Verhaltenes Interesse an der Kandidatenvorstellung
Ein durchwachsenes Interesse der Hornberger Einwohner an der Bürgermeisterwahl zeichnete sich bei der öffentlichen Kandidatenvorstellung am Montagabend in der Stadthalle ab – wohl, weil es nur zwei Kandidaten gibt.
Erich Fuhrer, Vorsitzender des Gemeindewahlausschusses, begrüßte um 19 Uhr die Besucher und führte durch den Abend. Jedem Bewerber wurden hierzu insgesamt 35 Minuten eingeräumt. Zunächst erfolgte eine Vorstellung von 15 Minuten und daran im Anschluss standen 20 Minuten für Fragen der Zuhörer zur Verfügung.
Die Reihenfolge der Bewerber erfolgte nach dem Eingang der Bewerbungen. Zunächst stellte sich der amtierende Bürgermeister Siegfried Scheffold vor, danach sein Herausforderer Michael Reutter. Jeder der beiden Bewerber wartete während der Vorstellung des anderen in einem separaten Raum. Während Bürgermeister Siegfried Scheffold auf das Erreichte blickte, einen Überblick gab, wie die Zukunft aussehen könnte, und beispielsweise das Schlossbergkonzept konsequent weiterverfolgen will, hält Michael Reutter die bisher investierten 600.000 Euro für den Schlossberg für ausreichend und will sich nicht in »unrentable Großprojekte verzetteln«. Ihm sind vor allem die Finanzen ein Anliegen.
Nachfolgend eine kurze Zusammenfassung der jeweiligen Vorträge. Wir berichten nach, welche Fragen – oder auch nicht – an die beiden Kandidaten gestellt wurden. Die eigentliche Wahl ist am 18. Dezember.
Siegfried Scheffold
- Weiter Investitionen tätig:
Fast alles aus seinen Wahlprogrammen aus den Jahren 2000 und 2008 sei erreicht worden und daran wolle er anknüpfen, blickte Siegfried Scheffold auf die letzten 16 Jahre seiner Amtszeit. Rund 13 Millionen Euro wurden während der letzten acht Jahre investiert. Er sprach sich dafür aus, die derzeit sehr günstigen Konditionen am Kreditmarkt nutzen und kurzfristig weitere rentable Zukunftsinvestitionen tätigen zu wollen. Ein weiterer Schwerpunkt ist für ihn nach wie vor das Thema Bildung und Betreuung sowie die Sicherung und Steigerung der Lebensqualität und des Arbeitsplatzangebotes. Die Bedingungen für ehrenamtliche Arbeit möchte er weiter verbessern. Ein »Herzensanliegen« sind ihm, mit den Möglichkeiten des Offenhaltekonzepts die Kulturlandschaft in den Ortsteilen zu erhalten, und die Straßensanierungen weiter zu forcieren.
Michael Reutter
- Maßvoller Umgang mit Finanzen:
Für Michael Reutter gibt es derzeit viele Gründe zur Besorgnis. Sollte er die Wahl gewinnen, möchte er sich um eine einwandfreie Wasserversorgung kümmern, städtischen Wohnraum erhalten und sanieren und sich für einen »maßvollen Umgang« mit den kommunalen Finanzen einsetzen. An vielem sollen dabei die Bürger durch Volksabstimmungen ab einer bestimmten Projektgröße eingebunden werden – wobei zuvor alle Daten und Fakten auf den Tisch kommen sollen. Den angedachten Schrägaufzug auf den Schlossberg hält er aus Kostengründen für völlig unmöglich. Man könne den Schlossberg auch ohne Aufzug und Pavillon in seiner Attraktivität steigern. Außerdem will er überlegen, wo weitere Bauplätze erschlossen werden könnten. Bei einer »ständigen Vernachlässigung« der Ortsteile, sieht er das Zusammengehörigkeitsgefühl nachhaltig geschädigt.