Urnengrabfelder liegen im Trend
Die Gemeinde passt sich dem Trend der Zeit an und richtet auf dem Friedhof Schenkenzell gärtnergepflegte Urnengrabfelder ein. Die Pflege übernimmt vertraglich eine Friedhofsgärtnergenossenschaft.
Schenkenzell. Bereits im letzten Jahr hat sich der Gemeinderat mit der Umgestaltung des Friedhofs in Schenkenzell befasst. In Kürze beginnen die Bauarbeiten. Wie Bürgermeister Thomas Schenk nun dem Gemeinderat in seiner Sitzung am Mittwoch mitteilte, würde es sich bei der vorgesehenen Sanierung anbieten, drei Bereiche mit insgesamt 19 gärtnergepflegten Urnengrabfeldern einzurichten. Nach Gesprächen mit dem Badischen Friedhofsgärtner-Verband schlägt die Verwaltung vor, die Grabfelder mit zwei Gemeinschaftsgrabplätzen und mit üblichen Erdurnengräbern zu belegen, die vom Friedhofsgärtner über die Ruhezeit gepflegt werden.
Die beiden Gemeinschaftsgrabplätze werden vorerst neun Grabstätten umfassen. Zudem werden an drei Standorten insgesamt zehn Erdurnengräber entstehen. Die bereitgestellten Flächen soll mit einem deckenden Bewuchs angelegt und erst nach Inanspruchnahme als einzelne Grabstätten bepflanzt und kenntlich gemacht werden. Für die Pflege dieser Grabanlagen möchte die Gemeinde mit der Badischen Friedhofsgärtnergenossenschaft einen Vertrag abschließen. Darin ist die Pflege auch dann sichergestellt, wenn der dafür eingesetzte Gärtner von der Friedhofsgärtnerei Blumen Götz Schiltach ausfallen würde. Die Gemeinde wird dem Verband vertraglich eine Fläche mit einer Laufzeit von 20 Jahren zusichern.
Erfahrung in Schiltach
Detaillierte Auskunft gab der in der Sitzung anwesende Gärtnermeister Michael Götz. Die Gestaltung und Bepflanzung solcher Gräber wird sich von herkömmlichen abheben, um attraktiv zu wirken. Die einzelnen Grabfelder werden nicht voneinander abgegrenzt und die Grabmale stehen in der Fläche drin. Es gibt auch Gemeinschaftsgräber ohne Stelen, alternativ mit Findlingen. Dies ist keine grundsätzliche Festlegung, es müsse nur optisch zu anderen Gräbern passen. Beim Urnenerdgrab können Angehörige des Verstorbenen den Grabstein beim Steinmetz selbst aussuchen. Beim Gemeinschaftsgrab steht eine Stele, die vom beauftragten Gärtner ausgewählt wird, zur Verfügung, auf der beidseitig je fünf Namen Platz finden. In Schiltach werde seit zwei Jahren ein solches Angebot, bei der die Gärtnerfirma in Vorleistung gehen muss, vorgehalten. Die Nachfrage sei allerdings noch etwas zurückhaltend, räumte der Fachmann ein. Die Kosten für gärtnergepflegte Urnengräber bewegen sich je nach Grabart und gewünschter Bepflanzung zwischen 70 und 150 Euro pro Jahr und sind unabhängig von den Bestattungsgebühren, die die Gemeinde verlangt.
Platz nur mit Pflegevertrag
Hauptamtsleiter Bernd Heinzelmann ergänzte, die Kommune wird den Platz erst vergeben, wenn Angehörige von Verstorbenen einen abgeschlossenen Pflegevertrag mit der Genossenschaft nachweisen können. Auf Antrag ist die Ruhezeit eines Urnenerdgrabs nach 20 Jahren verlängerbar.
Die Räte begrüßten das Angebot von gärtnergepflegten Urnengrabfeldern auf dem Friedhof Schenkenzell und befürworteten den Vorschlag der Verwaltung einstimmig,