Haslach im Kinzigtal

Keine Atempause für Wahlsieger Phillipp Saar

Manfred Pagel
Lesezeit 2 Minuten
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21. März 2017

Philipp Saar auf dem Weg zum Podium, nachdem ihn Bürgermeister Heinz Winkler zum Wahlsieger erklärt hatte. Er hatte im Hintergrund aufs Wahlergebnis gewartet. ©Lars Reutter

Der designierte neue Bürgermeister Haslach, Philipp Saar, genoss am Sonntag die Ovationen auf dem Marktplatz, als er hunderte Hände schüttelte und Glückwünsche für sein Wahlergebnis entgegennahm.

»Smoke on the water«, die Rockhymne von Deep Purple, hatte sich Philipp Saar als Wunschtitel ausgesucht, den die Stadtkapelle unter Leitung von Georg Schnurr am Ende ihres Platzkonzerts auf dem Marktplatz gern erfüllte.

Der 39-Jährige und seine Lebensgefährtin Rebecca Koestel mussten zahllose Hände schütteln, erhielten Glückwünsche zuhauf, als sie nach der offiziellen Verkündung des Wahlergebnisses ein Bad in der Menge nahmen.

Fastenessen und Warten

Saar hatte den Sonntag nochmals genutzt, seine neue Wirkungsstätte ab 1. Juni besser kennenzulernen. Vormittags war er in der Markthalle bei der monatlichen Kleintierbörse, anschließend genoss er die Fastensuppe im Gemeindehaus St. Sebastian, bevor er im Elternhaus in Emmendingen auf die Schließung der Wahllokale wartete und kurz nach 18 Uhr nach Haslach zurückkehrte.

Vater Joachim Saar und Schwester Carolin waren natürlich auch auf dem Marktplatz, als Bürgermeister Heinz Winkler das Endergebnis verkündete. »Ich freue mich für Philipp, dass er ein so gutes Ergebnis erreicht hat«, sagte Joachim Saar, seit Jahrzehnten eine feste Größe in der CDU Emmendingen und dort auch der Stellvertreter des Oberbürgermeisters.

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»Unendlich stolz«

 Im Vorfeld habe Joachim Saar schon mit seinem Sohn über dessen Bwerbungspläne gesprochen, allerdings den Wahlkampf nicht aktiv begleitet. Schwester Carolin Saar, die mit anderen Freunden Philipp Saar auf dem Marktplatz mitfieberte, gestand, sie sei »unendlich stolz« auf den großen Bruder. Sie ist felsenfest davon überzeugt, dass er seine Sache gut machen werdr und die Hasl­acher einen würdigen Nachfolger für Heinz Winkler gewählt haben.

Voller Terminkalender

Philipp Saar hatte gestern indes kaum Muse, seinen Wahlerfolg und seinen 39. Geburtstag zu genießen. Morgens saß er schon wieder im Flugzeug nach Berlin. Im Bundestag war nachmittags eine Ausschusssitzung anberaumt, in der er als Experte von SUEZ Deutschland den Abgeordneten bei einer Gesetzesnovelle Rede und Antwort stand. An der Gestaltung hatte er maßgeblich mitgearbeitet, gab er an. 

Die nächsten Wochen hat Philipp Saar ohnehin noch einen randvollen Terminkalender in der Hauptstadt, um den Umzug ins Kinzigtal vorzubereiten und seinen Nachfolger bei SUEZ einzuarbeiten.

Hintergrund

Schaeffer und Winkler fast gleichauf

Grünen-Fraktionschef Martin Schaeffer und der scheidende Rathauschef Heinz Winkler waren neben Philipp Saar die großen Gewinner der Bürgermeisterwahl. Sie erhielten mehr Stimmen als zwei der drei offiziellen Kandidaten auf dem Stimmzettel. Lediglich Joachim Nitz, der große Unbekannte dieser Wahl, erhielt zwei Stimmen mehr als Schaef­fer. 
Rechnet man die knapp zwei Prozent Stimmzettel hinzu, die ungültig waren sowie jene für diverse andere Kandidaten, ist hier wahrscheinlich der Protest dokumentiert, dass man im Grunde keine andere Wahl hatte, als Philipp Saar die Stimme zu geben.
Auffallend bei dessen Ergebnis ist, dass Saar in Schnellingen »nur« 83 Prozent der Wählerstimmen erhielt. Wahrscheinlich schlug sich hier seine Positionierung gegen einen B-33-Tunnel im Kinzigvorland nieder. Die große Unbekannte im Vorfeld war ohnehin die Wahlbeteiligung angesichts des Bewerberfelds. Dass am Ende immerhin fast 59 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme abgaben, ist daher als Erfolg zu werten. 
Enttäuschend bleibt, dass sich in Haslach nur vier Kandidaten bewarben, drei davon eher in der Kategorie »Ungeeignet«. Schließlich hatte Heinz Winkler seine Amtszeit auch deshalb verkürzt, weil er bei einer Wahl im Frühjahr mehr Chancen auf kompetente Nachfolger erwartet hatte. Die Gründe hierfür sind schwer auszumachen. Gut möglich aber auch, dass Philipp Saars  professioneller Wahlkampfauftritt andere abschreckte, die sich gegen ihn  keine Chance mehr ausrechneten.

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