Ortschaftsrat Niederwasser diskutiert Haushalt
Der Ortschaftsrat von Niederwasser hatte am Dienstagabend die ersten Vorberatungen für den Haushalt 2015 auf seiner Tagesordnung. Außerdem gaben die Räte dem Gemeinderat grünes Licht für dessen Beschluss wegen der geplanten Erweiterungendes Hotels »Schöne Aussicht«.
»Diese Ideen kann man doch nur begrüßen«, äußerte sich Ortschaftsrat Bernd Hock in der Ortschaftsratssitzung in Niederwasser am Dienstagabend, und das sah auch der Rest des Gremiums so. Die Familie Duffner vom Hotel »Schöne Aussicht« plant in den nächsten Jahren umfangreiche Baumaßnahmen, darunter die Errichtung eines Gästeblockhauses, die Anlegung eines Wohnmobilstellplatzes, ein Freizeitspielplatz und eine Mühlensauna.
Dazu empfahlen die Ortschaftsräte einstimmig dem Gemeinderat, der gestern Abend über diese Punkte beriet, die Ausweisung eines Sondergebietes für den Fremdenverkehr, eine punktuelle Änderung des Flächennutzungsplans und die Aufstellung eines Bebauungsplans. Genauso begrüßenswert, wenn nicht sogar selbstverständlich, sollte aber, um dorthin zu gelangen, ein vernünftiges Straßennetz sein. Zwar ist man in Niederwasser an der Sanierung der Niedergießstraße
seit Jahren dran, doch fehlen jetzt immer noch 200 Meter zwischen Vorderhauenstein und dem Weiher – und diese erfordern vor allem im Winter bislang ein PS-starkes Auto und fahrerisches Geschick. Denn dort ist die Schneefallgrenze, und selbst der Schneepflug hat mitunter seine Probleme.
Außerdem sei spätestens dann, wenn der erste nichtsahnende Gast des Hotels vom Tal kommend auf diesem Stück hängen bleibe, die Aufregung jedes Mal groß. Neben der allgemeinen Sanierung soll deshalb auch das Gefälle von 19 auf 14 Prozent abgesenkt werden. Das bekräftigte der Ortschaftsrat gestern noch einmal vehement mit einem einstimmigen Beschluss bei seinen Vorberatungen für den kommenden Haushalt. Mit dem Vorschlag der Stadtverwaltung, lediglich die Decke zu erneuern, ist man nicht einverstanden. Die Baukosten wurden durch örtliche Unternehmen mittlerweile von 300 000 Euro auf 180 000 Euro gesenkt. »Auch wenn sich von 19 auf 14, möglicherweise 13 Prozent, nicht viel anhört, es würde doch enorm etwas ändern«, verdeutlichte Ortschaftsrat Joachim Läufer.
Eines machte Ortschaftsrat Franz Josef Kaltenbach unmissverständlich klar: »Das ist eine nötige Sonderaktion.« Es könne nicht sein, zunächst jahrelang dafür Haushaltsreste bilden zu müssen. Außerdem mangle es nicht an weiteren sanierungsbedürftigen Straßen. Vieles noch unerledigt Ein ebenso »leidiges« Thema ist die Abwasserbeseitigung. Für die Landstraße, wo die Kosten für die Anlieger nicht zu stemmen sind, werden »Zuschüsse abgeklopft«. Ein ähnliches Problem gebe es im Frombachtal. Während man auf der Haushalts-Wunschliste die Erneuerung des Vorplatzes des ehemaligen Rathauses seit zwölf Jahren mit sich herumschleppt, rief Ortsvorsteher Dold auch die nötige Generalsanierung des Rathauses an sich wieder in Erinnerung.
Die erneut vorgebrachte Bitte Franz Josef Kaltenbachs zu prüfen, ob das nicht abgerufene Geld für Besamung, Bergbauernbetriebe oder Transporte den Landwirten für die Offenhaltung zur Verfügung gestellt werden könnte, sei zwar gut, funktioniere so aber nicht, machte der Ortsvorsteher wenig Hoffnung.