»Simsegräbsler« begeistern Iren
Start-Ziel-Sieg für die Hofstetter »Simsegräbsler«: Die Tour zum St.-Patrick’s-Festival in Dublin bescherte den Guggenmusikern unvergessliche Erlebnisse, zahlreiche neue Fans und als Krönung die Auszeichnung als »Best Adult Band« der Parade.
Hofstetten/Dublin. »Supergeil« lief für die »Simsegräbsler« ihre Konzertreise »Dublin 2.0«: Wie berichtet, waren die Hofstetter am Montag in der irischen Hauptstadt als »Best Adult Band« der St.-Patrick’s-Day-Parade 2014 ausgezeichnet worden. Gestern Abend kehrten die Guggenmusiker nach fast zweitägiger Reise mit Bus und Fähren überglücklich ins Kinzigtal zurück.
Im Gepäck haben die »Simsegräbsler« als greifbare Erinnerung die zweite silberne Trophäe nach ihrer Festivalpremiere 2009, als sie »Best Marching Band« wurden. Doch die Neuauflage des Abenteuers Dublin bescherte den gut 30 Musikern und ihren 20 Begleitern darüber hinaus unzählige schöne Momente und beeindruckende Erlebnisse, die allen noch lange im Gedächtnis bleiben werden.
Spontane Konzerte
Guggenmusik – das kennt man auf der Grünen Insel nicht. Umso beeindruckter und in der Regel auch sofort begeisterter waren die Zuhörer, wenn die Hofstetter zu den Instrumenten griffen. Spontane Konzerte von den Balkonen des direkt im Kernbezirk »Temple Bar« gelegenen Hostels sorgten dafür, dass in Windeseile Dutzende Passanten fasziniert nach oben schauend stehenblieben. Auch bei den Platzkonzerten am Samstag scharten sich riesige Menschentrauben um die Musiker. Das allerdings gefiel nicht allen: Den improvisierten Umzug durch Dublins Fußgängerzone, bei dem die spielenden Musiker geschätzt 300 Leute im Schlepptau hatten, brach ein übereifriger Polizist unter Androhung eines Arrests ab – keine Genehmigung, kein Auftritt in der Fußgängerzone.
Große Parade
Uneingeschränkt Gas geben durften die »Simsegräbsler« am Sonntag beim »Big Day Out«, dem Kleinkunst- und Familiensonntag des St.-Patrick’s-Festivals rund um den Merrion Square und freilich am Montag beim Höhepunkt der Tour, der großen Parade. Hunderttausende Zuschauer säumten am Montag die 2,7 Kilometer lange Umzugsstrecke der Parade, unter ihnen auch der irische Ministerpräsident Enda Kenny. Bei der starteten die Hofstetter ausgerechnet direkt hinter der größten Marching-Band der Parade – doch das quirlige Häuflein von 30 Kinzigtälern übertönte die mehr als 300 Musiker starke US-College-Band kurzerhand. Selbst die Tänzerinnen der Amerikaner bewegten sich zum Leidwesen ihrer Trainer lieber zum Takt der Hofstetter als zu den Liedern der eigenen Kapelle.
Gestern Abend kamen die Musiker wieder mit dem Bus in Hofstetten an – und wurden von den Daheimgebliebenen bei einem Überraschungsempfang begeistert gefeiert.
Hintergrund: Jury stellt exzellentes Zeugnis aus
»The Germans« begeisterten nicht nur die Besucher des St.-Patrick’s-Festivals, die immer wieder um Fotos und sogar Autogramme baten. Auch musikalisch hinterließen die Hofstetter Eindruck: Die sechsköpfige Fachjury der Parade – allesamt international renommierte Musikprofessoren – waren begeistert von den »Simsegräbslern«. Vier unterschiedlich stark gewichtete Kriterien wurden benotet, insgesamt gab es 100 Punkte zu holen. Fünf mal gab es für die »verrückten Deutschen mit der unglaublichen Energie« die Wertung »Superior« (über 85 Punkte) – einmal »Excellent«. Selbst bei der schlechtesten Wertung gab es aber noch ein »Excellent« und ein Lob der Jurorin. Das Urteil der Jury: Die »Simsegräbsler« waren mit ihrer mitreißenden Spielweise eine Bereicherung für die Parade.