»Grubersgrund« bekommt Ultrafiltrationsanlage
Die Trinkwasseraufbereitungsanlage »Grubersgrund« von 1989 muss um eine Ultrafiltrationsanlage erweitert werden. Dazu wird ein Stockwerk auf das vorhandene Gebäude gebaut. Ein Schwerlasttransport lieferte kurz vor Ostern die Fertigbauteile an.
»Alles kein Hexenwerk«, meint Wolfgang Fallert vom Ingenieurbüro Zink, das den Auftrag für die Planung und Koordination des Bauvorhabens im Grubersgrund im vergangenen November bekommen hat. Die dortige Trinkwasseraufbereitungsanlage muss laut Trinkwasserverordnung um eine Ultrafiltrationsanlage erweitert werden. Dazu planten die Ingenieure, ein Stockwerk mit Satteldach auf das bereits vorhandene Gebäude zu bauen. Ein Stück des Hangs nebenan musste abgegraben werden, um einen neuen Reinwasserbetriebsbehälter mit 20 Kubikmetern Fassungsvermögen anzubauen.
Ein Schwerlasttransport brachte die Betonfertigteile, die mit einem Autokran an ihren vorgesehenen Platz abgeladen wurden, in den Grubersgrund. Die Straße wurde für die Aktion gesperrt. »Der enge und steile Platz war für uns eine Herausforderung«, meinte Wolfgang Schnurr, Geschäftsführer der gleichnamigen Kranfirma.
Nötig wurde die Anlage um eingetrübtes Grundwasser nach einem Starkregen zu reinigen und für die Desinfektion durch die Bestrahlung mit ultraviolettem Licht vorzubereiten. »Bei trüben Wasser kann selbst UV-Strahlung nichts ausrichten«, erklärt Fallert die in diesem Fall verminderte Desinfektionsmöglichkeit. Das Grundwasser, dass aus dem Berg kommt, wird in einem neuen Rohwasserbehälter mit 1,5 Kubikmeter Fassungsvermögen gesammelt und gelangt von hier gleichmäßig in die Membranen der Ultrafiltrationsanlage.
Desinfektion fast unnötig
In einem Schritt entfernt sie 99,9 Prozent aller Krankheitserreger, einschließlich Viren, Bakterien und Legionellen sowie Trübungen, unabhängig von der Qualität des Rohwassers. Dann läuft das gefilterte Wasser über ein Rohrleitungssystem in das untere Stockwerk und wird wie gehabt durch UV-Bestrahlung desinfiziert, mit Calciumcarbon ensäuert, im neuen Reinwasserbehälter, der noch angeliefert wird, gesammelt und an die Haushalte verteilt.
Das Trinkwasser ist nach der Ultrafiltration gebrauchsfertig, dass es eigentlich nur noch im Falle eines Membranbruchs bestrahlt werden müsste. »Die UV-Anlage ist quasi die Feuerwehrstation«, erklärt Faller. Die neue Anlage reinigt sich selbständig je nach Verschmutzung mehrfach am Tag zwischen 30 Minuten und drei Stunden lang. Das Reinigungswasser wird ebenfalls aufbereitet und gereinigt in das Grubersgrund-Bächle gepumpt.
Nach vorsichtiger Schätzung von Ingenieur Fallert kommt es zu einer Verteuerung des Frischwassers um etwa 40 Cent pro Kubikmeter. Dem Abschluss der Baumaßnahme geht ein Testlauf der neuen Anlage im Grubersgrund voraus. In dieser Zeit werden die Haushalt in Schenkenzell von der Wasserversorgung Kleine Kinzig mit Trinkwasser bedient.