Oberwolfach

»Sonnengucken« mit Martin Rebbe beim Merkurtransit

Anna Teresa Agüera
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10. Mai 2016

Martin Rebbe (links) und Franz Schmalz hatten in die private Sternwarte von Rebbe eingeladen, um einen Blick auf den Merkurtransit zu werfen. ©Anna Teresa Agüera

Unendliche Weiten, Montagnachmittag in Oberwolfach: Martin Rebbe hat mit seinem Sternenfreund Franz Schmalz zum Sonnenbeobachten eingeladen. Der Anlass: ein Merkurtransit. Wolken verdecken jedoch die optimale Sicht.
 

Montag, 13.12 Uhr in Oberwolfach. Der Planet Merkur hat den ersten Kontakt mit der Sonne. Ein kleiner schwarzer Punkt auf einer großen weißen Scheibe. Eine Stunden später sehen die Sonnenbeobachter in Oberwolfach nur noch schwarz. Zu viele Wolken am Himmel. Obwohl sie sich vereinzelt lichten, bleibt der kleine schwarze Punkt, der Merkur, die meiste Zeit über verdeckt. 

»Das ist nicht so schlimm. Ich hab’s gesehen. Das ist die Hauptsache.« Martin Rebbe hat sich 2010 in seinem Garten Am Kirchweg eine Sternwarte gebaut. Steht ein besonderes Ereignis an, zeigt er mit weiteren Sternfreunden aus der Region Interessierten das Weltall. Meistens bietet der Astronomische Verein Ortenau eine öffentliche Beobachtung auf dem Tochtermannsberg an.

Mit bloßem Auge nicht erkennbar

Diesmal hatte Rebbe mit Franz Schmalz aus Wolfach kurzfristig zum »Sonnengucken« zu ihm nach Hause eingeladen. Der Anlass: ein Merkurtransit. Mit dem bloßen Auge nicht zu erkennen, schiebt sich der kleinste Planet unseres Sonnensystems Merkur als kleines schwarzes Pünktchen vor die Sonne. Kleiner als die Sonnenflecken und doch mit einem Teleskop und entsprechenden Schutzfiltern oder Folien zu erkennen. 

13- bis 14-Mal in einem Jahrhundert kann man dieses Ereignis beobachten. »Also nicht so selten wie ein Venustransit«, sagt der Hobbyastronom. Im Juni 2004 war die Venus zuletzt als schwarzer Punkt auf der Sonne zu erkennen. Der nächste Venustransit wird erst in 101 Jahren stattfinden. Merkur und Venus sind die einzigen Planeten, die von der Erde aus gesehen, vor der Sonne vorbeiziehen.

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Weite und Räumlichkeit

Das Wetter machte den Transitbeobachtern allerdings einen Strich durch die Rechnung. »Hätten wir einen Venustransit erlebt und es wäre so bewölkt gewesen, dann wäre ich fortgefahren«, verrät Rebbe. Nächstes Jahr reist er nach Amerika, um eine totale Sonnenfinsternis zu beobachten. Es sind die Weite und die Räumlichkeit, die den Krankenpfleger beim Blick durchs Teleskop faszinieren, ein Ausgleich zu seinem Alltag. »Es zeigt sich dabei, wie unwichtig der Mensch eigentlich ist.« Was er durch sein Teleskop beobachte, muss er nicht alles verstehen. »Es geht mir ums Gucken.«

Viel Licht

Zehn Teleskope zählt Rebbe zu seiner Ausrüstung, sein ältestes ist gar von 1940. Will man die Sonne beobachten, hat man relativ leichtes Spiel. Da ist wegen des vielen Lichts die Größe des Teleskops fast egal.

Wichtig aber ist der Schutz. Dabei wird den Teleskopen eine Art Sonnenbrille aufgesetzt. Eine sogenannte Lichtfalle sorgt im Innern dafür, dass auf einer Keramikplatte das Licht zu 95 Prozent abkühlt. Deshalb sieht die Sonne auch wie eine weiße Scheibe aus. Zu sehen ist dann das komplette Spektrum der Sonne. 

Im November 2019 wird der nächste Merkurtransit zu beobachten sein. »Im November werden die Wetterverhältnisse voraussichtlich nicht so toll sein«, sagt Rebbe. Der nächste Transit findet dann allerdings erst wieder in 13 Jahren statt.

Stichwort

Der Planet Merkur

Merkur ist der sonnennächste und kleinste Planet in unserem Sonnensystem. Mit einem Durchmesser von 4878 Metern passt er etwa 18 Mal in die Erde. 88 Tage braucht der Planet, der durch zahlreiche Einschlagskrater dem Mond ähnlich sieht, um die Sonne. In 58,6 Tagen dreht sich Merkur einmal um sich selbst. 
Die von der Sonne beschienene Fläche kann bis 430 Grad Celsius heiß, die Nachseite hingegen bis zu minus 170 Grad Celsius kalt werden. Seine extrem hohe Dichte lässt Experten vermuten, dass Merkur einen großen Eiskern besitzt. Gestern war der Planet 83 Millionen Kilometer von der Erde entfernt.

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