Robert-Gerwig-Gymnasiasten als Stammzellenspender registriert
Sie sind im Ernstfall bereit, an Blutkrebs erkrankten Patienten Stammzellen zu spenden, die Schüler und einige Lehrer, die sich gestern im Robert-Gerwig-Gymnasium für die Deutsche Knochenmarkspenderdatei registrieren ließen.
Eine Minute lang mit einem Wattestäbchen im Mund herumrühren und einen Fragebogen ausfüllen – mehr Aufwand war es nicht, sich für die Knochenmarkspenderdatei registrieren zu lassen. Drei Abiturientinnen hatten die Veranstaltung am Robert-Gerwig-Gymnasium gestern organisiert. Emilie Adams war eine von ihnen: »Es hätten noch ein paar mehr sein dürfen, aber wir sind zufrieden«, sagte sie.
»Jeder von euch ist in der Lage, leben zu retten«
»Jeder von euch ist in der Lage, leben zu retten«, begann Vanessa Kruse von der Knochenmarkspenderdatei in Tübingen ihren Vortrag in der Aula der Schule und stieg gleich mit einem sehr emotionalen Film ein: Die Mutter der dreijährigen Greta berichtete von Tod ihrer Tochter, die an Blutkrebs sterben musste, und die 14-jährige Michelle erzählte, wie sie mit Hilfe eines Stammzellenspenders die Leukämie besiegte.
»Wenn Chemo- und Strahlentherapie versagen, bleibt nur noch die Hoffnung auf eine Stammzellenspende«, sagte Vanessa Kruse und erläuterte, was diese »unglaublich tollen kleinen Teilchen« bewirken können, wenn sich ein »genetischer Zwilling« findet.30 Millionen Menschen auf der ganzen Welt hätten sich bereits registrieren lassen, aber dennoch finde jeder Siebte in Deutschland, der auf eine Stammzellenspende angewiesen wäre, keinen Spender.
»Mega beeindruckend«
Der Hausacher Ingo Franz hat sich nicht nur typisieren lassen, er war auch bereit, Stammzellen zu spenden, als eine Patientin gefunden wurde, auf die seine Gene »passten« (wir berichteten). Es war wohl der emotionalste Moment gestern, als er den Dankbrief der englischen Mutter vorlas, die dank seiner Stammzellenspende ihren vier Kindern erhalten blieb.
»Das war mega beeindruckend, da war der Moment, als ich mich entschieden habe, das zu machen«, sagte später Lena Göppert aus Fischerbach. Carolin Faißt hatte sich ebenfalls schnell entschieden. »Ich hatte mir schon vorher Gedanken gemacht, und schon beim Film, als die 14-Jährige von ihrer Rettung erzählt hat, hatte es gefunkt«, sagte sie. Dominik Jurczyk aus Schiltach hat sich ebenfalls spontan während des Vortrags entschieden: »Ist ja kein großer Aufwand, um zu helfen«, sagte er.
»Es ist eine Chance, keine Garantie«
»Es ist eine Chance, keine Garantie«, sagte Vanessa Kruse. Aber ohne die Stammzellenspende hätten viele überhaupt keine Chance. Von 49 vorwiegend Schülern und wenige Lehrern konnte sie die wertvollen Daten mit nach Tübingen nehmen – und dazu 156,18 Euro aus der Spendenbox. 40 Euro kostet die gemeinnützige Organisation eine Registration. Die Schüler haben aber auch Firmen um Spenden gebeten – von dem Ergebnis werden wir noch berichten.
Wer sich danach noch zur Registrierung entscheidet, kann sich das Set über die Homepage von der DKMS nach Hause bestellen.