Grundschule führt Musical »Felicitas Kunterbunt« auf
Begeistert gefeiert wurden am Mittwoch die Darsteller des Musicals »Felicitas Kunterbunt« in der vollen Stadthalle. Die vierten Klassen im Bildungszentrum hatten das unterhaltsame Stück zum Abschluss ihrer Grundschulzeit hervorragend in Szene gesetzt.
Haslach. Die monatelangen Proben zusammen mit den Klassenlehrern Regina Koch, Silke Brochhausen und Marco Fritzsche haben sich gelohnt, denn die ganz hervorragend gespielten Szenen, Geschichtenlieder und Tänze der Akteure haben ihre Wirkung auf das Publikum nicht verfehlt.
»Wir laden Sie ein, durch Türen zu gehen, um zu sehen was dahinter ist«, versprach Silke Brochhausen zum Auftakt. Hauptdarstellerin ist die Puppe »Felicitas Kunterbunt« (Johanna Hanske), die neue Mitbewohnerin in Marthas Spielzeugtruhe. Doch die Versuche der schrillen und bunten Felicitas in ihrem neuen Heim Freunde zu finden, scheitern an Arroganz, Angst und Missgunst der anderen Spielsachen. Fuchs Schlaumi, Bär Bertram, Detektiv Franz Findig und der Hamster Helwar machten es der Puppe sehr schwer. »Wer keine Schliche kennt und die beste Chance verpennt, der kommt nie im Leben an sein Ziel«, sang der Chor dazu das Lied von der Schlauheit. Nur der kleine Hase nahm sich der traurigen Felicitas an.
Dass es aber ganz gewinnbringend für alle sein kann, freundschaftlich und respektvoll miteinander umzugehen, bemerkten die Spielsachen erst nach dem Eingreifen des Zauberers Rabador. Dieser versperrte die Truhe und damit das Zuhause aller Spielsachen mit einem magischem Zauberschloss. Schnell wurde klar, dass der passende Schlüssel nicht im Kinderzimmer zu finden ist, und so stürzten sich Felicitas und Franz Findig mit Hilfe eines Zauberbuchs in ein musikalisches Abenteuer, die Reise um die Welt, um von jedem Kontinent ein Stück für den Schlüssel zu finden.
Diese Reise brachten die Kinder äußerst unterhaltsam, lustig und originell auf die Bühne. Da schlidderten Pinguine per Rutschbahn ins Publikum, kämpften wilde Piraten mit Säbeln, während ihre Piratenbräute tanzten. In Australien hüpften Kängurus durch die Gegend. »Die Erde wird wärmer und wärmer. Meine Scholle ist jetzt schon viel zu klein«, klagte ein Eisbär sein Leid.
Trommelnd und tanzend betraten auf dem amerikanischen Kontinent Indianer die Bühne. Im fernen Osten sorgte dann der große bunte Drache für Begeisterung. Alle gaben ein Stück ihres Kontinents, um das Puzzle zusammenzufügen. Der schwarz gekleidete »Hass« verbreitete vor dem glücklichen Ende Angst und Schrecken. Doch die Spielsachen ließen sich nicht beirren: »Wir brauchen keine miesen Tricks, um unsere Truhe wieder zu öffnen«, sagten diese, und ergatterten in Afrika bei den Massai das letzte Puzzleteil.
»Es ist nicht wichtig wer oder was wir sind, wichtig ist zu wissen, wohin man gehört«, lautete ihr Rat. Und so nahm die lange Reise ein gutes Ende mit der Entdeckung, dass immer, wenn Zusammenhalt und Respekt voreinander in den Herzen ist, echte Freundschaft entstehen kann.
Der tosende Beifall der Zuschauer belohnte die Viertklässler für ihr hervorragendes Spiel. »Das, was ich heute Abend gesehen habe, war einzigartig«, lobte Rektor Christof Terglane. Er habe immer wieder Gänsehaut gehabt. »Aus drei Klassen wurde durch die Vorbereitungen und Proben eine verschworene Gemeinschaft, sie sind richtig zusammengewachsen“, schwärmte Lehrer Marco Fritzsche. Seine Kollegin Regina Koch zollte zudem große Anerkennung für die vielen Helfer hinter den Kulissen. Das Musical wurde gestern erneut in komplett anderer Besetzung wiederholt, und war auch genauso gut besucht und spektakulär wie die Premiere.