Stadtkapelle Haslach: Ideen für Projekte sprudeln
Das erste Jahr mit dem neuen Dirigenten Georg bestimmte die Mitgliederversammlung der Stadtkapelle. Der Wechsel habe neuen Schwung und Begeisterung entfacht, bescheinigte Bürgermeister Heinz Winkler.
Rundum positiv fiel die Bilanz der Stadtkapelle Haslach für das erste Jahr mit Dirigent Georg Schnurr am Freitag in der Hauptversammlung im Haus der Musik aus. Für die für Juli anvisierte Neuauflage des Open-Air-Konzerts »Rock, Pop & Drinks« stellte Schnurr in Aussicht: »Wir werden musikalisch noch mal eins drauflegen im Vergleich zum ersten Jahr.«
Klassik-Projekt
Der Neustart in der musikalischen Leitung – im März 2016 wurde Schnurr als Nachfolger von Eduard Scharich vorgestellt – prägte Rück- und Ausblick. »Die Stadtkapelle hat unglaublich gute Musiker, und da bin ich stolz drauf«, betonte Schnurr.
Guter Zusammenhalt
Auch wenn die 51 Musiker praktisch nur zum Jahreskonzert komplett seien, hob Schnurr den Zusammenhalt und die Einsatzbereitschaft, gerade der durch Studium teils weit weg vom Kinzigtal wohnenden Musiker hervor.
An Ideen für musikalische Neuerungen mangelt es Schnurr nicht: Neben der Neuauflage des Open-Air-Konzerts im Stadtpark an der Seilerbahn stellte er Ideen für ein Klassik-Projekt vor historischer Kulisse und ein Symphonic-Rock-Projekt mit Gesang in Aussicht. »Das wäre sicher das Monster-Projekt«, konstatierte Schnurr. Wann es umgesetzt werden soll, das ist noch offen.
75 Prozent Probenbesuch
Als beste Probenbesucher ehrte Schnurr Marc Schätzle (einmal gefehlt), Klaus Moser (zweimal gefehlt) und Johannes Becherer (dreimal gefehlt). Insgesamt lag die Besuchsquote in den 46 Proben bei 75 Prozent. »Etwas ginge schon noch. Aber 75 Prozent sind nicht nur 75 Prozent«, betonte Schnurr mit Blick auf die Studenten im Orchester.
Neue Instrumente
Kassiererin Julia Obert bilanzierte ein Minus in der Kasse. Grund dafür waren aber Invetitionen: Der E-Kontrabass und neue Uniformen machten sich unter anderem auf der Ausgabenseite bemerkbar. Geschäftsführer Maik Schwendemann freute sich dennoch über den ungewöhnlichen Instrumenten-Neuzugang: »Sieht cool aus und es klingt klasse!«
Fürs Oktoberfest überlege man sich kontinuierlich, was man verbessern oder Neues bieten könne, sagte Schwendemann weiter. Nach all den erfolgreichen Jahren werde »der Vorverkauf etwas schleppender«. Trotzdem war das Fest auch 2016 eine der Haupteinnahmequellen. Für 2017 seien unter anderem Vereinfachungen im Vorverkauf-Shop angedacht.
»Glückliches Jahr«
Bürgermeister Heinz Winkler zollte Lob »für das glückliche Jahr, das hinter uns liegt«. Schnurr sei es zu verdanken, »dass wieder ein Schwung und eine Begeisterung reingekommen sind«. Mit dem Dirigenten habe man »einen unheimlich guten Fang gemacht«.
Kritische Töne richtete Winkler in Richtung der Haslacher: Er beobachte, »dass gewisse Schichten in Haslach sich nicht zugehörig fühlen, wenn so eine Veranstaltung wie ein Jahreskonzert ist«. Ohne Generalkritik aussprechen zu wollen, appellierte der scheidende Rathauschef an »das Bürgertum oder auch Geschäftsleute«, Vereinigungen wie die Stadtkapelle mit ihrem Besuch zu unterstützen. »Das ist in großen Teilen in unserem Städtle leider arg verloren gegangen, finde ich«, so Winkler abschließend.
Konzertreise geplant
Die nächsten Gelegenheiten in Haslach haben Zuhörer etwa am 15. Juli bei »Rock, Pop & Drinks« sowie am 25. November beim Jahreskonzert. 2018 geht die Stadtkapelle auf Tour: Für 14. bis 16. September 2018 kündigte Maik Schwendemann eine Konzertreise zum Purzelmarkt in Billigheim, dem ältesten Volksfest der Pfalz, an.