Mittleres Kinzigtal

Philipp Weis ist Innungssieger

Claudia Ramsteiner
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30. August 2014

(Bild 1/2) Innungsobermeister Thomas Moser (rechts), Sparkassenchef Mathias Wangler (von links) und die stellvertretende Bürgermeisterin Karla Mahne gratulierten den frisch gebackenen Schreinergesellen: von links Jonas Mosmann, Martin Lutz (Ausbildungsbetrieb beide Schreinerei Moser, Haslach), Patrick Obert, Jérome Klausmann (beide Klausmann, Hausach), Maximilian Ortlepp (Schorn, Fischerbach), Florian Hirt, Nikolaus Bruder (beide Lehmann, Zell), Heike Hatterscheidt (Moser, Haslach) und Philipp Weis (Geiger, Wolfach). Nicht anwesend waren Arne Veit (Geiger) und Benjamin Kiefer (Moser). ©Claudia Ramsteiner

Die Schreinerinnung Wolfach verabschiedete am Freitagabend in der Sparkasse in Haslach zehn junge Schreinergesellen und eine Gesellin nach der vierwöchigen Ausstellung ihrer Gesellenstücke aus der Ausbildung. Innungsobermeister Thomas Moser sprach von einem »sehr guten Jahrgang«.

Haslach. Die einzige Frau in der Abschlussklasse der Schreinerlehrlinge setzte sich mit ihrem Gesamtnotendurchschnitt von 1,3 an die Spitze – da Heike Hatterscheidt aus Freiburg allerdings das Mindestalter für den Wettbewerb der Handwerksjugend bereits überschritten hat, wurde der Zweitbeste mit 1,4 zum Innungssieger gekürt: Phi­lipp Weis darf nun die Schreinerinnung Wolfach zunächst beim Kammerwettbewerb vertreten. Wenn’s gut läuft, folgen der Landes- und der Bundeswettbewerb und dann die Weltmeisterschaft in Japan.

Beste Prüfung seit Jahren

Glücklich zeigte sich Thomas Moser über den Gesamtnotendurchschnitt von 2,3: »Das hatten wir schon lange nicht mehr.« Er sei stolz auf die Gesellenstücke. Moser dankte den Auszubildenden, deren Eltern, den Lehrmeistern, den Prüfungsausschussvorsitzenden Wolfgang Müller und Hannes Baumann, Geschäftsführerin Sarah Moser, an der »der Großteil der Arbeit hängenbleibe«, und der Sparkasse Haslach-Zell, die die vierwöchige Ausstellung der Gesellenstücke ermöglichte und den Abschlussabend ausrichtete.

Sparkassenchef Mathias Wangler lieferte zum Beginn seiner Rede interessante Zahlen: Von den rund drei Millionen Betrieben Deutschlands gehören 950 dem Handwerk an, das insgesamt einen Jahresumsatz von über 500 Milliarden Euro generiert und fünf Millionen Menschen beschäftigt: »Das sind 13 Prozent aller Erwerbstätigen.« An der Ausbildungsleistung habe das Handwerk gar einen Anteil von 31 Prozent.

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»Ein Superlieblingsstück«

Er habe die erste Ausstellung der Gesellenstücke als sehr bereichernd empfunden. Wangler sprach von »zehn Lieblingsstücken und einem Superlieblingsstück, das das Haus eigentlich nicht verlassen darf«. Aber selbstverständlich sind die Prüfungsstücke der Gesellen unverkäuflich – haben sie doch nicht nur viel Arbeit und »Hirnschmalz«, sondern auch jede Menge Herzblut in ihre Prüfungsstücke investiert.

»Es gibt gesellschaftspolitisch nichts Schöneres, als jungen Menschen den Start in die Zukunft zu ermöglichen«, dankte er ganz besonders den fünf Ausbildungsbetrieben.

»Sie haben sich für einen Beruf mit hoher Akzeptanz in der Bevölkerung entschieden und qualifiziert«, gratulierte Bürgermeisterstellvertreterin Karla Mahne den frisch gebackenen Gesellen. Sie ermunterte die jungen Leute zum Feiern – aber auch dazu, die hervorragenden Startchancen zu nutzen: »Unmögliches ist oft das, was nie probiert wurde!«

Sie bat die erfolgreichen Jungschreiner aber auch, sich in die Gesellschaft einzubringen. Diese brauche Menschen, die Ziele setzen und verfolgen. »Herunter von der Zuschauertribüne hinein in die Gesellschaft«, machte sie »Mut zur Zukunft« – bevor die erfolgreichen Prüflinge mit ihren Eltern und Ausbildern das Büfett räumten.

Stichwort

Anforderungen und Bewertungskriterien

Innungsobermeister Thomas Moser nannte die Anforderungen an ein Schreiner-Gesellenstück – bei dem beim Materialmix keine Grenzen gesetzt sind. Zunächst muss eine bemaßte Zeichnung eingereicht werden, die vom Prüfungsausschuss genehmigt wird. Ein »Schaumeister« – ein Meister eines anderen Betriebs – begleitet und überprüft den Werdegang des Gesellenstücks:
◼ Die Ansichtsgröße darf nicht größer als 1,2 Quadratmeter sein.
◼ Es soll in 80 Stunden zu bewältigen sein (wobei hier auch mal ein Auge zugedrückt wird).
◼ Es muss ein Schloss, eine Tür und eine Klappe aufweisen.
◼ Die Bänder müssen eingelassen sein.
Das Prüfungsteam (ein Meister, ein Lehrer, ein Gesellenbeisitzer) bewertet die Gesellenstücke nach folgenden Kriterien:
◼ Maßgenauigkeit nach Zeichnung
◼ Passen der Verbindungen und Beschläge
◼ Gängigkeit der beweglichen Teile
◼ Oberfläche: Schleifen, Ölen/Lackieren, Putzen
◼ Fach- und werkstoffgerechte Konstruktion
◼ Gebrauchswert

In das Prüfungsergebnis fließt aber auch eine mündliche Prüfung (Präsentation des Gesellenstücks) und die Ergebnisse der Arbeitsprobe ein.

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