Haslach im Kinzigtal

Lange Liste mit Anregungen

Manfred Pagel
Lesezeit 3 Minuten
Jetzt Artikel teilen:
17. März 2017

Stippvisite im Rathaus (von links): Andreas Cziep (Bauamt), Ralf Rösch (Stadtwerke), Joachim Prinzbach (Freie Wähler), Michaela Vetter (CDU), Hans-Peter Falk (Stadtwerke), Marion Gentges. Bürgermeister Heinz Winkler, Stadtkämmerin Gisela Ringwald, Martin Schwendemann (Kultur und Marketing) und Hauptamtsleiter Adrian Ritter. ©Manfred Pagel

Die Liste war lang, die CDU-Landtagsabgeordnete Marion Gentges notierte, als sie sich gestern im Rathaus mit Vertretern der Stadtverwaltung und der Gemeinderatsfraktionen traf.

Natürlich waren auch die jüngsten Entwicklungen zur B-33-Umfahrung Haslachs Thema beim Besuch der Abgeordneten gestern im Rathaus, die am Abend zuvor im Gemeinderat erläutert wurden. Gentges wertet dies als zuversichtliche Signale aus Berlin und Stuttgart, die eine oberirdische Umgehungsstraße voranbringen könnten. Bekanntlich gibt es keinen Abgeordneten im Bundes- oder Landtag, der eine Tunnellösung im Kinzigvorland empfehlen würde. Die Abgeordnete schätzt, dass nun eine für die Infrastruktur der Region bedeutsame und für die Bevölkerung verträgliche Lösung näher rücke.
Gleichwohl nutzte Grünen-Fraktionssprecher Martin Schaeffer nochmals die Gelegenheit, die Kritik an der modifizierten »Bündeltrasse« zu bekräftigen. Ihm fehlen verlässliche Aussagen zum Hochwasserschutz genauso wie eine fehlende Anbindung Schnellingen an die Kernstadt und Brückenbauwerke, die das Landschaftsbild nachhaltig beeinträchtigen. 
Skeptische Bevölkerung
Schaeffer brachte auch nochmals die Variante ins Spiel, die Schwarzwaldstraße als Trasse für eine neue Straße zu nutzen. Schaeffer schätzt zudem, dass die Mehrheit der Bevölkerung bei der »Bündeltrasse« skeptisch bleibe.
Joachim Prinzbach (Freie Wähler) mahnte an, dass die bis zum Jahresende ausgearbeitenen Entwürfe auch so visualisiert werden sollten, dass sie in einer Bürgerversammlung anschaulich präsentiert werden könnten.
Schwerpunktthemen waren gestern indes andere Fragen. So wartet die Stadt aktuell auf die Richtlinien aus Bund und Land, die an die Förderung von sozialem Wohnungsbau gekoppelt sind. Die im kommenden Jahr anstehende Anschlussunterbringung von Flüchtlingen bedinge den Einstieg in den sozialen Wohnungsbau, betonte Hauptamtsleiter Adrian Ritter. 
»Wir sind bereit, hier zu investieren«, versichert Stadtkämmerin Gisela Ringwald, könne aber aktuell hierfür keine Förderung beantragen, weil die konkreten Richtlinien noch auf sich warten lassen. 
»Kein Schnellschuss«
Das aktuell in den Fachministerien angedachte »Windhundverfahren«, bei dem die Kommunen zum Zuge kämen, die am schnellsten Anträge einreichen, beurteilt sie skeptisch. So ein »Schnellschuss« würde Kommunen vor reichlich Probleme stellen, schätzt sie. Wenn im kommenden Jahr die Erstunterbringung im Camp am Gewerbekanal ausläuft und die dortigen Wohncontainer abgebaut werden, muss die Stadt genügend Wohnraum für rund 100 Flüchtlinge ausweisen.
Ausufernde Bürokratie
Ein immer größer werdendes Problem für Kommunen ist laut Bürgermeister Heinz Winkler die immer mehr ausbordende Bürokratie in Land und Bundesbehörden. Er habe manchmal das Gefühl, da gehen jeden Tag zig Beamte zur Arbeit und überlegen, welche Statistik sie heute erfinden könnten, so der Rathauschef. Diese Aufgaben würden mehr und mehr von wichtigeren Arbeiten abhalten, schätzt er. »Jeder gibt uns recht, aber niemand ändert etwas daran«, bekräftigt Winkler.
Ähnliches berichtet auch Hans-Peter Falk, der kaufmännische Leiter der kommunalen Stadtwerke. In der Verwaltung würden so Kapazitäten gebunden, die anderweitig weit besser genutzt werden könnten. Überdies macht kleinen Stadtwerken mehr und mehr die aggressive Werbung von Stromanbietern zu schaffen, die am Telefon mit unlauteren Mitteln zugange sind.
»Saftladen«
Kulturamtsleiter Martin Schwendemann wettert gegen die neuen Gema-Praktiken, die inzwischen zentral von Berlin aus gesteuert werden. Es sei inzwischen ein Glücksfall, wenn dort überhaupt jemand erreichbar sei, berichtet er aus der Praxis. Anfragen zu Stadtfesten oder anderen größeren Veranstaltungen liefen ins Leere, konkrete Aussagen zu erhalten sei meist vergeblich. Sein vernichtendes Urteil: »Ein Saftladen«.

Weitere Artikel aus der Kategorie: Kinzigtal

Wolfachs umstrittene Edelstahl-Christbäume bei der Anlieferung Anfang Dezember 2023. 
vor 5 Stunden
Kinzigtal
Kein Thema diskutierte Wolfachs Gemeinderat am Mittwoch so kontrovers wie die Zukunft der umstrittenen Edelstahl-Christbäume. Am Ende machte eine Stimme den Unterschied.
Die Katholische Landjugend Hausach-Einbach erwartete am Donnerstag mit Spannung das Projekt, das sie in der 72-Stunden-Aktion beackern dürfen: Und dann ging's schon los zum Einsatz im Seniorenzentrum Am Schlossberg. 
vor 8 Stunden
Kinzigtal
Mit der 72-Stunden-Aktion wollen die KJG Wolfach und die Landjugendgruppen Hausach-Einbach und Bollenbach-Schnellingen bis Sonntagnachmittag "die Welt ein Stückchen besser machen".
Das Vorstandsteam der Nachbarschafts- und Altenhilfe Gutach: Horst Hennig (von links), Annie Schneider, Kathrin Ecker, Bürgermeister Siegfried Eckert, Deborah Wolff, Beate Schober, Volker Sahr, Renate Wöhrle, Bärbel Zacharias-Pohlmann und Pfarrer Dominik Wille. 
vor 9 Stunden
Gutach
Die organisierte Nachbarschafts- und Altenhilfe Gutach hat sich vom Helfermangel durch Corona wieder erholt. Der erhöhte Stundenlohn und die Kilometerpauschale hätten sich bewährt.
Bürgermeister Philipp Saar, für den Katastrophenschutz verantwortliche Mitglieder der Verwaltung, Maike Fischer (Bildmitte), Adrian Ritter (Siebter von links) und Markus Neumaier (Vierter von links) bei der Übernahme der Notstromaggregate. Geschulte Mitarbeiter von Bauhof und Stadtwerken stellen die Betriebsbereitschaft der Anlagen sicher. 
vor 11 Stunden
Kinzigtal
Die Stadt Haslach hat zwei neue, dieselbetriebene Notstromaggregate in den Dienst gestellt, um beispielsweise die Rathausinfrastruktur auch bei einem flächendeckenden Stromausfall weiter betreiben zu können.
Ab Februar 2026 sollen in diesem Gebäude in der Werderstraße 17 nach vielen Jahren des Verschiebens endlich sechs städtische Mietwohnungen bezugsfertig sein.
vor 14 Stunden
Hornberg
Der Hornberger Gemeinderat hat die Entwurfsvariante über die Anzahl und Größe der Wohnungen zur Sanierung des Gebäudes Werderstraße 17 festgelegt und freut sich, dass es vorangeht.
Der stellvertretende CDU-Bundesvorsitzende Andreas Jung (3. von rechts) stellte sich den Fragen der Bürger in der Allmendhalle.
vor 17 Stunden
Steinach - Welschensteinach
Bei einer Diskussionsveranstaltung des CDU-Ortsverbands Steinach-Welschensteinach konfrontierten Bürger den CDU-Politiker Andreas Jung mit Problemen und kritischen Fragen.
Freuen sich über die gelungene Innenrestaurierung ihrer Marienkapelle beim Spänlehof: von links Ludwig und Maria Harter mit Sohn Daniel, rechts Tochter Melanie Müller mit ihrem Mann Alexander und den Kindern Lukas, Tim und Emmi.
vor 20 Stunden
Hausach
Die Marienkapelle des Spänlehofs im Hauserbach wurde vor 100 Jahren geweiht. In den vergangenen Monaten wurde sie aufwendig restauriert, am 1. Mai wird das Jubiläum gefeiert.
Geschäftsführer privater Brauereien aus ganz Deutschland zeigten sich beim Rundgang durch die Brauerei Ketterer beeindruckt von der Ausstattung und tagten im Anschluss zu wichtigen Branchenthemen.
vor 21 Stunden
Kinzigtal
Die Bundesdelegiertenversammlung des Verbands Private Brauereien hat in Hornberg stattgefunden. Themen waren unter anderem der deutsche Biermarkt und die Rohstoffsituation.
Die Schiltacher CDU-Kandidaten (von links): Matthias Fey, Alexander Götz, Michael Götz, Philipp Groß, Hans-Jörg Heinrich, Max Möcke, Stefan Mosler, Lena Rapp, Pierre Reß, Simone Bossert und Andre Schmalz. Es fehlen Karin Kienzler und Sebastian Götz. 
vor 22 Stunden
Schiltach
Elf Kandidaten für den Gemeinderat und zwei für den Ortschaftsrat bieten die Christdemokraten in Schiltach und Lehengericht für die Kommunalwahl am 9. Juni auf.
Mit den Neubauten im Schulzentrum, den Auszahlungen für die Freibadsanierung und die Baukostenumlage fürs Kinzigtalbad stiegen die Investitionen in Hausach auf fast neun Millionen Euro.
vor 22 Stunden
Hausach
Im ersten Corona-Jahr kam bei der Stadt Hausach nicht einmal die Hälfte der „vorsichtig geplanten“ Gewerbesteuer an. Daran erinnerte in der Gemeinderatssitzung am Montag der Jahresabschluss 2020.
Kurt Pöhlandt (links) und Gruppenführer Heinrich Brucker von der Alterswehr sowie Kommandant Dominic Ketterer­ (rechts) überreichten der Jubilarin Maria Weidenheimer neben Blumen auch ein Geschenk.
vor 22 Stunden
Hofstetten
Maria Weidenheimer hat letzte Woche ihren 75. Geburtstag gefeiert. Heute ist sie nicht mehr die einzige Kameradin.
Outdoorexperte Chris Albrecht aus Schramberg wird bei den Naturerlebnistagen zwei besondere Survival-Kurse bieten - einmal für Kinder, einmal für Erwachsene.
17.04.2024
Kinzigtal
Oberwolfachs Naturerlebnistage gehen vom 27. April bis 1. Mai in die dritte Runde. Neue Touren, ein erweitertes Angebot für Kinder und sogar ein Survival-Tag prägen das vielfältige Programm.

Das könnte Sie auch interessieren

- Anzeige -
  • Alles andere als ein Glücksspiel: die Geldanlage in Aktien. Den Beweis dafür tritt azemos in Offenburg seit mehr als 20 Jahren erfolgreich an.
    17.04.2024
    Mit den azemos-Anlagestrategien auf der sicheren Seite
    Die azemos Vermögensmanagement GmbH in Offenburg gewährt einen Einblick in die Arbeit der Analysten und die seit mehr als 20 Jahren erfolgreichen Anlagestrategien für Privat- sowie Geschäftskunden.
  • Auch das Handwerk zeigt bei der Berufsinfomesse (BIM), was es alles kann. Hier wird beispielsweise präsentiert, wie Pflaster fachmännisch verlegt wird. 
    13.04.2024
    432 Aussteller informieren bei der Berufsinfomesse Offenburg
    Die 23. Berufsinfomesse in der Messe Offenburg-Ortenau wird ein Event der Superlative. Am 19. und 20. April präsentieren 432 Aussteller Schulabsolventen und Fortbildungswilligen einen Querschnitt durch die Ortenauer Berufswelt. Rund 24.000 Besucher werden erwartet.
  • Der Frühling steht vor der Tür und die After-Work-Events starten auf dem Quartiersplatz des Offenburger Rée Carrés.
    12.04.2024
    Ab 8. Mai: Zum After Work ins Rée Carré Offenburg
    In gemütlicher Runde chillen, dazu etwas Leckeres essen und den Tag mit einem Drink ausklingen lassen? Das ist bei den After-Work-Events im Rée Carré in Offenburg möglich. Sie finden von Mai bis Oktober jeweils von 17 bis 21 Uhr auf dem Quartiersplatz statt.
  • Mit der Kraft der Sonne bringt das Unternehmen Richard Neumayer in Hausach den Stahl zum Glühen. Einige der Solarmodule befinden sich auf den Produktionshallen.
    09.04.2024
    Richard Neumayer GmbH als Klimaschutz-Pionier ausgezeichnet
    Das Hausacher Unternehmen Richard Neumayer GmbH wurde erneut für seine richtungsweisende Pionierarbeit für mehr Klimaschutz und Nachhaltigkeit ausgezeichnet. Die familiengeführte Stahlschmiede ist "Top Innovator 2024".