Stadtkapelle Wolfach arbeitet an Doppelkonzert mit Prechtal
Auf ein »ereignisreiches, außergewöhnliches und bewegendes« Musikerjahr, wie Geschäftsführer Horst Polus formulierte, blickte die Stadtkapelle Wolfach am Samstag in ihrer Hauptversammlung im Alten Bahnhof zurück. Alle musikalischen Veranstaltungen seien erfolgreich verlaufen, als Höhepunkt wertete Polus den Einzug ins neues Domizil im Bahnhof.
»Die Stadtkapelle hat derzeit 131 aktive Musiker«, gab Polus in seinem Bericht bekannt; 90 spielen aktuell in der Kapelle. Das Durchschnittsalter liegt mit 30,9 Jahren vergleichsweise niedrig. Im Jugendorchester spielen 50 Musiker, im Vororchester 25 und in der musikalischen Früherziehung sind 16 Kinder. »Es war ein ereignisreiches, außergewöhnliches und bewegendes Jahr«, stellte Polus fest – und es sei ein Jahr der Entscheidungen gewesen.
»Ich habe letztes Jahr viel schimpfen müssen, heute überhaupt nicht«, erklärte Dirigent Joachim Riester. Das Jahreskonzert sei eines der bisher besten geworden: »Wir haben gezeigt, wozu wir in der Lage sind. Chapeau!« Als »einen Quantensprung« bezeichnete er den zweiten Höhepunkt des Jahres, den Einzug in den Alten Bahnhof: »Dieses Musikerdomizil sucht seinesgleichen«, stellte er fest und dankte dem »Bahnhofstriumvirat« Manfred Schafheutle, Ernst Lange und Horst Polus für seinen unermüdlichen Einsatz. Das problemlose Nebeneinander von Stadtkapelle und Musikschule unter einem Dach bezeichnete Riester als Glücksfall mit etlichen Synergieeffekten.
Allerdings sei die Stadtkapelle mit den vielen Veranstaltungen ihrer Belastungsgrenze recht nahe gekommen. »Seid stolz auf euch, ich bin es auch«, rief der Dirigent den Musikern zu und wies auf den nächsten konzertanten Höhepunkt hin: Das Doppelkonzert am 8. April in Prechtal, das am 13. Mai in Wolfach wiederholt wird. Kassierer Reiner Heil meldete ein, wenn auch kleines, Defizit. »Aber das laufende Jahr wird wirtschaftlich noch schwieriger«, sagte Polus voraus.
Voll des Lobs war Bürgermeister Thomas Geppert: »Wir sind zufrieden mit Ihnen und stolz auf Sie. Weiter so!« Dann ehrte er drei treue Musikerinnen: Für 20 Jahre in der Stadtkapelle ehrte er Flötistin Julia Kern und Bassklarinettistin Carolin Schmider, für 25 Jahre Klarinettistin Stefanie Wöhrle.
Zum Ende gab Polus seinen Traum bekannt, mit der Stadtkapelle an einem internationalen Wertungsspiel, etwa dem Flicorno d’Oro in Riva, teilzunehmen. Allerdings sei das mit hohen Kosten verbunden, für die er Sponsoren suchen müsse. Ganz zum Schluss übergab der Musikerausschuss seinem Geschäftsführer zu dessen Zehnjährigem im Amt einen aus Holz vom Gebälk des Bahnhofs gefertigten Ruhesessel.