Kalauer und Traumurlauber bei Haslacher Elfimess
Büttel Tobias Rauber schwang gestern die Narrenschelle und führte das große Wort bei der Elfimess im »Kraie«. Beiträge aus dem närrischen Plenum indes waren diesmal spärlicher als üblich.
Zugegeben: Es gab schon weitaus hitzigere Wortgefechte als gestern bei Elfimessen und Büttel Tobias Rauber musste kein einziges Mal beschwichtigend oder ordnend eingreifen. Lag es an der geringeren »Promidichte« im Plenum, wo Noch-Bürgermeister und andere Protagonisten vieler vergangener Elfimessen fehlten oder am schillernden Fasentsonntag, bei dem bis tief in die Nacht nach dem prächtigen Umzug auf dem Marktplatz gefeiert wurde?
Der Büttel jedenfalls musste gestern tief in die Klamottenkiste greifen und schreckte am Ende nicht einmal davor zurück, einen seiner berüchtigten Kalauer zum Besten zu geben, weil den Wortgefechten meist auf halber Strecke die Puste ausging.
Traumurlaub mit Tücken
Dabei enthüllte Rauber sogar gut gehütete Geheimnisse, als er von seiner Hochzeitsreise nach »La Réunion« erzählte, die für ihn mit besonderem Sicherheitscheck endete. Die Tage auf der französischen Trauminsel im Indischen Ozean genoss das frisch vermählte Paar offenkundig, wie die glänzenden Augen des Wortgewaltigen belegten. Die Mitbringsel aus dem Traumurlaub indes musste er teilweise dort zurücklassen. Sie waren laut Sicherheitsbestimmungen im Flugzeug nicht zugelassen.
Ohnehin ist die Reise dorthin reichlich lang, wie Tobias Rauber feststellen musste. Und wenn dann eine sperrige Flugzeugtür dringende Bedürfnisse behindert, ist die Ankunft in tropischen Gefilden noch ersehnter als sonst.
Der Büttel hatte seine Hausaufgaben gemacht und ging mit wohlgesetzten Rapperreimen die Liste der Kandidaten für die Bürgermeisterwahl durch. Tenor: »Ich bin euer Kandidat und liebe Rahmspinat«.
Ohne Pass kein Zutritt
Ehrenzunftmeister Jürgen Blank und Ehrenbüttel Georg Müller standen Rauber helfend zur Seite, auch wenn Jürgen Burger beim Ehrenzunftmeister dank akribischer Rechenkünste belegen konnte, dass Schwimmbadbesuche des Blank-Clans tiefe rote Zahlen für Schwimmbad- und Kioskbetreiber bedeutet. Offenkundig belegt diese Badegesellschaft viel zu viel Platz im Freibad und trägt nur wenig zum Umsatz bei, weil alles von daheim mitgeschleppt wird.
Gnadenlose "Wachhunde"
Manuel Seitz musste beim Geburtstagsfest der Gassenfezer schmerzlich erfahren, dass seine Prominenz nichts nützt, wenn er ohne VIP-Pass den separaten Teil der Stadthalle betreten will. Die auswärtigen »Wachhunde« kannten kein Erbarmen und wiesen ihn ab. Ähnlich ging es Yves Falk, der vergeblich um Einlass bei französischen Polizisten bat, weil ihm bei der Shoppingtour in Straßburg alle Papiere geklaut wurden.
Geburtstagsständchen
Dass Günther Stöhr beim finalen »Karlinchen« mit besonders viel Inbrunst sang, hatte einen anderen Grund: Er feierte gestern seinen 79. Geburtstag. Ehrensache, dass ihm ein Ständchen der Elfimess-Gesellschaft zuteil wurde.