftigt, aber passiert ist in der Region um Beaumont noch nichts.« Men kontres Schule sei die erste in der Gegend gewesen, die nach dem Hurrikan wieder eröffnet wurde. »Der Schulbetrieb ist allerdings noch mit großen Schwierigkeiten verbunden.« In einem nur mit einer Plane abgedeckten Klassenzimmer stehe jeden Morgen Wasser.
Schulbetrieb soll trotz Schwierigkeiten Normalität bringen
Viele Schüler litten unter Atemwegsinfektionen oder Durchfallerkrankungen, viele hätten nichts Ordentliches anzuziehen. »Das Wichtigste ist, dass die Schule jetzt fünf Kantinentage hat, damit die Schüler eine regelmäßige warme Mahlzeit haben«, informiert der Verein. Ein Großteil der Schulbücher sei beim Sturm verlorengegangen. »Trotz aller Schwierigkeiten ist es wichtig, dass in das Leben der Kinder durch den Schulbesuch wieder Normalität einkehrt.«
Kantine kocht im Freien für 400 Kinder
Die ohnehin geplanten Baumaßnahmen würden durch die großen Schäden umso wichtiger: »Derzeit sind die Kinder nur provisorisch und sehr beengt untergebracht. Sie schlafen zum Teil zu viert in einem Bett. Es müssen neue Wohnhäuser mit sanitären Anlagen gebaut werden.« Wichtig sei auch eine schnelle Lösung für die Kantine. »Momentan wird das Mittagessen für 400 Kinder auf einer improvisierten Kochstelle im Freien zubereitet.«