Jäger aus Hornberg auf dem Weg zur Jagd erfroren
In der Nacht zum Mittwoch kam ein 78-jähriger Jäger aus Hornberg-Niederwasser nicht von der Jagd heim. Er hatte im Wald eine Autopanne, hatte sich im Wald verirrt und starb an Unterkühlung.
Ein tragischer Unglücksfall ereignete sich vergangene Woche im Bereich Hub im Wald zwischen Tennenbronn und St. Georgen. Ein 78-jähriger Jäger aus Hornberg-Niederwasser machte sich auf den Weg zur Ansitzjagd und kehrte nicht mehr zurück. Polizeisprecher Dieter Popp bestätigte, dass der Jäger in der Nacht zum 25. Januar noch ins Schwarzwald-Baar-Klinikum eingeliefert wurde, aber dass ihn die Ärzte nicht mehr retten konnten. Da eine Fremdeinwirkung ausgeschlossen werden konnte, habe sich die Polizei nicht mehr darum gekümmert.
»Die Ehefrau des Jägers hat mich um 1.30 Uhr angerufen, weil ihr Mann von der Jagd nicht heimgekommen war«, berichtete der Jagdpächter Hermann Staiger aus Lauterbach im Gespräch mit dem Offenburger Tageblatt. Der Jäger hatte bei ihm ein Begehungsrecht. »Mir war gleich klar, dass da etwas passiert sein musste, er ging sonst immer gleich nach dem Ansitz heim«, so Staiger.
Zunächst in der falschen Richtung gesucht
Er habe sich gleich auf den Weg gemacht und auch das Auto des Jägers gefunden. Weil er glaubte, dass er möglicherweise vom Hochsitz gefallen sei, habe er zunächst eine falsche Richtung eingeschlagen. Erst später fand er Spuren, die vom Auto wegführten. »Warum er diesen Weg genommen hat, ist mir schleierhaft«, so Staiger.
Er fand den Verunglückten an einem zugeschneiten Reisighaufen: »Da hat er noch gelebt und konnte auch mit mir sprechen.« Er habe es aber nicht geschafft, ihn aufzurichten und habe gleich den Notruf abgesetzt. Dieser ist laut Polizei um 2.58 Uhr eingegangen. Hermann Staiger musste den stark unterkühlten Jäger zunächst wieder allein lassen, weil der Rettungsdienst die Stelle nicht gefunden hätte. »Ich musste die Sanitäter am nächsten Hof abholen, da verging weitere wertvolle Zeit, sicher 20 Minuten«, so Staiger.
Wertvolle Zeit verloren
Als er mit den Sanitätern zurückkam, sei der Verunglückte bereits leblos gewesen. Die Sanitäter hätten noch versucht, ihn zu reanimieren und hätten ihn ins Krankenhaus gefahren. Aber auch dort konnte er nicht mehr gerettet werde.
Die Polizei ging davon aus, dass der Allrad-Pkw stecken geblieben war. Am nächsten Tag, als Staiger das Fahrzeug abholen wollte, stellte sich heraus, dass die Kupplung defekt war. Der Jäger war vermutlich ohne Handy unterwegs oder er hatte keine Verbindung bekommen. Bei der Polizei war jedenfalls kein Handy-Hilferuf eingegangen.