Wäldebauernhof erstmals 1491 erwähnt
Hof- und Flurnamen geben heute ein lebendiges Bild und einen interessanten Einblick in die Vergangenheit. In einer Serie stellen wir die Bewohner der Höfe und die Hof- und Flurnamen vor und verraten Geschichten, die sich dahinter verbergen.
Prägende Elemente des weiten Gutachtales sind die vielen prächtigen Schwarzwaldhöfe, die allesamt die Baukultur und Baukunst alter Schwarzwaldhöfe eindrucksvoll widerspiegeln und vor allem bei den Gästen einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen. Gleich zu Beginn des Gutachtales liegt der Wäldebauernhof, einer der ältesten Höfe im Tal. Die Ersterwähnung des Wäldebauernhofes führt nach Recherchen von Heimatforscher Ansgar Barth bis in das Jahr 1491 zurück. Ein Brand legte den Hof im Jahr 1933 völlig in Schutt und Asche. Noch im gleichen Jahr wurde der Neubau erstellt. Dafür wurden damals über eintausend Festmeter Holz verbaut und alles kam dabei aus dem eigenen Wald. Die Erstellung des Hofs erfolgte genau nach vorhandenen Plänen des Neubauernhofs. Verschiedene Umbau- und Sanierungsmaßnahmen folgten in all den Jahren. Zwischenzeitlich hat sich das »Innenleben« des Wäldebauernhofs völlig verändert. Karl-Hans und Carola Götz leben mit ihren drei Kindern im direkt beim Hof erbauten Leibgedinghaus. Den Hof selbst hat man komplett auf Ferienbetrieb umgestellt. Zertifizierte und nach modernsten Gesichtspunkten ausgebaute Gästezimmer stehen den Urlaubern zur Verfügung.
Was besonders auffällt: Ein großer Flurbereich im ersten Stockwerk vermittelt viel Tradition und Geschichte alter Schwarzwälder Bauernkultur. Hier haben die Eheleute Götz, sehr zur Freude der Gäste, viele alte Erinnerungsstücke, Trachten und Bilder wie ein kleines Heimatmuseum aufgebaut und gestaltet. Im unteren Bereich des Hofs befinden sich der Speisesaal und die Aufenthaltsräume, sehr wohnlich und auch in diesen Bereichen mit viel Holz ausgestattet. Zahlreiche Bilder vermitteln hier den Gästen Einblicke in das bäuerliche Leben im Schwarzwald.
Drei wichtige Standbeine gehören heute zum Wäldebauernhof, der von Karl-Hans und Carola Götz noch im Voll-
erwerb betrieben wird. Vorne weg ist es die Waldwirtschaft mit 24 Hektar Fläche. Dazu kommen noch fünf Hektar Grünland und auch noch Pachtfeld. Zu einem wichtigen weiterem Standbein hat sich der Bereich »Ferien auf dem Bauernhof« entwickelt. Insgesamt sechs Fremdenzimmer stehen bereit.
Viele Eigenprodukte
Inzwischen ist es bei den Gästen zu einer sehr beliebten Tradition geworden, dass immer mittwochs Flammenkuchen aus dem Holzofen serviert wird, und immer freitags grillt die Hofbesitzerfamilie mit ihren Gästen. Rundum werden die Gäste mit Eigenprodukten bedient, dazu gehören auch frische oder geräucherte Forellen aus eigener Zucht oder Reh- und Wildschweinfleisch aus eigener Jagd.
Und letztlich ist ein weiteres Standbein des landwirtschaftlichen Betriebs die Herstellung edler Obstbrände. Seit dem Jahre 1850 gehört die hauseigene Brennerei zum Wäldebauernhof. Kühe, Ziegen, Gänse, Enten und Hühner beleben das ländliche Geschehen rund um den Hof.