»Ohne Musik ist Leben nichts«
Der hochbegabte Geiger Danilo Amoruso ist in seine Heimat zurückgekehrt. Nun versucht er, in Schiltach, Schenkenzell und Schramberg musikalisch wieder Fuß zu fassen.
Nach acht Jahren in Bondorf ist der Violinist Danilo Amoruso im vergangenen Jahr wieder zurückgekommen und spielt in Schramberg, Schiltach und Schenkenzell. »Meine Frau wollte sich beruflich verändern und hatte auf meinen Vorschlag hin ihre Fühler nach Schramberg ausgestreckt – mit Erfolg.«
Der 33-Jährige mit italienischen Wurzeln ist in Schramberg geboren, zur Schule gegangen und hat dort die Liebe zur Musik und sein Talent zum Geigenspiel entdeckt. Bereits im Alter von fünf Jahren hatte er den italienischen Geiger Angelo Branduardi zum Vorbild. »Täglich hörte ich seine Schallplatten, und besonders ›Alla fiera del est‹ hatte es mir angetan. Auf der Geige, die sein Großvater besaß, jedoch nie spielte, unternahm der kleine Danilo erste Versuche. »Ich konnte gar nicht schnell genug von der Schule heimkommen, um Geige zu spielen«, erinnert sich Amoruso. Schnell merkten seine Eltern, wie ernst es dem Kind mit dem Instrument war, und meldeten ihn zum Geigenunterricht in Schramberg bei Gudrun Lott an.
Guter Start als Virtuose
Amoruso hatte einen perfekten Start als Geigenvirtuose, denn Lott ist die Mutter von Maria Elisabeth Lott, die international als eine der besten deutschen Nachwuchsgeigerinnen gilt. Mit sieben Jahren wechselte der kleine Danilo an die Musikschule in Schramberg, wo er dann zehn Jahre bei Heidi Augstein unterrichtet wurde. Anschließen vervollkommnete er sein Können bei Ute Bott in Rottweil, nahm danach Unterricht in Freiburg bei Brigitte Stein-Kempin und ist heute in Villingen bei Julia Amirova. »Man kann nie genug mit diesem Instrument lernen und braucht auch einen guten Duettpartner«, erklärt der hochbegabte Violinist.
Begleitend zu seiner Ausbildung spielte er im Kammer-ensemble Schramberg. 2014 tourte die bolivianische Musikgruppe »Sacambaya« durch Deutschland und engagierte Amoruso kurzfristig für ihre Auftritte, denn er passte mit seinem improvisatorischen Können ideal in die südamerikanische Musikmentalität.
Neue alte Heimat
Bis heute hörte Amoruso niemals auf mit dem Violinenspiel. In Bondorf leitete er Musikchöre, gab Geigenunterricht und spielte selbst in Engagements. Nun versucht er in seiner neuen und zugleich alten Heimat musikalisch erneut Fuß zu fassen. Eine besondere Beziehung hat er zur Kirchenmusikszene in Schiltach und Schenkenzell. Mit seinem ehemaligen Schullehrer Hans-Kurt Rennig, Chorleiter in Schenkenzell, und der Dirigentin in Schiltach, Susanne Mogler, musiziert er des Öfteren. Aber auch bei Beerdigungen, Hochzeiten und diversen Benefizveranstaltungen sieht man Amoruso.
Am Liebsten würde der an der Musikakademie in Trossingen ausgebildete Musikmentor wieder Geigenunterricht geben. Dafür steht er bei der Musikwerkstatt von Jürgen Jäger in Schramberg zur Verfügung. »Ohne Musik ist das Leben eben nichts«, stellt Amoruso fest.
INFO: Per E-Mail ist der Violinist zu erreichen unter danilo.amoruso@web.de