Steinacher Firma ist unabhängig von Öl und Gas
Im industriellen Bereich wird noch vorwiegend auf fossile Brennstoffe gesetzt. Auch private Haushalte setzen überwiegend noch auf Gas oder Öl.
Dass es auch anders geht, zeigt das Beispiel von Armbruster Medizin und Industrie im Gewerbegebiet Interkom in Steinach.
„Bevor wir 2009 von Fischerbach nach Steinach gezogen sind, haben wir überlegt, wie die Wärme- und Kälteversorgung aussehen könnte“, schilderte Tobias Armbruster, einer der beiden Geschäftsführer, im Gespräch mit dem OT.
Geothermieanlage mit Brunnen
Er erklärt, dass man sich für eine Geothermieanlage entschieden hatte. Dazu wurden Grundwasserbrunnen gebohrt. „Das Grundwasser befindet sich in einem geschützten Kreislauf“, erklärte Armbruster. Mithilfe einer Wärmepumpe wird die Temperatur angehoben.
„Die Anlage hat einen sehr guten Wirkungsgrad, weil das Wasser ganzjährig eine Temperatur von 13 Grad hat“, schildert Armbruster. Darüber hinaus gebe es wenig Verluste beim Energie-Übergang. Ein positiver Nebeneffekt sei, dass die Anlage auch genutzt werden kann, um die Halle zu temperieren und den Wärmeeintrag (die entstehende Abwärme der Maschinen) zu kompensieren.
Viel Strom gespart
„Es funktioniert sehr gut ohne Öl und Gas – wir sind sehr zufrieden“, bilanziert Armbruster. Und was 2009 angesichts deutlich niedrigerer Energiepreise noch keine so große Rolle gespielt habe: „Eine normale Klimaanlage würde sehr viel Strom kosten“.
Zwar seien die anfänglichen Investitionen hoch gewesen. „Vor 14 Jahren war es schon eine sechsstellige Summe“, verriet Armbruster, aber bereits in den ersten Jahren seien sie sehr froh um die Anlage gewesen. „Und jetzt umso mehr“, spielt er auf die aktuelle Energiekrise an. Auch der Neubau hänge an diesem System. „Das ist eine sehr gute Sache“, betonte Armbruster.