Kandidaten-Check: Pläne und Visionen für Wolfach
Im Vorfeld der Bürgermeisterwahl fühlt das Offenburger Tageblatt den zwölf Kandidaten in der Reihe Kandidaten-Check mit fünf Fragen zu kommunalpolitischen Themen auf den Zahn. Allen Kandidaten stehen für ihre Antwort bis zu 500 Anschläge inklusive Leerzeichen zur Verfügung – nicht alle nutzen diesen Platz allerdings aus. Zum Auftakt geht es um die Visionen und Pläne, die die Kandidaten für Wolfachs Zukunft haben. Kandidaten-Check Frage eins: »Der Abschluss der Stadtsanierung ist mit der Sanierung des Bahnhofs und der Schlosshalle angeschoben. Welche eigenen Ideen haben Sie, um die Stadt in den kommenden acht Jahren voranzubringen?«
Frank Eggert: Bepflanzung fördern
Die Sanierung der Kernstadt ist fast abgeschlossen. Drei marode Brücken werden bald angegangen. »Energetische Sanierung« für Gebäude ist das Schlagwort für die Zukunft. Die Bepflanzung unter Bürger-Regie soll gefördert werden durch Bauhof und Gärtner am Beispiel der Blumenpaten der Betonmauer an der Schiltacher Straße. Es sollen grüne Oasen entstehen. Kirnbach, Kinzigtal und St. Roman sollen noch weiter verschönert werden und attraktiv als Ausflugsziele für Einheimische und Touristen werden.
Maik Knötig: Die Stadtteile im Blick
Im Innenstadtbereich das Parkplatzproblem für Anwohner und Touristen in Planung nehmen, an der Kinzig den Spielplatz mit einer WC-Anlage ausstatten. Da für mich zu »Stadt« nicht nur Wolfach zählt, sondern auch die umliegenden Gebiete, finde ich, sollte man auch in Kirnbach im Ortskern Umgestaltungen vornehmen. Zum Beispiel vor der Festhalle das Gelände umgestalten, sodass sich auch Kinder und Jugendliche dort wohl fühlen.
Sascha Koffer: Veränderung in der Innenstadt
Mir ist es wichtig, die Stadt zusammen mit den Bürgern und dem Gemeinderat und nach den machbaren Wünschen der Bürger und des Gemeinderats weiterzuentwickeln. Ich will Wolfach in einem Dialog mit allen gestalten. Mich persönlich stört immer wieder das hohe Verkehrsaufkommen, das direkt durch die Einkaufsmeile Wolfachs führt. Hier kann ich mir gut eine Veränderung vorstellen.
Martin Haas: Wolfach als Einkaufsstadt
Ich werde Wolfach zur Einkaufsstadt machen.
Petra Fränzen: Werde Brücken schlagen
Ich werde mit Gestaltungswillen und -kraft alles tun, damit Brücken geschlagen werden können: Brücken zwischen den Stadtteilen und der Kernstadt, Brücken zwischen den Generationen, Brücken zwischen den Menschen und der Verwaltung/Bürgermeisterin, Brücken zwischen den Kunden und dem Gewerbe/Handel/Industrie, Brücken unter und zwischen den Vereinen und der Verwaltung, Brücken zwischen den Ideen und der Umsetzung. Dieses Ziel werde ich beweglich in den Mitteln orientiert in der Sache verfolgen.
Volker Seelherr: Beleuchtung für besonderes Flair
Die Beleuchtungssituation der Stadteinfahrten und der Altstadt trägt wesentlich zum Flair der Stadt bei. In Wolfach könnte die Kinzigmauer, das Ehrenmal, das Schloss und Rathaus, die Fachwerkhäuser und Kirchen, die Jakobskapelle, die goldene Kugel sowie Stadtbrunnen, Skulpturen und Fresken, das Bettelmännle oder die Alleebäume und die Brücken durch farbige Ausleuchtung einen besonderen ästhetischen Reiz ausstrahlen. Augsburg hat dieses mit Bürgerhilfe fast kostenneutral geschafft.
Wolfram Alster: Die Wirtschaft stärken
Ich möchte die lokale und regionale Wirtschaft stärken, um den Wohlstand der Bürger der Stadt zu fördern und damit eine Basis zu schaffen für mehr Kaufkraft. Außerdem möchte ich das Ehrenamt und die Vereinsarbeit unterstützen, damit sich die Bürger aus mehr Eigenverantwortung auch mehr Freiheiten schaffen können. Vieles lässt sich im Gespräch mit den Bürgern und unter direkter Einbeziehung der Bewohner klären und lösen.
Harald Bollweber: Charakter der Stadt erhalten
Nach der Sanierung kann es für mich nur vorangehen, wenn nach und nach die zurückgestellten Maßnahmen angegangen werden (Nebenstraßen, städtische Gebäude). Die Stadt hat hierzu eine Verpflichtung. Es ist nicht gut, Neues zu beginnen, wenn Altes unerledigt ist. Natürlich sind, um den Charakter der Stadt zu erhalten, Projekte wie die Belebung des Schlosshofs oder der Kinzigstrand in den Anlagen Möglichkeiten, Erreichtes fortzuführen. Es kann auch mit kleinen Schritten viel erreicht werden.
Thomas Geppert: Arbeit mit Weitblick
Ich will meine Arbeit mit dem realistischen Weitblick für das Notwendige und Machbare angehen. Jede Idee mag schön sein, muss aber auch für Wolfach passen.
Michael Paul: Weitere Projekte stehen an
In den nächsten Jahren müssen seitens der Stadt weitere Sanierungen und Baumaßnahmen durchgeführt werden. Das betrifft vor allem den städtischen Kindergarten, die Schulen und die Einrichtungen für Senioren. Mit Blick auf die Infrastruktur und den Tourismus müssen Gewerbe und Landwirtschaft gestützt werden. Weitere Ideen wären die Einrichtung eines Seniorenbeirats, eine Arbeitsgruppe »Gesundheitsvorsorge« sowie die Schaffung einer Stelle mit dem Schwerpunkt Wirtschaftsförderung.
Christian Maier: Begonnenes erst abschließen
Wolfach ist bereits gut für die Zukunft aufgestellt und hat viele Weichen in diese Richtung schon gestellt. Für mich ist es zunächst wichtig, die begonnenen Projekte abzuschließen und bestehende Anliegen auf den Weg zu bringen. Einen Bahnhalt im Industriegebiet Schmelzegrün umzusetzen oder einen Ganztageskindergarten zu realisieren, sind für Wolfach äußerst wichtige, aktuelle und zukunftsweisende Themen. Und dafür werde ich eigene Ideen einbringen und Wolfach so weiter voranbringen.
Heiko Schwer: Attraktivere Innenstadt
Die Stadtsanierung ist angeschoben und muss sicher an der einen oder anderen neuen Stelle erst noch angeschoben oder nochmals überdacht werden. So wäre es sicher wichtig, in der Innenstadt das Einkaufsangebot auszubauen und noch attraktiver (vielfältiger) zu gestalten, um mehr Menschen nach Wolfach zu bringen und die Kaufkraft, die extern geht, in die Stadt zu bekommen. Dieses sollte in den Sanierungsplänen mit berücksichtigt werden.