Lehrergewerkschaft übt Kritik an Bildungspolitik
Kritik an der Bildungspolitik der Landesregierung übte der Kreivorsitzende des Lehrergewerkschaft GEW Horst Kosmalla in der Mitgliederversammlung des Ortsverbands Mittleres Kinzigtal/Zell. Er monierte, dass die Grundversorgung mit Lehrkräften oft nicht gewährleistet sei.
Der Ortsverband Mittleres Kinzigtal/Zell der Lehrergewerkschaft GEW hatte vor einer Woche zur Mitgliederversammlung ins Gasthaus »Blume« in Schnellingen eingeladen. Im Mittelpunkt standen ein Vortrag vom Kreisvorsitzenden Horst Kosmalla und die Ehrung langjähriger Gewerkschaftsmitglieder.
Zunächst hätte die Ortsverbandsvorsitzende Hanni Schaeffer gern die sechs neu gewonnenen Mitglieder begrüßt; diese waren allerdings nicht zur Versammlung gekommen.
In ihrem Rückblick auf das vergangene Jahr im Ortsverband kam Schaeffer auf die Vorstandswahl und die Wahl der Delegierten im Herbst zu sprechen. Dabei wurden das Vorstandsteam mit Hanni Schaeffer, Susanne Feld, Beate von Neumann-Kinzinger und Edgar Spitzmüller im Amt bestätigt sowie fünf Kreisdelegierte und zwei Ersatzdelegierte gewählt. Als weitere wichtige Tätigkeit des Vorstands wurde der Kontakt mit den Vertrauensleuten genannt und die Gewinnung von neuen. Außerdem stellten die Vorstandsmitglieder die Situation an der Gemeinschaftsschule Hausach-Wolfach vor, den Stand der Inklusion für geistig behinderte Kinder in Haslach sowie die Orientierungsstufe am Bildungszentrum Haslach.
Hoffnungen enttäuscht
Der GEW-Kreisvorsitzende Horst Kosmalla berichtete aus Gewerkschaftssicht Aktuelles aus Land, Bezirk und Kreis. So stellte er fest, dass die Hoffnungen auf eine gute Weiterführung der Schulpolitik durch die neue Regierung enttäuscht worden seien. Über allem stehe das »Spardiktat«. »Die neuen Kultusministerin scheint mir nicht sehr gut strukturiert«, kritisierte er. Die Grundversorgung der Schulen mit Lehrkräften sei oft nicht gewährleistet. Für Krankheitsvertreter fänden sich niemand: »Der Markt ist leergefegt!« Und für den angestrebten Ganztagsbetrieb fehlten weitgehend die Ressourcen. »Da muss man sich über das schlechte Abschneiden der Schüler im Land nicht wundern«; meinte Kosmalla.
Im Bezirk sei erstmals eine Hotline-Beratung für Lehrer eingerichtet worden, die sehr gut angenommen werde. Zum Abschluss seines Berichts zitierte Horst Kosmalaz die GEW-Landesvorsitzende Doro Moritz: »Gute Bildung ist teuer, schlechte Bildung ist so teuer, dass unser Land sie sich nicht leisten kann.«
Mitglieder geehrt
Zum Ende der Versammlung wurden neun langjährige Gewerkschaftsmitglieder teilweise in Abwesenheit geehrt: für 60 Jahre Inge Joos, für 50 Jahre Egmont Wendorff und für 40 Jahre Birgit Schmider, Günter Strempel, Ludwig Paulus, Eberhard Kriele, Rosemarie Mrasek, Beate von Neumann-Kienzinger sowie Hubert Maier-Knapp.