Tierquälerei in Hausach

Katze überlebt Lufgewehr-Kopfschuss

Claudia Ramsteiner
Lesezeit 3 Minuten
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26. August 2014

(Bild 1/2) Riccardo Ciccotelli ist entsetzt: Jemand wollte seine »Mauz« mit einem Kopfschuss hinrichten. Die Schrotkugel ist zum Glück nicht bis ins Gehirn vorgedrungen (Pfeil). ©Claudia Ramsteiner

Dass die »Mauz« von Margit und Riccardo Ciccotelli am Hausacher Bühlhof noch lebt, ist ein kleines Wunder. Ein Tierquäler hat ihr mit einem Luftgewehr genau zwischen die Augen gezielt – doch das Projektil blieb kurz vor dem Gehirn stecken.

»Noch größer als die Wut ist die Fassungslosigkeit: Wie kann man nur so etwas tun?«, fragen sich Margit und Riccardo Ciccotelli immer wieder. Es war am Freitagabend, als ihre Katze Mauz abends sichtlich benommen heimkam. Sie hatte einen schwarzen Fleck genau zwischen den Augen und blutete aus der Nase.

Die Ciccotellis brachten die Katze zu ihrer Tierärztin Christel Henniger in Steinach – und deren schrecklicher Verdacht sollte sich bestätigen, als das Tier beim Tierarztkollegen Schäffner in Haslach geröntgt wurde: Jemand hatte offensichtlich aus nächster Nähe auf die zahme Katze geschossen. Es handelte sich um ein Luftgewehrprojektil, das »wie durch ein Wunder« kurz vor dem Gehirn stecken blieb.

Wäre es nur ein wenig tiefer eingedrungen, hätte es den vorderen Teil des Großhirns, den sogenannten Frontallappen verletzt. »Der Frontallappen steuert und kontrolliert die Bewegungen – und er gilt als Sitz der Persönlichkeit und des Sozialverhaltens. Möglicherweise liegt beim Täter in dieser Hirnregion ein Schaden vor, den er beim Opfer glücklicherweise nicht erzielen konnte«, sagte Christel Henniger.

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»Gezielte Hinrichtung«
Auch sie ist wütend. Da hier jemand so gezielt die »Hinrichtung« einer Katze geplant hatte, sei es fraglich, ob die ein Einzelfall sei. Sie rät allen Katzenbesitzer vor allem im Bereich Bühlhof in Hausach, auch kleine Wunden kontrollieren zu lassen. »Nicht immer setzen sich Tiere einem Schuss so ruhig aus und werden an sichtbaren Stellen getroffen. Manche Geschosse bleiben jahrelang unentdeckt in muskulären oder knöchernen Strukturen liegen.« Leider könne das Tier den Täter nicht verraten.

Die Ciccotellis haben bei der Polizei Anzeige erstattet. Polizeisprecherin Karen Stürzel bestätigte, dass der Polizeiposten Wolfach wegen »Verstoß gegen das Tierschutzgesetz« ermittelt. Dies ist keine Ordnungswidrigkeit, sondern eine Straftat.
Die fünfjährige Mauz ist wohlauf. Die Operation des Projektils wäre zwar möglich, ist aber riskant. Die Tierärztin riet eher zur konventionellen Methode – ein homöopathisches Mittel gegen den Kopfschmerz, den Fremdkörper abgrenzen und immer wieder mal eine Röntgenkontrolle, um festzustellen, ob die Schrotkugel wandert. Wenn dies der Fall wäre, könnte es allerdings sein, dass man das Tier doch noch einschläfern muss.

»Gehört zur Familie«
Damit sind doch auch erhebliche Kosten verbunden? Riccardo Ciccotelli winkt ab: »Daran denkt man gar nicht.« Er weiß wohl, dass Menschen, die keine Tiere haben, ihre Wut nicht nachvollziehen können. »Es ist doch nur eine Katze!« Doch für sie gehöre sie zur Familie: »Sie freut sich, wenn wir heimkommen, schmust mit uns auf dem Sofa, sie gehört zu uns.« Wer fremde Katzen nicht in seinem Garten dulde, solle sie halt verjagen – aber doch nicht erschießen.

Da sich die zahme Mauz nicht weiter als 200 Meter vom Haus entfernt, vermuten die Ciccotellis den Täter entweder in der Nachbarschaft – es könne aber auch jemand gewesen sein, der oberhalb ihres Hauses auf dem Weg zur Burg mit dem Luftgewehr unterwegs war.

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