Unterkunft auf Mostmaier-Areal soll aufgelöst werden
Auch die Hausacher Gemeinschaftsunterkunft für Geflüchtete auf dem Mostmaier-Areal soll aufgelöst werden. Die Stadt Hausach hat bereits 70 »Neu-Hausacher« mit Bleiberecht untergebracht. Akut ist gerade die Suche nach einer Wohnung für eine dreiköpfige Familie.
Dass das Landratsamt die am wenigsten rentablen Flüchtlingsunterkünfte aufgeben will und dass dies auch für das Hausacher Mostmaierhaus gelte, sei der Verwaltung schon lang klar, sagte gestern Hauptamtsleiterin Viktoria Malek auf OT-Anfrage. Inzwischen habe der Kreis beim Eigentümer gekündigt und die Familien mit Bleiberecht sollen in Wohnungen untergebracht werden. Zwei Familien kämen im April und Mai in eine Wohnung, für eine dreiköpfige Familie werde noch eine geeignete Unterkunft gesucht.
Mehr als 70 geflüchteten Menschen habe die Stadt bereits eine Anschlussunterbringung vermittelt, so Malek. Dass das in Hausach so gut laufe, habe mehrere Gründe. Zum einen sei der Verwaltung schon lang klar, dass sie Quote (2,04 Prozent pro Einwohner, für Hausach 117) irgendwann erfüllt werden müsse. Und so habe man sich früh genug darum bemüht, geeignete Wohnungen zu finden und diese dann auch anzubieten.
Im nächsten Jahr wieder in der Pflicht
In diesem Jahr werden die 33 Plätze der Flüchtlingsunterkunft im Mostmaierhof noch auf die Quote angerechnet. Das heißt, Hausach hat sie erfüllt. Im nächsten Jahr sei man dann wieder in der Pflicht, geeigneter Wohnraum sei dennoch ständig gesucht. Zum anderen »hätten wir vermutlich längst nicht so viele Wohnungen bekommen, wenn nicht die Stadt selbst als Mieterin auftreten würde«, so Malek. Auch wenn sichergestellt sei, dass die Miete über eine Abtretungserklärung vom Landrats-amt direkt an die Vermieter überwiesen werde, falle diesen die Entscheidung leichter, wenn sie »sich an die Stadt wenden könnten, wenn etwas ist«.
In den meisten Fällen »ist aber nichts«. Nach einer Weile, wenn das Mietverhältnis unkompliziert verlaufen ist, könne der Mietvertrag umgeschrieben werden. »Es ist natürlich Ziel, nicht auf ewig Mieterin von zig Wohnungen zu sein, zumal die Summe der Nebenkostenabrechnungen für die Stadt richtig Mehraufwand bedeutet«, so Malek. Dass Gemeinderätin Karin Rosemann quasi als »Vorreiterin« eine Wohnung an eine Familie aus dem Iran vermietet und keinen Hehl daraus gemacht hat, wie gut ihr das tut, habe vermutlich auch eine Rolle gespielt.
Spitzenreiter bei Paten
Und nicht zuletzt trügen das sehr engagierte Team von Ehrenamtlichen und Elke Hundt von der Diakonie dazu bei, dass es in Hausach so gut laufe. »Wir können natürlich immer noch Paten brauchen, aber Hausach ist der absolute Spitzenreiter bei den Paten für Flüchtlingsfamilien«, sagt Elke Hundt und gibt das Kompliment an das »sehr kooperative Rathaus« zurück. In Hausach würden die Ehrenamtlichen nicht zwischen Zuständigkeiten zerrieben, »wir haben hier eine tolle Konstellation«. Es gebe regelmäßige Treffen, ehrenamtliche Helfer, Stadtverwaltung, Diakonie, Evangelische Kirche und DRK seien vorbildlich vernetzt.
Inzwischen sei man hier bereits einen Schritt weiter: Es gebe nicht nur Treffen der Paten, sondern auch mit deren Familien, in denen ausgelotet werde, so und wie sich die geflüchteten Menschen selbst einbringen könnten.