Parkplatz-Projekte werden teuer
Gleich mehrere Parkplätze sollen in Haslach in den kommenden Jahren umgestaltet werden. Angesichts der hohen zu erwarteten Kosten wurde im Gemeinderat allerdings diskutiert, ob tatsächlich alle geplanten Vorhaben umgesetzt werden sollen.
Der Haslacher Gemeinderat befürwortete im Frühjahr die Pläne des Freiburger Landschaftsarchitekten Pit Müller zur Umgestaltung des ehemaligen Hukla-Areal um den Fitness-Turm mit Gesamtkosten von rund 1,07 Millionen Euro.
Am Montag standen die nächsten Parkplatz-Projekte zur Diskussion: die teilweise Umgestaltung des Niederhofen-Parkplatzes, die Parkfläche zwischen Stadthalle, Fürstenberger Hof und Neuer Eisenbahnstraße sowie der Stadthallenvorplatz. Stadtbaumeister Roland Wacker stellte die Vorentwurfspläne und Kostenermittlungen des Büros »Faktorgrün« aus Freiburg vor – dem zweiten Gewinner des Gestaltungswettbewerb mit vier Planungsbüros, den die Stadt im 2015 initiiert hatte.
Wacker schilderte, dass der Niederhofenparkplatz nur zu einem Teil in der Planung berücksichtigt sei. So sollen vorwiegend das Gelände der ehemaligen »Villa Raither« und der Abschnitt dazwischen bis zur Stadthalle umgestaltet werden. Michaela Vetter (CDU) wollte wissen, wie viele Parkplätze dadurch zusätzlich geschaffen werden. Wacker schätzte, dass durch das neue Raihter-Grundstück etwa ein Drittel an Parkfläche hinzukommen wird. Der Stellplätze zur Stadthalle hin sollen gedreht und dem bestehenden Parkplatz angepasst werden. Bei der Umgestaltung des Stadthallenvorplatzes gehe es im Wesentlichen darum, einen barrierefreien Zugang in die Halle zu ermöglichen.
»Ausmaße wie beim Berliner Flughafen«
Die Baukosten für alle drei Plätze belaufen sich nach dieser Kostenermittlung auf rund 1,86 Millionen Euro. Für die Projekte seien Zuschüsse in Höhe von 659 500 Euro zu erwarten – ursprünglich war die Stadt von Kosten in Höhe von rund 1,29 Millionen Euro und 495 000 Euro Zuschüssen ausgegangen. Dafür gab es Kritik von Grünen-Stadtrat Martin Schaeffer., der dem Projekt »Ausmaße wie beim Berliner Flughafen«, unterstellte. Haslachs Bürgermeister Heinz Winkler stellte klar, dass es sich bei den Zahlen, die den Räten vor einem Jahr vorgelegt wurden, lediglich um eine Kostenannahme der Verwaltung gehandelt habe. »Dies ist nun die erste Angabe des Ingenieurs – wir befinden uns also in Stunde Null.« Schaeffer blieb dabei: »Ich hätte mir genauere Angaben im Vorfeld gewünscht. Wenn wir den Hukla-Parkplatz dazu nehmen, liegen wir bei Eigenmitteln in Höhe von zwei Millionen Euro«, gab er zu bedenken. Hinzu komme, dass alle Projekte bis 30. April 2019 abgeschlossen sein müssen, um die Zuschüsse noch in Anspruch nehmen zu können. »Wir hätten das nicht gekonnt – wir sind nicht die beauftragten Ingenieure. Wir werden daraus lernen und Ihnen in Zukunft gar keine Zahlen mehr vorab vorlegen«, entgegnete Winkler.
»Äußerst positiv«
Die Räte der anderen Fraktionen sahen es etwas anders. So fand Joachim Prinzbach (FWV) »äußerst positiv, dass es weiter konkretisiert und von der Verwaltung sehr transparent dargestellt wird«. Natürlich koste das Projekt Geld, aber wenn, dann müsse man es richtig machen. Herbert Himmelsbach (SPD) sah dies ähnlich und verwies darauf, dass die »Villa Raither« eigens abgerissen wurde. »Es macht wenig Sinn, die Fläche liegen zu lassen.« Wacker versicherte, dass die Verwaltung einen Terminplan erstellen werde, um alle Plätze noch in der vorgegebenen Zeit umgestalten zu können. Man könne aber auch nicht alle Parkplätze gleichzeitig sperren. Schaeffer schlug vor, auf die Umgestaltug des Stadthallenvorplatzes zu verzichten, um Geld einzusparen.
Wacker versicherte, dass es auch im weiteren Projektverlauf noch möglich sein wird, diesen Platz auszuklammern – etwa für den Fall, dass weitere Kostensteigerungen auftreten. Letztlich stimmten alle Räte dafür, das Projekt weiter zu verfolgen und die weiteren Leistungsphasen abzurufen.