Hausach

Kinzigtäler Städte und ihr gemeinsames Notgeld

Claudia Ramsteiner
Lesezeit 2 Minuten
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03. März 2015

Die Kinzigtäler Städte haben in der Not schon einmal zusammen agiert – in der Hochinflationszeit nach dem Ersten Weltkrieg – der Hausacher Hanspeter Frech hat uns das Abbild des Notgeldscheins gemailt. So eine Billion fürs Kinzigtalbad wäre nicht schlecht, vielleicht wäre dann ja auch Gengenbach wieder mit dabei. ©Hanspeter Frech

Der Hausacher Philatelist Hanspeter Frech entdeckte im Internet bei einem Händler in Colorado einen Notgeldschein der Kinzigtäler Städte. Obwohl er eigentlich keine Scheine sammelt, konnte er diesem Kauf nicht widerstehen.

Hausach. Dass die Kinzigtäler Städte in der Not zusammenstehen, ist offensichtlich nicht erst seit dem Wunsch eines gemeinsamen modernen Ganzjahresbads auf dem Tapet. Der Hausacher Philatelist hat nun im Internet bei einem Händler in Colorado einen Geldschein entdeckt, der als Notgeld in der Zeit der Hochinflation 1923 von den Städten Haslach, Hausach, Wolfach, Schiltach und Gengenbach herausgegeben wurde – unterzeichnet von den damaligen Bürgermeistern und auf der Rückseite mit dem Stempel der »Stadtgemeinde Hausach« versehen.
60 Dollar hat der Schein über »Eine Billion Mark« gekostet. »Vor einem halben Jahr wäre das noch günstiger gewesen, derzeit liegen ja Dollar und Euro fast auf einer Höhe«, sagte Frech. Der in Hausach abgestempelte Notgeldschein ist auf den 15. November 1923 datiert. Im November 1923 entsprach der Kurs für einen US-Dollar immerhin stolze 4,2 Billionen Mark. 
Hyperinflation 1923
Die gedankliche Verbindung zum Begriff »Notgemeinschaft« liege ja nicht allzu fern, schreibt Hanspeter Frech mit Blick aufs Kinzigtalbad – interessant sei, dass sich damals auch Gengenbach dazu zählte. So eine Billion wäre nicht schlecht fürs Kinzigtalbad. Da könnte man noch etliche Finessen für den Familienbadespaß mit einbauen, einen Fonds für die Folgekosten einrichten und den Eintritt niedrig halten – auch für die Hornberger, Biberacher und Schenkenzeller Badegäste, die sich der »Notgemeinschaft« fürs Bad nicht angeschlossen haben.
Eine besonders große Menge von Notgeld wurde im Deutschen Reich in den Jahren während und nach dem Ersten Weltkrieg und während der Hyperinflation 1923 ausgegeben. Laut dem Internetlexikon Wikipedia hatte »das Horten von Silbermünzen (durch die Inflation war ihr Materialwert höher als der Nominalwert) und der Metallbedarf der Kriegsindustrie zu Kleingeldmangel geführt«. Städte, Gemeinden, Kreise und Privatfirmen sprangen in die Lücke und deckten den Bedarf mit eigenen Ausgaben, für den Geldumlauf bestimmten »Verkehrsausgaben«.

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