»Rebstock« wird zum »Centro«
Das ehemalige Gasthaus »Rebstock« wird ab 25. März unter neuer Flagge wieder öffnen. Nach neun Jahren »Dornröschenschlaf« erlebt dort das »Centro Italiano« eine Wiedergeburt.
Jahrzehntelang war das »Centro« in Haslach ein fester Begriff. Für die hier zugezogenen Italiener war es eine Art zweites Zuhause, für alle anderen Haslacher ein Ort, in dem ein Hauch südländischer Lebensart im Schwarzwald zu erleben war. 2008 schloss das »Centro Italiano« endgültig, als das letzte Domizil im »Haus Elisabeth« gegenüber der Stadtkirche St. Arbogast verkauft und zu Wohnungen umgebaut wurde. Zuvor war das »Centro Italiano« nur wenige Meter weiter vom neuen Standort entfernt daheim, an der Ecke Pfarr-Kirchgasse, wo heute die »Alte Schmiede« steht. Betrieben wurde der Treffpunkt stets von einem »Comitato«, zu dem sich Haslacher Italiener lose zusammengeschlossen hatten. Ziel: Den Landsleuten, die Anfang der 60er-Jahre des vorigen Jahrhunderts als »Gastarbeiter« ins Kinzigtal kamen, wieder Raum zu geben für Treffen, Feste und gemütliches Beisammensein.
Antonino Spallino kennt das einstige »Centro Italiano« noch gut, arbeitete bis zu dessen Schließung 2008 dort mit. Gemeinsam mit Freunden hatte er schon vor Jahren den Gedanken, Ähnliches wieder ins Leben zu rufen. Die Idee reifte zum Projekt, als im Sommer »Rebstock«-Wirt Dieter Buchholz und Ehefrau Monika aufs Altenteil wechselten und die traditionsreiche Gaststätte verkauften.
Neue Espressomaschine
Und nachdem die Pachtverhandlungen mit dem neuen Eigentümer erfolgreich waren, wird nun am Samstag, 25. März, der »Rebstock« unter neuem Namen »Centro Italiano« wieder öffnen. Dem 50-jährigen Italiener, der aktuell gemeinsam mit Freunden das Lokal aufpoliert und renoviert, schwebt vor, dass dort wie früher ein fester Anlaufpunkt vor allem für seine Landsleute entsteht, wo nach der Arbeit noch kurz ein Espresso genossen wird oder ein Feierabend-Bierchen. Natürlich sind auch alle anderen Gäste willkommen.
Die gastronomischen Voraussetzungen hierfür sind noch komplett vorhanden, Tische und Stühle inklusive und eine Ausschanktheke. Eine neue Esspressomaschine wurde ebenfalls schon an Land gezogen, dazu ein großer Flachbildschirm, wo möglicherweise wie früher die legendären Spiele der »Squadra Azzurra« gemeinsam erlebt werden.
Keine Speisekarte
Speisen sollen dort explizit nicht serviert werden, wobei die einst legendären Pastagerichte im alten »Centro« durchaus eine Rennaissance erleben könnten, wie Spallino sagt. Eine gastronomische Küche jedenfalls ist vorhanden für solche Anlässe. Angedacht ist, vorerst unter der Woche ab 18.30 Uhr zu öffnen, am Wochenende von 10 bis 12 und 15 bis 20 Uhr. Montag und Dienstag sind Ruhetage.