Gutach

Landfrauen feiern 25 Jahre

Claudia Ramsteiner
Lesezeit 4 Minuten
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10. März 2017

Bärbel Wöhrle ist sehr natur- und heimatverbunden. Die Vorsitzende der Gutacher Landfrauen stammt aus dem Prechtal. Ihre Trachten-Vitrine hält sie in Ehren. ©Claudia Ramsteiner

Der Gutacher Landfrauenverein feiert in diesem Jahr sein 25-jähriges Bestehen. Zunächst intern bei der Hauptversammlung am 17. März und am Samstag, 
1. April, mit der ganzen Bevölkerung bei einem »Concerto Humoroso« mit den preisgekrönten Konzertakrobaten »Gogol & Mäx«. Wir sprachen mit Bärbel Wöhrle, seit neun Jahren Vorsitzende dieses mitgliederstärksten Landfrauenvereins im Kinzigtal.
 

Bitte vervollständigen Sie den Satz: »Ich bin Landfrau, weil . . .

Bärbel Wöhrle: . . . ich was bewegen will und der Ländliche Raum, die Natur mir sehr am Herzen liegt.

Der Landfrauenverband wirbt damit, dass die Landfrauenvereine nicht nur für Frauen aus der Landwirtschaft da sind, sondern für alle aus dem Ländlichen Raum. Sie sind da als Vorsitzende ein gutes Beispiel dafür?

Bärbel Wöhrle: Ja. Als ich von der damaligen Vorsitzenden Anna Wälde gefragt wurde, ob ich ihre Nachfolgerin werden könnte, sagte ich, »ich habe doch nicht einmal eine Kuh im Stall«. Inzwischen weiß ich, dass wir alle Frauen ins Boot nehmen müssen. Und in Gutach hat das auch sehr gut geklappt. Ich habe den Verein mit 104 Mitgliedern übernommen und habe der leider inzwischen verstorbenen Gründerin Anna Wälde versprochen, dass ich versuchen werde, die 100 zu halten. Heute sind wir 143 Mitglieder. Darunter übrigens auch elf Landmänner!

Was hat sich in dem Vierteljahrhundert Landfrauenarbeit geändert?

Wöhrle: Sehr viel, vor allem beim Programm und bei den Themen. Heute arbeiten auch in der Landwirtschaft viele Frauen auswärts. Es ist ja nicht so, dass die Bäuerinnen früher nicht gearbeitet hätten, aber sie waren flexibler. Meine Vorgängerin hatte im Januar noch mehrere Wanderungen angeboten, weil die Bäuerinnen da Zeit hatten. Heute haben nur noch die Bärlauchwanderung mit gerade mal fünf Teilnehmerinnen. Früher war der Landfrauenverein für die Frauen eine Gelegenheit, endlich mal rauszukommen. Heute sind sie froh, wenn sie endlich daheim sind. Ich bin damals über die Computerkurse zu den Landfrauen gekommen, das brauchen wir heute nicht mehr anzubieten. Inzwischen ist das Vereinsleben ohne PC gar nicht mehr vorstellbar.

Wo liegen denn heute Ihre Schwerpunkte?

Wöhrle: Alle Themen rund um Ernährung und Gesundheit, wie zum Beispiel unsere Kochabende oder Vorträge sind sehr gefragt.

Und immer wieder werden Sie auch für Bewirtungen gefragt.

Wöhrle: Ja. Die Leute wissen halt, wenn die Landfrauen das anpacken, klappt’s. Aber 2016 war es extrem, wir sind ja kein Bewirtungsverein. Und wir dürfen andere wichtige Dinge wie Landschaft und Natur auch nicht darüber vernachlässigen.

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Woher nehmen Sie die Ideen für Ihren Verein?

Wöhrle: Ich halte überall stets die Augen und Ohren offen. Mal sieht man etwas im Fernsehen, mal bei anderen Landfrauenvereinen. 

Sie feiern Ihr Jubiläum am 1. April mit »Gogol & Mäx«. Wie kam es dazu?

Wöhrle: Durch genau so einen Bewirtungstermin beim Magischen Abend. Eigentlich wollten wir außer einem schönen Ausflug und einem Büfett bei der Hauptversammlung gar nichts machen. Aber dort sind die beiden aufgetreten, und wir haben festgestellt, dass wir in diesem Jahr beide das 25-jährige Bestehen feiern. Irgendwann kam der Anruf, es habe ihnen in Gutach so gut gefallen, ob man nicht gemeinsam feiern könnte. 

Und Sie müssen dann bei Ihrem eigenen Geburtstag bewirten?

Wöhrle: Nein, das übernimmt die Vereinsgemeinschaft für uns. Wir dürfen uns an diesem Abend hinsetzen und genießen. 

Wo sehen Sie die Gutacher Landfrauen in weiteren 25 Jahren?

Wöhrle: Sie werden dann wieder andere Themen haben. Sie werden sich vermutlich nicht mehr so sehr um Landschaft und Natur kümmern können, wie das heute der Fall ist. Aber ich hoffe, ich täusche mich.

Drei Vorstandsmitglieder wollen das Vorstandsteam der Landfrauen am nächsten Freitag verlassen –  darunter mit Elfriede Moser und Gerlinde Aberle auch zwei "Frauen der ersten Stunde". Wie schwierig ist es, Leute zu finden, die Verantwortung übernehmen wollen?

Bärbel Wöhrle: Es war gar nicht so schwierig, die Ämter zu besetzen. Außer meines. Ich wollte eigentlich auch aufhören, habe aber noch niemanden gefunden, der den Vorsitz übernehmen will. Ich habe aber die Hoffnung, dass das in drei Jahren anders aussieht, dann ist definitiv Schluss. Ich wollte aber den Verein nicht hängen lassen. Wir sind sehr stolz darauf, dass auch viele junge Frauen zu uns kommen. Die jüngste, die nun in den Vorstand kommt, ist Jahrgang 95. Ich glaube fest daran, dass der Generationenwechsel klappt. Es ist wichtig, dass immer wieder neue Ideen in den Verein getragen werden. 

Das »Concerto Humoroso« zum 25-Jährigen der Landfrauen und 
der Konzertakrobaten »Gogol & Mäx« ist am Samstag, 1. April, um 20 Uhr in der Festhalle. Vorverkauf bei 
der Tourist-Information unter 
• 07833/938850. 

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