Landschaftspflegetag: Staatssekretär Baumann für Offenhaltung
Beim Landschaftspflegetag Baden-Württemberg ging es in der Schapbacher Festhalle um das Thema »Offenhaltung«. Andre Baumann, Staatssekretär für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft, lobte die bisherigen Anstrengungen und verwies auf die Wichtigkeit des Themas für das Wolftal.
»Die Kulturlandschaft ist auch ein Kulturdenkmal«, sagte Andre Baumann am Mittwoch in der Schapbacher Festhalle. Der Staatssekretär für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft war zu Gast beim Landschaftspflegetag. Er hielt einen Vortrag zum Thema »Offenhaltung und Naturschutz durch Landwirtschaft im Schwarzwald«.
Zuvor begrüßten Bürgermeister Berhnard Waidele, Landrat Klaus Michael Rückert und Regierungspräsidentin Nicolette Kressl die circa 200 Gäste. Waidele gab einen Überblick über die Landschaft der Region und forderte mehr finanzielle Förderung vom Land. Rückert lobte das »außergewöhnlich schöne Wolftal« und merkte an, dass die Gegend strukturelle Probleme habe, die es zu lösen gelte. Auch er sagte, dass die Herausforderungen der Zukunft ohne Zuschüsse vom Land nicht möglich seien. Kressl erinnerte daran, dass eine Offenhaltung ohne die Bewirtschaftung der Flächen nicht möglich sei. Könne das nicht bewerkstelligt werden, »erobert sich der Wald seine Fläche zurück«.
Anschließend fuhr der ehemalige Nabu-Chef Baumann fort: »Das gesamte Offenland wurde von Menschen geschaffen.« Ohne die Zusammenarbeit mit den Landwirten vor Ort sei eine weitere Offenhaltung unmöglich. »Wir brauchen eine ständige Förderung in diesem Bereich«, ergänzte der Staatssekretär.
Offenhaltung gut für Tourismus
Die Offenhaltung der Landschaft habe mehrere positive Folgen. Die Wohnqualität würde etwa gesteigert werden. Das sei in Bad Rippoldsau und Schapbach schon ein Thema, sagte Baumann und scherzte: »Da wachsen die Bäume zum Teil ja schon in die Häuser rein.« Ein Wechsel von Wald und aktivem Offenland sei auch für die Tourismusbranche, in der in Baden-Württemberg mehr Menschen beschäftigt seien, als in der Automobilindustrie, sehr wichtig.
In den vergangenen fünf Jahren seien Leuchtturmprojekte, wie der Nationalpark Nordschwarzwald, entstanden. Das sei gut, man müsse aber weitermachen und flächendeckender agieren. Er begrüße deshalb die Gründung von 31 Landschaftserhaltungsverbänden (LEV) im vergangenen Jahr. Die kümmerten sich mittlerweile fast flächendeckend um Themen wie die Offenhaltung der Landschaft.
Spitze im Naturschutz
Baden-Württemberg nehme im Ländervergleich beim Naturschutz schon jetzt einen Spitzenplatz ein. Das müsse auch zukünftig so bleiben. Um das zu erreichen, wurden, laut dem Staatssekretär, die Mittel für den Umweltschutz im Land von 30 auf 60 Millionen Euro erhöht. Außerdem ging der Bereich Umweltschutz vom Landwirtschafts- ins Umweltministerium über. »Die Offenhaltung bleibt auch weiterhin unsere Kernaufgabe«, schloss Staatssekretär Baumann seinen Vortrag.