Pilze sind einfach unverzichtbar
10 000 Stück umfasst die Auflage eines neuen Pilzflyers, der von der Hornberger Pilzsachverständigen Karin Pätzold
nach vielen Monaten auf den Weg gebracht wurde. Er soll bundesweit informieren und trägt den Titel »Pilze – geheimnisvolle
Kräfte im Verborgenen erleben und verstehen«.
»Es gehen Kenntnisse verloren«, fasst Karin Pätzold ihre Motivation schlicht zusammen, die sie in den letzten Monaten einen neuen Pilzflyer
entwerfen ließ – mit einem umfassenden Einblick in die Welt der Pilze. Mitgewirkt haben die Beraterinnen Doris Laber, Rita Lüder und Veronika Wähnert, Herausgeber ist die Deutsche Gesellschaft für Mykologie (DGfM). Karin Pätzold, die seit über 30 Jahren der »Schwarzwälder
Pilzlehrschau« verbunden ist, erging es in der letzten Zeit wie auch schon anderen Kollegen: Sie stellte bei ihren Recherchen in Biologiebüchern und Lehrplänen fest, dass die Pilze im Bildungssystem zunehmend ein »stiefmütterliches Dasein« fristen. Waren es vor Jahren noch ganze sechs Seiten, findet man in den jetzigen Schulbüchern überhaupt nichts mehr zum Thema. »Die Kenntnisse der Bevölkerung gehen über die Bratpfanne und die Pilzvergiftungen nicht hinaus«, bemerkt die Pilzexpertin und möchte das gern
wieder ändern. Während Josef Christian die grafische Gestaltung übernahm, steuerte Pilzfotograf Georg Schabel Fotos bei, die den Flyer neben den kurzen und kompakten Sätzen bunt und vielseitig machen – eben interessant für alle. Abschnitte sind auch den Naturparks
im Schwarzwald, den Sammelregeln, den bedrohten Arten, dem Pilzschutz oder den Pilzsachverständigen der DGfM und ihren Aufgaben gewidmet. Auch über das Ausbildungskonzept als Pilzcoach wird informiert. Neben der »Schwarzwälder Pilzlehrschau« in Hornberg,
als der ältesten Ausbildungsstätte der DGfM, ist ferner die Pilzschule Schwäbischer Wald aufgeführt. Ebenso wichtig sind
Karin Pätzold die Veröffentlichung der Kontaktdaten der Vergiftungs-Informations-Zentrale Freiburg, wo in Notfällen schnell geholfen wird.
Wertvolle Kooperationen »Besonders glücklich« ist sie aber über die inhaltliche Zusammenarbeit mit dem neu gegründeten Nationalpark
Schwarzwald sowie über die Kooperation mit den Naturparks Schwarzwald Mitte/ Nord und Südschwarzwald. Für den Flyer wurden speziell Pilze ausgewählt, die im Großraum Schwarzwald vorkommen. Während die Granit- und Gneis-Böden des Schwarzwalds saure
Standorte für Pilze bieten, ist auf den basischen Muschelkalkböden der Baar im Osten des Schwarzwalds eine große Anzahl
kalkliebender Pilze beheimatet.