Stadt baut Schulden ab
Der Haslacher Gemeinderat hat am Montag die Jahresabschlüsse der Stadt und der Stadtwerke für das Haushaltsjahr festgestellt. Zuvor hatten Stadtkämmerin Gisela Ringwald und der kaufmännische Leiter der Stadtwerke Hans-Peter Falk über die jeweiligen Abschlüsse informiert.
Ringwald berichtete von einem guten Haushaltsjahr, was vor allem auf ein sehr gutes Steuerergebnis zurückzuführen ist. So konnte auf eine geplante Kreditaufnahme verzichtet und der Schuldenstand gesenkt werden. Die Gewerbesteuer belief sich 2015 auf rund 4,29 Millionen Euro – zum Vergleich: Im Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre lag sie bei 3,6 Millionen Euro, wie Ringwald aufzeigte. Ringwald lobte die örtlichen Betriebe. »Sie stärken durch ihre Kontinuität nicht nur die Gewerbesteuer, sondern die ganze Raumschaft, indem sie Arbeitsplätze zur Verfügung stellen.« Sie erinnerte aber daran, dass die hohe Steuerkraft 2017 zu höheren Umlagezahlungen an Kreis und Land sowie geringeren Schlüsselzuweisungen führen wird.
»Eine sehr gute Zahl«
Insgesamt hatte der Haushalt ein Volumen von 25,1 Millionen Euro und lag damit fast eine Million Euro über dem Plan. Dank des guten Steuerergebnisses konnten dem Vermögenshaushalt 2,74 Millionen Euro zugeführt werden (Vorjahr: knapp 2 Millionen Euro). »Eine sehr gute Zahl«, betonte Ringwald. Die allgemeine Rücklage wurde zum Jahresende 2015 um 23 824 Euro auf 2,01 Millionen Euro aufgestockt. Dies sei kein besonders hoher Wert, aber es seien auch große Investitionen getätigt worden. Der Schuldenstand lag zum Jahresende 2015 bei 553,15 Euro pro Kopf. Damit liege Haslach zwar über dem Landesschnitt (346 Euro). Doch ließe sich damit gut leben. Ringwald verhehlte aber nicht, dass die Stadt in Eigenbetrieben, Verbänden und Zweckverbänden noch weitere Schulden hat – insgesamt seien es 16,7 Millionen Euro. »Wir lagen aber auch schon bei mehr als 20 Millionen Euro«, relativierte sie.
Über die Stadtwerke berichtete dann Hans-Peter Falk. In dem Eigenbetrieb wurde ein Gewinn von 181 789 Euro erwirtschaftet, der aber wesentlich unter dem des Vorjahrs lag (407 795 Euro). Einer der Gründe dafür sei, dass die Stromerzeugung durch Wasserkraft deutlich unter dem Wert des Vorjahrs lag, da die Kinzig 2015 nur wenig Wasser führte. So lag der Gewinn in diesem Bereich bei 10 050 Euro im Unterschied zu den 44 754 Euro im Jahr 2014.
Die Konzessionsabgabe sei mit 285 533 Euro voll erwirtschaftet worden. Der Schuldenstand habe sich durch Tilgungen in Höhe von 239 997 Euro trotz einer Neuaufnahme in Höhe von 140 000 Euro auf rund 2,9 Millionen Euro verringert.
Bürgermeister Heinz Winkler kündigte an, dass im kommenden Jahr eine leichte Preiserhöhung diskutiert werden müsse.