Hausach

Manfred Wöhrle wird 65 – und denkt noch nicht ans Aufhören

Claudia Ramsteiner
Lesezeit 4 Minuten
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19. Dezember 2014

Bürgermeister Manfred Wöhrle, der heute 65 Jahre alt wird, bei der historischen Stellfalle am Kanal. Dieser Bereich wird ihn sicher beim nächsten Kapitel der Stadtsanierung im Rest seiner Amtszeit noch beschäftigen. ©Claudia Ramsteiner

Der Hausacher Bürgermeister Manfred Wöhrle feiert heute, Freitag, seinen 65. Geburtstag. Dass für andere zu diesem Termin der Ruhestand beginnt, macht ihn keineswegs neidisch.

Der Terminkalender des Hausacher Bürgermeisters ist immer recht dicht. Und in den hektischen letzten Tagen im Jahr müsste er eigentlich noch einige leere Blätter einfügen können. Zum Beispiel heute, am 19. Dezember, wenn Manfred Wöhrle seinen 65. Geburtstag feiert. Das heißt, die Feier mit Familie und Freunden steigt erst morgen. Heute ist schließlich die Abschiedsfeier seines Kollegen Gottfried Moser in Wolfach, bei der er nicht fehlen kann und will: »Wir hatten immer ein sehr gutes Miteinander!«

Vielleicht auch, weil beide ein großes Gewicht auf die interkommunale Zusammenarbeit legen. Zum Beispiel bei der Schulentwicklung, bei der das weitsichtige gemeinsame Konzept den Standort sichert. Oder beim Kinzigtalbad, bei dem Hausach und Wolfach stets in die gleiche Richtung marschierte. »Im Kreistag werden wir Kreisräte aus dem Tal schon als ›die Kinzigtäler‹ wahrgenommen. Das Kinzigtal muss eine Marke werden«, sagt er.

Apropos Kinzigtalbad: Wie geht Manfred Wöhrle mit Rückschlägen um? »Ich versuche, es gelassen zu nehmen und  zu schauen, ob sich nicht noch ein Weg findet. Wobei der Rückschlag aus Hornberg, der Hausach empfindliche Mehrausgaben beschert, wesentlich härter gewesen sei als der aus Hofstetten. Reagiert er da eher aggressiv oder depressiv? Der Bürgermeister schmunzelt: »Ich versuche, beides zu vermeiden, indem ich grundsätzlich mindestens eine Nacht drüber schlafe«. Dann könne man in Ruhe schauen, wie es weitergeht: »Demokratie besteht nun mal nicht nur aus positiven Erlebnissen!«

Größere Schwierigkeiten bereiten ihm Auseinandersetzungen mit oder unter Bürgern, in denen man in Gesprächen nicht mehr weiterkommt. »Wenn solche Dinge auf dem Rechtsweg ausgetragen werden müssen, das beschäftigt mich schon sehr« räumt er ein.  Er möchte jeden Tag jedem noch einen guten Tag wünschen können.

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»Immer ansprechbar«
Das macht er übrigens auch oft, wenn er morgens mit dem Fahrrad ins Rathaus fährt. »Manche, gerade ausländische Mitbürger, erschrecken oft, wenn sie direkt gegrüßt werden«, glaubt er, dass viele das eben nicht gewohnt sind. Ihm ist es wichtig, dass die Hausacher merken, dass er nicht in abgehobenen Sphären des Rathauses sitzt, sondern dass er immer ansprechbar ist und sich auch um die »kleinen Sorgen« kümmert.

Zu seinen Stärken und Schwächen hat der Hausacher Bürgermeister ein ambivalentes Verhältnis. Zu den Schwächen zählt er die Ungeduld. »Obwohl das kann auch positiv sein, weil’s einen weiterbringt«. Zu seinen Stärken zählt er, dass er auch in schwierigen Situationen gelassen bleiben kann, und seinen Führungsstil, der auf das Miteinander der Mitarbeiter aufbaut und auf Gespräche setzt: »Doch das kann auch eine Schwäche sein.«

Wäre er 2001 nicht zum Bürgermeister gewählt worden, sondern Kämmerer geblieben, könnte er nun seinen verdienten Ruhestand antreten. Neidisch? »Absolut nicht«, betont er. Seine Arbeit lasse solche Gedanken gar nicht zu. Aber auch wenn sich vieles mit Erfahrung wettmachen lasse, »es gibt schon Situationen, in denen man spürt, dass man nicht mehr der Jüngste ist«. Dann braucht man eben etwas häufiger eine kleine Auszeit als früher.

Seinen Akku kann er daheim ganz gut aufladen. Er habe »zum Glück eine Frau, die nicht nur daheim sitzt, um zu warten, bis ich heimkomme«. Eine gute Partnerschaft, das Gefühl, dass es allen drei Kindern gut geht und die Tatsache, dass er »jeden Tag gern ins Rathaus geht«, das alles sorgt dafür dass der Akku nie ganz leer wird.

Auftanken beim Reisen
Im Urlaub liebt er das Reisen – wie jüngst zwei Wochen in Portugal. »Ich werde sicher niemals für den 20. Urlaub am gleichen Ort geehrt«, schmunzelt er. Zum Auftanken zwischendurch dienen kürzere Städtereisen – sehr gern auch nach Hamburg, Köln und Stuttgart, denn dort leben seine drei Töchter Nora, Stefanie und Julia. Doch er betont, dass »die Züge in beide Richtungen fahren«. Dass sie morgen zu seiner Geburtstagsfeier kommen und auch Weihnachten in der Familie feiern, darauf freut sich Manfred Wöhrle ganz besonders.

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