Ökumenischer Wandergottesdienst unterm Regenschirm
Für die Evangelische Gemeinde war der »Wandergottesdienst« am Pfingstmontag ein Teil ihrer Gottesdienstserie »Kinder-Reich«, für die Katholiken ein Stück gelebte Ökumene und für den Schwarzwaldverein ein besonderes Wandererlebnis mitten in Gottes Schöpfung.
Der evangelische Pfarrer Mirko Diepen und sein katholischer Kollege Gerhard Koppelstätter waren zum Gottesdienst am Pfingstmontag nicht in Talar oder Albe gekommen, sondern in Wanderhose und Anorak. Es war ein ganz besonderer »Ökumenischer Wandergottesdienst«, zu dem trotz des Regens viele evangelische und katholische Gottesdienstbesucher gekommen waren.
Gerhard Koppelstätter freute sich über die zahlreich erschienen Besucher und schlug im Scherz vor, ab jetzt nur noch ökumenische Gottesdienste zu veranstalten. Das Motto war der Psalm 23 »Der Herr ist mein Hirte«. An den fünf Stationen gab jeweils ein Vers aus diesem Psalm das Thema vor.
Route verkleinert
Nach der Einführung in der katholischen Kirche mit musikalischer Begleitung von Anna Billharz am Akkordeon begann die kleine Wanderung. Wegen des schlechten Wetters wurde die ursprünglich geplante Route entlang des Tälersteigs – zum Bedauern des Schwarzwaldvereins – auf eine kleine Strecke entlang des Radwegs verkürzt.
Die erste Station war an der Gutach, zwischen Wasser und Weide. Beim Rauschen des Flusses und dem Plätschern des Regens hielt der Gutacher Förster Frank Werstein nach Gebet und Lied eine sehr humorvolle Rede über die Vielfalt und den guten Zustand der regionalen Natur, die allen Zuhörern ein Lächeln auf die Lippen zauberte.
Nach einem weiteren kleinen Fußmarsch der mit Regenschirmen und wasserfester Kleidung ausgestatteten Menschenmenge wurde am Schüsselehof der nächste Stopp eingelegt. Anlässlich der Gottesdienstreihe »Kinder-Reich« erzählte Frank Werstein die Geschichte eines Marienkäfers, der einen Freund sucht – speziell für die Kinder, aber auch für die
Erwachsenen, die so einen Einblick in die offene und unbeschwerte Wahrnehmung der Natur der Kinder bekamen. Immer wieder stellte er den Kindern Rätsel und Wissensfragen. Richtige und auch weniger richtige Antworten wurden mit etwas Süßem belohnt.
Anschließend gingen Kinder und Eltern getrennte Wege: Frank Wehrstein machte mit den Kindern Programm, und für die Erwachsenen ging es zur nächsten Station: der Bahnunterführung mit dem Thema: »Und ob ich schon wanderte im finsteren Tal, fürchte ich kein Unglück«.
Grillen zum Abschluss
Anschließend pilgerten alle zurück ins Dorf zur evangelischen Peterskirche, wo der Gottesdienst mit Fürbitten und Segen beendet wurde. Der Schwarzwaldverein, die evangelische sowie katholische Kirchengemeinde ließen den Gottesdienst bei einem gemeinsamen Grillen, das von Metzger Hans Wöhrle und Christine Moser vom »Metzgerlädele« organisiert wurde – wegen des Regens nicht wie geplant im Kurpark, sondern beim evangelischem Gemeindehaus ausklingen.