Staudenknöterich auch in diesem Jahr ein großes Problem
Seit Jahren ist er ein Problem in der Natur des Kinzigtals: der Japanische Staudenknöterich. Auch momentan sprießt er wieder an Straßen- und Uferrändern. Das Straßenbauamt versucht, ihm mit regelmäßigem Mähen Einhalt zu gebieten.
Er wuchert unaufhaltsam vor sich hin. Die Straßenränder der Bundesstraße 33/294 von Haslach nach Wolfach sind gesäumt von riesigen grünen Blättern. Der Japanische Staudenknöterich, auch Japan-Knöterich genannt, zeigt sich wieder einmal in voller Pracht – ohne Aussicht auf ein Ende.
In diesem Jahr scheint es ihm im Kinzigtal besonders gut zu gefallen. Dicht an dicht ranken sich die Triebe nach oben. Nur der Frost hat vergangene Woche dem Wildwuchs zunächst Einhalt geboten. Wo zuvor der Knöterich stolz in die Luft ragte, sind jetzt nur noch braune, traurig herabhängende Pflanzenreste zu sehen. Lange wird er aber wohl nicht benötigen, um sich zu erholen.
Biodiversität gefährdet
»Beschäftigt uns seit Jahren«
»Wir wissen vom Japan-Knöterich entlang dieser Strecke«, sagte Simone Basler vom Straßenbauamt des Ortenaukreises auf Anfrage des Offenburger Tageblatts. »Er beschäftigt uns bereits seit mehreren Jahren.« In der Tat: Schon 2013 teilte das Landratsamt mit, dass »durch den Japan-Knöterich die Vielfalt von Pflanzen und Tieren dramatisch zurückgeht«. Die Biodiversität im Kinzigtal sei demnach stark gefährdet.
Und es scheint, als sei dem im Wolftal auch als »Rippoldsauer Duwack« bekannten Gewächs kaum etwas entgegenzusetzen. Bis zu zwei Meter ragen sogenannte Rhizome, ein Sprossensystem, in den Erdboden und bilden dort dichte Bestände. Die schnellwüchsige Pflanze wird so in wenigen Wochen bis zu vier Meter groß.
Spritzmittel nur mit Genehmigung
Die Bekämpfung gestaltet sich daher schwierig. Das Bankett an den Straßen werde zwischen zwei- und dreimal im Jahr gemäht. »In den Knöterich-Bereichen muss jedoch öfter gemäht werden, um die Pflanze einigermaßen einzudämmen«, erklärte Basler. Eine Methode, die langfristig nicht zum Erfolg führt. Der Knöterich wächst, solange noch Rest-Rhizome im Boden sind, immer weiter.
Herausreißen sei da schon mehr von Erfolg gekrönt. »Unsere Trupps sind draußen an der Kinzig unterwegs«, sagte Matthias Henrich, Pressesprecher des Regierungspräsidiums Freiburg. Die Präsidiums-Mitarbeiter haben laut Basler große Erfahrung mit der Knöterichbekämpfung. »Das führt aber auch nicht immer zum Erfolg.« Eine weitere Möglichkeit seien Spritzmittel. Auf öffentlichen Flächen dürfen diese laut Basler aber nur mit einer Ausnahmegenehmigung verwendet werden.
Testareal bei Renchen
Eine solche hat das Straßenbauamt mit dem Landwirtschaftsamt für einen Abschnitt entlang der B 3 bei Renchen erwirkt. »In diesem Feld führen wir momentan Versuche mit unterschiedlichen Mitteln durch«, sagte sie. Ob eines davon die Lösung des Problems beschert, ist noch ungewiss: »Es liegen uns noch keine Versuchsergebnisse vor.«