Neue Diskussion zum Minigolf-Kiosk
Dutzende möglicher Projekte stehen nach der ersten Beratungsrunde im Vermögenshaushalt. Eins der größeren, über das am Dienstagabend überraschend wieder diskutiert wurde: der Neubau des Minigolf-Kiosks.
Pächter Birger Wellmann sei mit dem Wunsch, selbst für eine Überdachung des Freisitzes und des Toiletten-Containers zu sorgen, auf die Verwaltung zugekommen, erklärte Bürgermeister Thomas Geppert. Das sei keine Option, stellte das Stadtoberhaupt klar: wenn, dann müsse die Stadt als Bauträgerin handeln.
Geppert regt Neubau statt zweifelhaftem Ausbau des Bestands an
Drei Varianten hatte Wellmann vorgelegt. Die Kosten dafür variierten laut Sachbearbeiterin Martina Hanke von 24 000 bis 50 000 Euro – Schätzungen von Wellmanns Planer, geprüft seien die Zahlen von der Stadt nicht. Gepperts Überlegung: Statt einer zweifelhaften Verbesserung des Bestands mit einem Neubau mehr fürs Geld erhalten. Die ursprüngliche städtische Variante eines neuen Minigolf-Kiosks würde laut überarbeiteter Schätzung aktuell etwa 151 000 Euro kosten. Abzüglich 38 000 Euro Bauhofleistung und 10 000 Euro Zuschuss aus dem Sanierungsprogramm blieben 103 000 Euro, die die Stadt bezahlen müsste. Dafür erhalte man obendrein barrierefreie Toiletten, eine bessere Optik, eine E-Bike-Ladestation und auch der Afrabuckel sei weg.
Hans-Joachim Haller sieht 2017 keinen Spielraum für den Kiosk
»Das kann man irgendwann machen – aber nicht nächstes Jahr«, sagte Hans-Joachim Haller (SPD), der mehr Investitionen in den Stadtteilen forderte. Georg Schmieder (FWV) befürwortete, etwas zu ändern am Kiosk – mit welcher Variante auch immer. »Wir sollten auf den Zuschuss von 10 000 Euro nicht verzichten«, pflichtete Emil Schmid (CDU) bei. Und auch Ernst Lange (FWV) war für den Bau, in erster Linie wegen der behindertengerechten Toiletten, die seiner Ansicht nach im Bereich der Kinziganlagen fehlen. »Die Leute sind echt aufgeschmissen.«
Auch die Schlosshalle steht als teures Thema noch im Raum
»Ich gehe da im Großen und Ganzen mit Ernst Lange mit – würde aber in Richtung Achteck denken«, brachte Bruno Heil (SPD) die von Stefan Decker ausgearbeitete Variante ins Spiel, die der Rat vor einem Jahr im Zug der Haushaltsberatung für zu teuer empfunden und gestrichen hatte. Dem ebenfalls im Raum stehenden Thema Schlosshalle wollte er aber höhere Priorität beimessen, schließlich winke dort eine Förderung von 51 Prozent. Im Haushalt 2017 ist vorerst für die Schlosshalle eine Planungsrate von insgesamt 126 000 Euro veranschlagt (64 000 Euro Zuschuss, 62 000 Euro Stadt).
Carsten Boser (Grüne) fragte ob der Ausgangslage: »Wenn nicht jetzt, wann dann?« Richtig oder gar nicht, stimmte er Geppert zu – in den nächsten Jahren sehe er das Projekt Kiosk nicht mehr, höchstens jetzt. Die Entscheidung liegt beim Rat, der Bürgermeister mahnte aber: »Wenn wir jetzt gar nichts machen, dann ist Unzufriedenheit an allen Ecken.«