Weichen für die neue Nutzung
Der Gemeinderat stellte am Mittwoch die Weichen für die künftige Nutzung des Gasthauses »Rössle – Biereck«. Künftig sollen dort auch Seminare und Tagungen stattfinden.
Der Hofstetter Gemeinderat fasste in seiner Sitzung am Mittwoch den Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan »Biereck«. Dieser sei erforderlich, weil das Gasthaus umgebaut und erweitert werden soll, machte Thomas Kernler vom Büro Zink Ingenieure in Lauf deutlich. Wie berichtet hatte Manfred Streit, Chef von Streit Datentechnik GmbH in Haslach, das traditionsreiche Haus im vergangenen Jahr gekauft und plant dort auch künftig wieder eine gastronomische Nutzung. Weiter sollen dort auch Seminare und Tagungen veranstaltet werden, um die Zeiten überbrücken zu können, in denen es wenig Laufkundschaft gibt.
Beliebtes Ausflugsziel
Bevor sich der Gemeinderat mit dem Bebauungsplan auseinandersetzte, hatte Marco Engler vom Architekturbüro Harter und Kanzler grob die Planungen umrissen. In nichtöffentlicher Sitzung hatte er zuvor das Gremium im Detail über die Pläne informiert. »Die Pläne können noch nicht öffentlich vorgestellt werden, weil sie noch nicht freigegeben sind«, erklärte Bürgermeister Henry Heller.
Manfred Streit werde aber zu gegebener Zeit damit an die Öffentlichkeit treten.
Einige Dinge wurden aber auch schon in der öffentlichen Sitzung verraten, etwa dass die »Biereck« auch künftig als Anlaufstelle für Wanderer und Ausflugsgäste dienen soll. Es sei vielen Hofstettern wichtig, dass sie auch künftig dort vespern können, stellte Heller klar, und der neue Besitzer sehe dies ebenso. Marco Engler verriet, dass die Küche verlegt werden soll, da sie der Raum mit der schönsten Aussicht sei.
Die alte Gaststube bleibe an Ort und Stelle. Ursprünglich sei vorgesehen gewesen, im Dachgeschoss Zimmer für Tagungsgäste einzurichten. Da habe aber die Statik einen Strich durch die Rechnung gemacht, so der Architekt weiter. Deshalb ist nun vorgesehen, im Dachgeschoss zusätzlichen Raum, etwa für Seminare, zu schaffen, und die nötigen Zimmer in einem angrenzenden Gästehaus zu schaffen.
»Nur die Gaststube bleibt wo sie ist, ansonsten bleibt kein Stein auf dem anderen«, warf Hubert Kinast (CDU) ein. Engler erklärte daraufhin, dass größere Eingriffe unabdingbar seien, da die Haustechnik – Heizung, Leitungen, Kältetechnik – komplett erneuert werden müssen.
Wilhelm Uhl (CDU) regte an, im Zug der Umbauarbeiten auch gleich die öffentliche Straße zu verlegen, sodass sie nicht mehr direkt am Gebäude, sondern am Waldrand entlang führt. »Wir kennen die Grundstückseigentümer nicht, und es ist auch eine Kostenfrage«, erläuterte Engler.
Parallel planen
Thomas Kernler versicherte, diesen »guten Hinweis« aufzunehmen und das abzuklären. Der Bebauungssplan solle als Rahmen für das Bauvorhaben dienen, erklärte er. Neben der Aufstellung des Bebauungsplans sei auch eine Änderung des Flächennutzungsplans erforderlich. Das Landratsamt habe bereits grundsätzliche Zustimmung zu dem Projekt signalisiert.
Raumordnerisch gebe es keine wesentlichen Punkte, die dagegen sprechen. »Wir wollen parallel planen, damit wir bald ausschreiben und im kommenden Jahr bauen können«, stellte Engler klar. Der Bauherr trete hier in Vorleistung, weil es zu viel Zeit koste, zu warten, bis der Bebauungsplan rechtsgültig ist.
Einige Gemeinderäte wollten wissen, weshalb die maximale Firsthöhe mit 16 beziehungsweise zehn Metern (je nach Lage) so hoch bemessen sei. Aktuell ist das Gebäude 13 Meter hoch. Engler erklärte dies damit, dass man sich für die Zukunft noch etwas Spielraum offen halten wolle, zumal die Dachneigung künftig etwas steiler werden soll, wodurch es etwas höher werde.
»Ganz Hofstetten hat in den vergangenen Jahren mit der ›Biereck‹ mitgefühlt.
Ziel muss es sein, einen florierenden Wirtschaftsbetrieb zu haben«, stellte Arnold Allgaier (CDU) klar. Ein Investor brauche Visionen, um zu erweitern, richtete er sich an seine Gemeinderatskollegen, die den Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan dann auch einstimmig fassten.