Neues Management für Ucon
Hausach ist mittlerweile alleiniger Firmensitz der Ucon, der frühere Sitz Haiger-Sechshelden besteht nicht mehr. Sanierer Markus Herber gehört dem Vorstand bereits nicht mehr an.
Hausach. »Ich bin keiner, der kommt, abwickelt und dann wieder weiterzieht«, sagte Markus Herber im August vor einem Jahr in einem Interview mit dem Offenburger Tageblatt, als er zum Finanz- und Personalvorstand der Ucon AG berufen worden war, um »das Unternehmen wieder auf Kurs zu bringen«. Genau dies ist nun aber eingetreten: Der Standort Haiger-Sechshelden ist abgewickelt, Markus Herber ist nicht mehr Vorstand der Ucon. Herber war zuvor bei der Unternehmensberatung KPMG genau für das Gutachten verantwortlich, das er nun für die Ucon umsetzen sollte.
Neuer Vorstand des Hausacher Spezialisten für Containersysteme ist der Spanier Alejandro Gálvez, neuer Marketing- und Vertriebschef im inzwischen alleinigen Ucon-Standort Hausach ist Torsten Werthmann. Er sei auch für die Pressekontakte zuständig, war aus dem Unternehmen zu erfahren, war aber in den letzten Tagen weder per Telefon noch per Mail erreichbar.
»Nicht ungewöhnlich«
Für den Betriebsratsvorsitzenden Thomas Neumeier ist der Weggang von Markus Herber nichts Ungewöhnliches: »Er hat Haiger abgewickelt und damit seine Aufgabe erfüllt.« Soweit ihm bekannt sei, sei die Finanzierung für Ucon Hausach in trockenen Tüchern. Das Hausacher Ucon-Werk hat noch immer 180 Mitarbeiter, von Haiger sei niemand gekommen: »Nur ein Einkäufer ist wieder zurückgekommen, der zwischenzeitlich in Haiger war.« Herber hatte vor einem Jahr angekündigt, dass in Hausach durch den Verlagerungsprozess im produktiven Bereich rund 20 und in der Verwaltung rund fünf zusätzliche Kräfte gebraucht würden.
Auch die Arbeitnehmer in Hausach hätten für die nächsten zwei Jahre ein Verzicht in Kauf nehmen müssen, »aber wenn es dabei bleibt, sind wir froh«, so Neumeier.
Das Teka-Gelände in Haiger-Sechshelden wurde bereits im Mai an die Firma Oranier verkauft. »Dort haben sie in dieser Woche neue Schilder angeschraubt«, war gestern aus Sechshelden zu erfahren.