Mittleres Kinzigtal

Staudenknöterich auch in diesem Jahr ein großes Problem

Michael Hoffmann
Lesezeit 3 Minuten
Jetzt Artikel teilen:
24. April 2017

Er sieht harmlos aus, ist aber eine Gefahr für die Artenvielfalt im Kinzigtal: der Japanische Staudenknöterich. Auch in diesem Jahr sind Straßen- und Uferränder davon gesäumt. ©Katharina Reich

Seit Jahren ist er ein Problem in der Natur des Kinzigtals: der Japanische Staudenknöterich. Auch momentan sprießt er wieder an Straßen- und Uferrändern. Das Straßenbauamt versucht, ihm mit regelmäßigem Mähen Einhalt zu gebieten.

Er  wuchert unaufhaltsam vor sich hin. Die Straßenränder der Bundesstraße 33/294 von Haslach nach Wolfach sind gesäumt von riesigen grünen Blättern. Der Japanische Staudenknöterich, auch Japan-Knöterich genannt, zeigt sich wieder einmal in voller Pracht – ohne Aussicht auf ein Ende. 

In diesem Jahr scheint es ihm im Kinzigtal besonders gut zu gefallen. Dicht an dicht ranken sich die Triebe nach oben. Nur der Frost hat vergangene Woche dem Wildwuchs zunächst Einhalt geboten. Wo zuvor der Knöterich stolz in die Luft ragte, sind jetzt nur noch braune, traurig herabhängende Pflanzenreste zu sehen. Lange wird er aber wohl nicht benötigen, um sich zu erholen.
Biodiversität gefährdet

»Beschäftigt uns seit Jahren«

»Wir wissen vom Japan-Knöterich entlang dieser Strecke«, sagte Simone Basler vom Straßenbauamt des Ortenaukreises auf Anfrage des Offenburger Tageblatts. »Er beschäftigt uns bereits seit mehreren Jahren.« In der Tat: Schon 2013 teilte das Landratsamt mit, dass »durch den Japan-Knöterich die Vielfalt von Pflanzen und Tieren dramatisch zurückgeht«. Die Biodiversität im Kinzigtal sei demnach stark gefährdet.

Und es scheint, als sei dem im Wolftal auch als »Rippoldsauer Duwack« bekannten Gewächs kaum etwas entgegenzusetzen. Bis zu zwei Meter ragen sogenannte Rhizome, ein Sprossensystem, in den Erdboden und bilden dort dichte Bestände. Die schnellwüchsige Pflanze wird so in wenigen Wochen bis zu vier Meter groß.

- Anzeige -

Spritzmittel nur mit Genehmigung

Die Bekämpfung gestaltet sich daher schwierig. Das Bankett an den Straßen werde zwischen zwei- und dreimal im Jahr gemäht. »In den Knöterich-Bereichen muss jedoch öfter gemäht werden, um die Pflanze einigermaßen einzudämmen«, erklärte Basler. Eine Methode, die langfristig nicht zum Erfolg führt. Der Knöterich wächst, solange noch Rest-Rhizome im Boden sind, immer weiter. 

Herausreißen sei da schon mehr von Erfolg gekrönt. »Unsere Trupps sind draußen an der Kinzig unterwegs«, sagte Matthias Henrich, Pressesprecher des Regierungspräsidiums Freiburg. Die Präsidiums-Mitarbeiter haben laut Basler große Erfahrung mit der Knöterichbekämpfung. »Das führt aber auch nicht immer zum Erfolg.« Eine weitere Möglichkeit seien Spritzmittel. Auf öffentlichen Flächen dürfen diese laut Basler aber nur mit einer Ausnahmegenehmigung verwendet werden.

Testareal bei Renchen

Eine solche hat das Straßenbauamt mit dem Landwirtschaftsamt für einen Abschnitt entlang der B 3 bei Renchen erwirkt. »In diesem Feld führen wir momentan Versuche mit unterschiedlichen Mitteln durch«, sagte sie. Ob eines davon die Lösung des Problems beschert, ist noch ungewiss: »Es liegen uns noch keine Versuchsergebnisse vor.«

Weitere Artikel aus der Kategorie: Kinzigtal

Der Bus der Firma Moser/Rieger fährt seit Donnerstag farbenprächtige Werbung für Gutach. 
vor 9 Stunden
Mittleres Kinzigtal
Das Talgeflüster ist ein ironischer Wochenrück- und -ausblick der Kinzigtal-Redakteure jeden Samstag.
Künstlerin Karin Hirschle legt in ihrem Atelier im Gewächshaus letzte Hand an. Viele ihrer Bilder spiegeln gesellschaftliche und politische Themen. 
vor 12 Stunden
Steinach
Seit dem 1. April ist wieder Leben in die ehemalige Gärtnerei Frank in Steinach eingekehrt. Die Alpirsbacher Künstlerin Karin Hirschle richtet in den Gewächshäusern ihr Atelier ein.
Für die Grundschulförderklasse in Gutach wurden 48 Kinder angemeldet.
vor 14 Stunden
Gutach
Für die Grundschulförderklasse in Gutach wurden 48 Kinder angemeldet, 40 werden angenommen. Bei ursprünglich nur 20 angemeldeten Kindern wären die Beförderungskosten explodiert.
Katrin Gilbert hat 2023 die Ausbildung der Pilzcoaches in der Schwarzwälder Pilzlehrschau in Hornberg übernommen.
vor 14 Stunden
Hornberg
Die Schwarzwälder Pilzlehrschau in Hornberg bietet seit dem vergangenen Jahr auch die Ausbildung zum Pilzcoach an. Nächste Woche beginnt ein neuer Kurs.
Bad Rippoldsau-Schapbach markiert mit 48 Bewertungen Stand Freitagnachmittag nach Teilnehmerzahlen den letzten Platz im Kinzigtal-Ranking – und den vorletzten insgesamt. Doch auch die Wolftäler haben bis Sonntag, 23.59 Uhr, noch Zeit, ordentlich zuzulegen. 
vor 14 Stunden
Mittleres Kinzigtal
Die letzten 48 Stunden Ortenau-Check laufen: Während an der Spitze des Kinzigtal-Rankings vier Kommunen nur wenige Klicks trennen, braucht Bad Rippoldsau-Schapbach den Schluss-Sprint.
2023 haben mehr Gläubige die katholischen Gottesdienste in der Raumschaft Haslach besucht als im Jahr 2022.
vor 14 Stunden
Haslach im Kinzigtal
Die Seelsorgeeinheit Haslach stellte die Kirchenstatistik für 2023 vor. Zwar war die Zahl der Kirchenaustritte auch im vergangenen Jahr dreistellig, aber es waren deutlich weniger als 2022.
Die Kinder der Trachten- und Volkstanzgruppe Hausach erfreuten die Besucher der Tagespflege. 
vor 14 Stunden
Haslach im Kinzigtal
Die Trachten- und Volkstanzgruppe Hausach-Einbach war in Haslach zu Gast. Die Besucher sangen dabei kräftig mit.
Besonders bei den Kinder- und Jugendbüchern sind die Ausleihzahlen im vergangenen Jahr stark nach oben gegangen. 
vor 14 Stunden
Haslach im Kinzigtal
Für die Stadtbücherei Haslach war 2023 ein sehr gutes Jahr bei den Ausleihzahlen, wie die Leiterin Regina Adam im Gemeinderat ausführte.
Die Zeit der Frühlingsblüher entlang der Bundesstraße in Schiltach ist vorbei. Auf sie folgt nun nach Wunsch des Rates wieder ein einfacher Rasenstreifen.
vor 19 Stunden
Kinzigtal
Der Schiltacher Gemeinderat lehnte die Aussaat von insektenfreundlichen Wiesenblumenstreifen aus optischen und praktischen Gründen ab. Zwei Stadträtinnen hatten für mehr Wildblumen plädiert.
Politikstudentin Carla Riese hat im Hausacher Mostmaierhof über Gefahren für die Demokratie gesprochen.
vor 21 Stunden
Hausach
Die Politikwissenschaftlerin Carla Riese aus Gutach-Turm hat im Hausacher Mostmaierhof einen Vortrag über demokratiegefährdende Gruppen gehalten und mögliche Lösungen dafür aufgezeigt.
Fischerbach und Haslach planen einen interkommunalen Windpark.
19.04.2024
Haslach/Fischerbach
Die Stadt Haslach und die Gemeinde Fischerbach wollen auf ihrem Gemeindegebiet drei Windanlagen bauen. Am Montag, 6. Mai, informieren sie dazu in der Haslacher Stadthalle.
Bei der letzten Leistungsschau in Steinach 2018 wurde schon groß aufgefahren. Nun soll in diesem Jahr mit mehr als 50 Firmen auf dem Interkom-Gelände noch mehr geboten werden.
19.04.2024
Steinach
Die fünfte Steinacher Leistungsschau soll noch besser, spektakulärer und größer werden: 50 Firmen stellen sich auf dem Interkom- und Bildstöckle-Gelände vor, und auch drum herum ist viel geboten.

Das könnte Sie auch interessieren

- Anzeige -
  • Alles andere als ein Glücksspiel: die Geldanlage in Aktien. Den Beweis dafür tritt azemos in Offenburg seit mehr als 20 Jahren erfolgreich an.
    17.04.2024
    Mit den azemos-Anlagestrategien auf der sicheren Seite
    Die azemos Vermögensmanagement GmbH in Offenburg gewährt einen Einblick in die Arbeit der Analysten und die seit mehr als 20 Jahren erfolgreichen Anlagestrategien für Privat- sowie Geschäftskunden.
  • Auch das Handwerk zeigt bei der Berufsinfomesse (BIM), was es alles kann. Hier wird beispielsweise präsentiert, wie Pflaster fachmännisch verlegt wird. 
    13.04.2024
    432 Aussteller informieren bei der Berufsinfomesse Offenburg
    Die 23. Berufsinfomesse in der Messe Offenburg-Ortenau wird ein Event der Superlative. Am 19. und 20. April präsentieren 432 Aussteller Schulabsolventen und Fortbildungswilligen einen Querschnitt durch die Ortenauer Berufswelt. Rund 24.000 Besucher werden erwartet.
  • Der Frühling steht vor der Tür und die After-Work-Events starten auf dem Quartiersplatz des Offenburger Rée Carrés.
    12.04.2024
    Ab 8. Mai: Zum After Work ins Rée Carré Offenburg
    In gemütlicher Runde chillen, dazu etwas Leckeres essen und den Tag mit einem Drink ausklingen lassen? Das ist bei den After-Work-Events im Rée Carré in Offenburg möglich. Sie finden von Mai bis Oktober jeweils von 17 bis 21 Uhr auf dem Quartiersplatz statt.
  • Mit der Kraft der Sonne bringt das Unternehmen Richard Neumayer in Hausach den Stahl zum Glühen. Einige der Solarmodule befinden sich auf den Produktionshallen.
    09.04.2024
    Richard Neumayer GmbH als Klimaschutz-Pionier ausgezeichnet
    Das Hausacher Unternehmen Richard Neumayer GmbH wurde erneut für seine richtungsweisende Pionierarbeit für mehr Klimaschutz und Nachhaltigkeit ausgezeichnet. Die familiengeführte Stahlschmiede ist "Top Innovator 2024".