»Rolli Days« feiern Premiere
Erlebnistourismus mit Handbike und Co.: Der Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord und der Ortenaukreis veranstalten vom 27. bis 29. August die ersten »Rolli Days«. Das Pilotprojekt soll zeigen, dass die Region auch im Rollstuhl eine große Vielfalt zu bieten hat.
Mittleres Kinzigtal. Natur, Landschaft, Landwirtschaft – drei gewichtige Punkte, mit denen im Tourismus um die Gunst von Gästen gebuhlt wird. Doch was, wenn man im Rollstuhl sitzt? Um zu zeigen, dass das Kinzigtal und die Ortenau auch dann viel zu bieten haben, veranstalten der Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord und der Ortenaukreis kommende Woche die ersten »Rolli Days«: Eine fünfköpfige Gruppe unter der Führung des Haslachers Hans-Peter Matt wird vom 27. bis 29. August mit Rollstuhl, Handbike und Co. quer durchs Kinzigtal rollen.
Das Pilotprojekt läuft im kleinen Kreis – kurzfristige Anmeldungen sind nicht möglich. Die Erfahrungen jedoch sollen später ins reguläre Programm des Naturparks einfließen, erklärt Pressesprecher Jochen Denker. So wie bislang etwa schon die »Natouren für alle«, ebenfalls ein Angebot für Menschen mit Behinderung. »Das Thema Barrierefreiheit ist für uns im Kinzigtal nichts Neues«, betont Denker.
Die »Rolli Days« dagegen schon: Zum Auftakt starten die Teilnehmer am Mittwoch in Hausach, radeln über den Kinzigtal-Radweg nach Halbmeil, wo nach einem Zwischenstopp beim »Löwen« auf der Freizeitanlage Biesle gegrillt und übernachtet wird. Mit Handbikes und E-Bikes geht es am zweiten Tag zunächst zum barrierefreien Geocaching auf den Flößerpfad zwischen Halbmeil und Wolfach, ehe das Quintett am Etappenziel Flößerpark einrollt. Nach einer Besichtigung in der Dorotheenhütte führt die Tour weiter nach Fischerbach. Dort werden die Teilnehmer am Nachmittag auf Elektrogefährte umsteigen, denn das Pilotprojekt soll auch die Höhenzüge des Kinzigtals ins touristische Programm einbinden: Über die Nillhöfe führt die Tour nach Oberharmersbach, gut 700 Höhenmeter sind dabei nach Angaben der Organisatoren zu überwinden. Dafür gibt es für Rollstuhlfahrer spezielle Hilfsmittel – etwa den »Swisstrac«, eine kräftige Zugmaschine. Auch am letzten Tag gibt es eine Mischung aus Kinzigtal-Idyll, sportlichem Ehrgeiz und moderner Technik: Vom Breigenhof in Oberharmersbach geht es mit Handbikes und der Ortenau-S-Bahn zunächst nach Gengenbach, wo Altstadt und Naturpark-Marktscheune in Augenschein genommen werden, ehe dann das Ziel – das Weingut Schloss Ortenberg – anvisiert wird.
Die Erfahrungen und Erlebnisse sollen in die touristische Arbeit einfließen. »Ziel ist es, künftig weitere barrierefreie Angebote und Veranstaltungen in der Region zu etablieren, die gebucht werden können.«