Schlosshallen-Plan soll günstiger werden
Minigolf-Kiosk und Schlosshallen-Sanierung sorgten am Mittwoch einmal mehr für Diskussionen. Auch von den Befürwortern der Hallensanierung kam dabei die Forderung auf, die Planung schlichter zu gestalten als im ersten Entwurf. Dieser geht nach jetzigem Stand wie berichtet von Gesamtkosten von gut einer Million Euro aus.
Den Anfang jedoch machte der Kiosk: »Ich bin für dieses Projekt, das muss man einfach jetzt fertig machen«, sagte Georg Schmieder (FWV). Mit der fertigen Anlage könne man zusätzliche Besucher nach Wolfach ziehen, »da muss man immer wieder hingehen möchten«. So sehr er diese Argumentation nachvollziehen könne, erwiderte Peter Ludwig (CDU): »Wenn’s Geld so knapp ist, können wirs nicht beim Kiosk ausgeben.« Auch Hubert Kessler (FWV) war skeptisch: »Ich sehe die 150000 Euro an anderer Stelle besser angelegt.«
Von Zustimmung bis völliger Ablehnung
»Ein klares Nein für mich«, platzte es aus Hans-Joachim Haller (SPD) heraus – ein für allemal wollte er das Thema Kiosk erledigt wissen. Dagegen hielt Carsten Boser (Grüne) das Entwicklungspotenzial, das der Kiosk für die Kinzig- und Schlossanlagen biete: Man könne es sich nicht leisten, jetzt schon zu beschließen, auf Jahre hinweg nichts zu machen.
»Jetzt oder nie« war die Devise von Ernst Lange (FWV): »Es ist alles verlegt.« Strom und Wasser habe man vorbereitet, seit 2013 werde die ganze Anlage aber geschoben. Nachbessern am Bestand war für ihn keine Option, vorher solle man den Minigolf-Platz lieber komplett einebnen. »Wollen wir das?«, fragte er.
»Fakt ist: So wie es jetzt ist, wird’s nicht zur Ruhe kommen«, warb Bürgermeister Thomas Geppert für den Kiosk. Wenn man die Schlosshalle angehe, werde das »die Stadt einen guten sechsstelligen Betrag kosten«. Er zweifle, ob die 150 000 Euro dann ausschlaggebend seien, wenn man »den Schandfleck mit einbezieht«. Eine Stimme machte bei der Abstimmung den Unterschied zugunsten des Kiosks: Zehn Ja-gegen neun Nein-Stimmen.
Hallen-Sanierung noch nicht endgültig
Bei der Schlosshalle regte zunächst Bruno Heil an, von den 62 000 Euro – Grundlage für den Planungskosten-Ansatz ist der bei der Umsetzung gut eine Million Euro teure erste Entwurf – herunterzukommen. »Zumal es immer noch die Möglichkeit gibt, dass man zum Schluss kommt: Es ist absolut nicht machbar.«
Peter Ludwig (CDU) forderte: »Mit möglichst wenig Mitteln das Ding nutzbar machen. Mir erscheinen die 62 000 Euro als sehr hoch.« Georg Schmieder war dafür, die Planungskosten einzustellen – wie man die Halle letztlich umbaue, könne man immer noch festlegen. »So kann’s nicht bleiben.« Ernst Lange stieß ins gleiche Horn: »Lassen wir den Ansatz stehen. Was wir draus machen, liegt in unseren Händen.« Man solle das ehrenamtliche Engagement im Förderverein Alter Bahnhof und Schlosshalle nicht untergraben, mahnte er.
Geppert bestätigte auf Anfrage von Kessler, dass ohne Planung und Sanierung die Halle faktisch stillgelegt wäre, sobald man die Wand zwischen jetziger Halle und ehemaligen Musikzimmer entferne: »Dann sind wir in einer beträchtlichen Grauzone – und das können wir als Stadt einfach nicht freigeben«, betonte er mit Blick auf den Brandschutz. Die Sanierung der Halle war auch für Marianne Lang und Hans-Joachim Haller (SPD) unstrittig, allerdings fürchtete Lang, dass hoch angesetze Planungskosten automatisch auch ein teureres Projekt nach sich ziehen. Haller forderte darum, von vornherein konsequent eine »kleine Lösung« zu planen. Mit 13 Ja- bei sechs Nein-Stimmen wurden die Planungskosten schließlich eingestellt.